kredit.MS | Money & Service

Gute Stimmung in der deutschen Wirtschaft – der Ifo-Index steigt doch stärker an

Zum zweiten Mal nacheinander hat sich die Stimmung in der Wirtschaft aufgehellt. Vor allen Dingen die Industriellen sind es, die wieder hoffnungsvoller in die Zukunft schauen. Diese Stimmung kann der Groß- und Einzelhandel allerdings so gar nicht teilen.

Somit konnte der Ifo-Geschäftsklimaindex ansteigen auf 102,4 Punkte, im Monat zuvor waren es noch 101,4 Punkte gewesen. Dies teilte das Ifo-Institut aus München heute mit. Für die Erhebung der Daten führte das Institut eine Umfrage durch unter 7000 Managern in Deutschland. Dieser Wert entspricht nun dem höchsten Stand, den es seit dem Juli diesen Jahres gegeben hat. Seitens der Bankvolkswirte war allerdings schon mit einem Wachstum gerechnet worden, aber gerechnet wurde hier nur mit einem Wachstum auf 102,0 Punkte. Erst letzten Monat hatte es der Index geschafft, zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder zu steigen.

Hans-Werner Sinn, der Präsident des Ifo-Instituts, sagte, dass die Unternehmen voll in „froher weihnachtlicher Erwartung“ seien. Sechs Monate lang war das Konjunkturbarometer immer kontinuierlich gesunken, und dann konnte es im November zum ersten Mal wieder ansteigen. Seitens der Firmenchefs werden die Aussichten für das nächste halbe Jahr viel optimistischer eingeschätzt. So kletterte das Barometer, das für die Geschäftserwartungen zuständig ist, um 2,7 Punkte auf 97,9 Punkte. Allerdings wurde die Lage schlechter bewertet, der dafür zuständige Index fiel auf 107,1 Punkte, das ist 1 Punkt weniger.

Endlich gibt es auch für die Industrie wieder einen Lichtblick. Hier verzeichneten die Geschäftserwartungen laut Sinn den stärksten Anstieg, den es seit dem August des Jahres 2009 gegeben hat. Erneut angestiegen seien auch die Erwartungen, die an das Exportgeschäft gestellt werden. Aufhellen konnte sich auch die Stimmung in der Baubranche. Eine Eintrübung musste dagegen der Groß- und Einzelhandel hinnehmen.

Trotzdem der Ifo-Geschäftsklimaindex angestiegen ist, gehen sowohl die meisten der Ökonomen als auch die Bundesregierung noch immer davon aus, dass im letzten Quartal des Jahres das Bruttoinlandsprodukt schrumpfen wird, und das zum ersten Mal wieder seit einem ganzen Jahr. So wie es aussieht, wird die Konjunkturdelle wahrscheinlich noch anhalten über den Winter, daher wird die Bundesregierung wohl ihre Prognose für das Jahr 2013 erneut senken müssen. Bernhard Heitzer, der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, sagte, dass es wohl einen Revisionsbedarf geben werden nach unten, zumindest aus der heutigen Sicht. Sein Ministerium wird Mitte des Januars die neue Prognose erstellen für die Bundesregierung. Diese Prognose war erst im Oktober gesenkt worden von 1,6 Prozent auf 1,0 Prozent. Auch seitens der Bundesbank rechnet man momentan nur noch mit einem Plus, das bei 0,4 Prozent liegen wird.

Seitens der Experten wird diesen Frühindikatoren wie beispielsweise dem Ifo-Index eine sehr große Bedeutung zugemessen bezüglich des Zinskurses der EZB. Diese sieht zwar eher die gestörten Kreditkanäle als Problem an im Währungsraum als das Zinsniveau, dennoch ist es möglich, dass es zu einer erneuten Zinssenkung kommen könnte.

Auch der Euro kann weiter zulegen, am Mittwoch erreichte er mit 1,3255 US-Dollar den höchsten Stand, den er seit mehr als 7 Monaten erreichen konnte. Etwas mehr hatte die Gemeinschaftswährung zuletzt gekostet Anfang des Mais diesen Jahres.

GD Star Rating
loading...