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Die Stimmung in den Unternehmen sinkt – der Ifo-Geschäftsklimaindex fällt

Es ist jetzt bereits das fünfte Mal in Folge, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft in Deutschland verschlechtert hat. Im September fiel erneut der Ifo-Geschäftsklimaindex, er liegt nun bei 101,1 Punkten von vorher 102,3 Punkten.

Diese Zahlen teilte das Ifo-Institut aus München am heutigen Montag mit. Ermittelt wurde dies mit einer Umfrage, die stattfand unter 7.000 teilnehmenden Unternehmen. Fünf Mal in Folge ist somit der Index bereits gefallen. Die Ökonomen, die befragt worden sind von Reuters, hatten dagegen eher gerechnet mit einem Anstieg auf die Zahl von 102,5 Punkten. Somit kam der Rückgang doch ein klein wenig überraschend.

Hans-Werner Sinn, der Präsident des Instituts, sagte, dass weiterhin die Einflüsse dominieren auf die Konjunktur, die bremsend sind. Die Entscheidung der EZB bezüglich des erneuten Anleihekaufprogramms hatte die Ökonomen, die befragt worden waren, dazu gebracht, mit einem Anstieg zu rechnen. Diese Entscheidung hatte die Märkte ja sehr beruhigt.

Dies hatte aber wohl nicht sehr viel Einfluss auf die Manager, denn diese schätzten die Aussichten für das nächste halbe Jahr eher als schlecht ein, aber auch die Lage wird nicht als positiv gesehen. Das Barometer, das zuständig ist für die Geschäftserwartungen, musste einen Verlust hinnehmen von 1,0 Punkten, so dass es bei 93,2 Punkten liegt. Auch der Index bezüglich der aktuellen Lage gab nach, hier waren es 0,8 Prozent weniger, so dass er 110,3 Punkte erreicht.

Andreas Scheuerle, Experte der DekaBank, sagte, dass diese Aktionen der Notenbanken wohl eher nur die Stimmung beeinflusst habe von den Finanzmarktanalysten. Momentan sei es wohl so, dass sich die Unternehmen eher beeindrucken lassen von der momentan recht schlechten Auftragslage. Diese Geschäftserwartungen deuteten wohl darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung schrumpft.

Dennoch fällt das Bild innerhalb der unterschiedlichen Branchen recht gemischt aus. In der Industrie, die exportabhängig ist, trübte sich das Klima ganz besonders deutlich ab. Die Manager schätzten hier sowohl die Lage als auch die Aussichten als negativer ein. Sinn sagte, dass sich beim Ausblick im Bereich Exportgeschäft der negative Trend fortsetze, den es bereits im Monat zuvor gegeben hatte. Dagegen bessere sich die Stimmung im Großhandel und Einzelhandel, und auch im Dienstleistungssektor ist eine Verbesserung zu sehen. Ganz anders ist es in der Baubranche, hier sind die Pessimisten auf dem Vormarsch.

Es sieht wohl so aus, als ob Deutschland wegen der schwächelnden Weltwirtschaft und auch wegen der Rezession, die innerhalb der Euro-Zone herrscht, vor einer Konjunkturabkühlung steht. Für das zweite halbe Jahr wird seitens der OECD, der Industriestaaten-Organisation, erwartet, dass es in Deutschland zu einer kleinen Rezession kommen wird. Das Risiko für eine Rezession wird seitens des IMK-Instituts, das gewerkschaftsnah ist, auf 30 Prozent beziffert.

Zuletzt waren sowohl die Aufträge der Industrie als auch die Produktion und die Exporte angestiegen, das ist auch der Grund, warum einige Ökonomen aus dem Bankensektor die Möglichkeit sehen, dass es zu einem leichten Wachstum kommen wird. Im zweiten Quartal des Jahres war das Bruttoinlandsprodukt angewachsen, und zwar um 0,3 Prozent. In den ersten drei Monaten des Jahres waren es 0,5 Prozent gewesen.

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