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Dax macht momentan erst einmal Pause bei der Rally

Am heutigen Donnerstag schafft es der Dax, sich weiterhin über der Marke von 7.600 Punkten zu halten, dennoch verliert er gegenüber gestern etwas. Wenig Auswirkungen hatte heute Morgen die Ankündigung von der japanischen Notenbank, die Geldpolitik noch weiter lockern zu wollen.

Am Aktienmarkt in Deutschland hatte der Haushaltsstreit der USA, der noch immer im Gange ist, den Anlegern etwas die Kauflaune verhagelt. So verlor der Dax gleich in den ersten Minuten des Handels, 0,3 Prozent hat er weniger zu verzeichnen, er erreicht noch 7.643 Punkte. Somit folgte heute der Dax den Vorgaben, die die Wall Street gegeben hatte, denn hier wurden die Kurse belastet am Abend zuvor durch einen Schlagabtausch verbaler Art zwischen den Republikanern und den Demokraten.

Sollte es den beiden Lagern wirklich nicht gelingen, bis zum Ende des Jahres eine Einigung zu finden in der Steuerpolitik und auch in der Ausgabenpolitik, dann droht den USA wohl ein Abrutschen in die Rezession, zumindest nach Ansicht der Experten. Aber auch die Anleger in Japan sind nicht so recht zufrieden, denn die geldpolitische Lockerung der Bank of Japan war nicht ganz nach den Erwartungen der Anleger verlaufen.

Bei den Werten des Dax gaben heute morgen im ganz frühen Handel vor allen Dingen die Aktien von ThyssenKrupp nach, die am Tag zuvor noch favorisiert worden waren. Beim Landgericht in Frankfurt war von der Deutschen Bahn eine Klage eingereicht worden, die sich gegen die Mitgliedsfirmen vom Schienenkartell richtet. Dazu gehört auch ThyssenKrupp. Seitens des Konzerns wurde allerdings erklärt, dass man seitens der Bahn bisher noch keinerlei Summe für diese Forderung genannt habe. Es sei geplant, die Gespräche bezüglich des Schadenausgleichs weiterzuführen im Januar. Dementsprechend fielen dann die Aktien des Konzerns auch um ein Prozent.

Ein Händler erklärte, dass die Aussicht darauf, dass die sehr lockere Geldpolitik in Japan auch weiterhin fortgesetzt wird, die Kurse auf der ganzen Welt antreibe. Das sei so, weil auch in der Euro-Zone und in den USA das Geld weiterhin billig bliebe. Dennoch konnte die weitere Lockerung dieser Geldpolitik seitens Japan keinen weiteren Kursschub am Morgen hervorrufen.

Am Mittwoch mussten die Börsen in den USA einen Rückschlag hinnehmen, nachdem sie zwei Tage vorher recht deutliche Zuwächse verzeichnen konnten. Durch die erneuten Spannungen bei den Verhandlungen um den US-Haushalt sind die Anleger allerdings verunsichert.

Am Vormittag könnte der Handel heute bestimmt werden durch die deutschen Erzeugerpreise und die Einfuhrpreise für den November. Dasselbe gilt für den Handelsbilanzsaldo der Schweiz, ebenfalls für den November. Dazu kommen dann noch der Einzelhandelsumsatz sowohl von Großbritannien als auch von Italien für den November. Ein klein wenig spannender könnte es dann am heutigen Nachmittag werden, denn dann kommt der Philadelphia Fed-Index heraus, der sehr vielbeachtet ist. Dieser zeigt an, ob die Lage der Wirtschaft in diesem Staat auch in dem Maße gestiegen ist, wie die Volkswirte dies erwarten. Dieser Staat ist immer ein Gradmesser für das gesamte Land und daher von hoher Bedeutung.

Auch für den Euro werden die anhaltenden Streitigkeiten um den US-Haushalt wieder eine Belastung, am heutigen Morgen erreichte die Gemeinschaftswährung lediglich noch 1,3215 Dollar, nachdem sie am Tag zuvor noch ein neues Acht-Monats-Hoch erreicht hatte. Auch hier war es wieder die Aussicht auf die anhaltende lockere Geldpolitik von den Zentralbanken, die bei den Anlegern die Risikofreude geweckt hatte. Daraufhin hatten sie sowohl Aktien als auch den Euro gekauft.

Seitens Wirtschaftsminister Rösler wurden nun auch die Konjunkturerwartungen gedämpft für das nächste Jahr. Rösler sagte gegenüber der „Passauer Neuen Presse“, dass die Zeiten rauer würden. Somit werde sich die Konjunktur im nächsten Jahr abschwächen. Durch die gesamte Unruhe innerhalb der Euro-Zone käme eine Verunsicherung auf bei den deutschen Unternehmen, und dadurch würden dann die Investitionen gedämpft.

Gleichzeitig fügte der Minister aber auch hinzu, dass man Krisen nicht herbeireden solle. Generell sei es so, dass die Wirtschaft in Deutschland recht robust dastehe. Momentan belaufe sich die aktuelle Prognose von der Bundesregierung auf ein Wachstum in Höhe von einem Prozent im nächsten Jahr. Mitte Januar werde das Wirtschaftsministerium dann seine neue Prognose vorstellen für den Jahreswirtschaftsbericht von der Bundesregierung.

Das Ministerium hatte erst im Oktober seine Erwartungen gesenkt für das Jahr 2013, und zwar von 1,6 Prozent auf 1,0 Prozent. Nun rechnet auch die Bundesbank nur noch mit einem Plus in Höhe von 0,4 Prozent. Die Konjunkturdelle des Winters zwingt nun auch die Regierung dazu, eine weitere Senkung vorzubereiten.

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