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Weiterhin halten sich die Anleger zurück

Bei der Auktion spanischer Staatsanleihen musste das Land wieder höhere Renditen anbieten, um sich refinanzieren zu können. Dies drückt auch gleich wieder auf die Laune von den Anlegern. Neue Impulse werden erwartet von den Konjunkturdaten aus den USA, die für heute Nachmittag anstehen.

Momentan steht der Dax noch mit 0,3 Prozent im Minus, er erreicht 7.391 Punkte. Ein Händler sagte, dass die Anleger wohl verunsichert seien, weil es momentan gar nicht klar ist, wie es nun mit Spanien weitergehen werde. In den höheren Renditen, die Spanien zahlen musste bei der neuen Auktion, spiegele sich dies wieder.

Weiterhin zurückhaltend zeigen sich die Investoren auch bezüglich des Gesamtmarkts. Für viel Nervosität sorgt vor allen Dingen die Unklarheit, die herrscht wegen der nächsten Schritte, die die Regierung Spaniens unternehmen werde. Mario Draghi, Chef der EZB, hatte ja gerade erst die Entscheidung bekanntgegeben, die die Notenbank getroffen hatte bezüglich des Aufkaufs von Staatsanleihen der Länder, in denen es kriselt. Allerdings wurde daran auch eine Bedingung geknüpft, und diese besagt, dass die Länder zunächst unter den Rettungsschirm schlüpfen müssen, bevor dies passieren kann, und zudem müssen sie sich auch dazu verpflichten, Reformen zu unternehmen.

Bisher ist es aber so, dass Spanien sich doch etwas ziert, diesen Hilfsantrag auch wirklich zu stellen. Ein Händler sagte, dass es im Moment kein Impulse positiver Art gebe für den Markt, und daher sei auf jeden Fall Abwarten angesagt. Auch die spanische Auktion sorgte nicht dafür, dass es zu einer Aufhellung der Stimmung kam. Sowohl bei den dreimonatigen Papieren als auch bei den sechsmonatigen Papieren gab es einen leichten Anzug der Renditen, und dazu war auch noch die Nachfrage schwächer. Ein Börsianer sagte dazu, dass dies zeige, dass die Schuldenkrise wohl noch längst nicht vorüber sei.

Laut einem Zeitungsbericht sollen die EZB und die Bundesbank momentan die Rechtmäßigkeit prüfen von diesem geplanten Staatsanleihenankauf. Juristen beider Institutionen loteten momentan aus, ab welchem Umfang und ab welcher möglichen Dauer dieser Aufkäufe es zu einem Bruch käme der EU-Verträge. Dies war zu lesen in der „Bild“-Zeitung in der Ausgabe vom Dienstag vorab. Es sei demnach auch nicht ausgeschlossen, dass der Europäische Gerichtshof diese Frage klären müsse. Sollte dieser Fall eintreten, wolle man sich seitens der EZB und auch der Bundesbank auf jeden Fall juristisch wappnen. Hier dreht es sich um die Frage, ob die Zentralbank mit diesen Ankäufen verstoße gegen das Verbot von einer direkten Staatsfinanzierung, die EU-vertraglich geregelt ist.

Heute gibt es auch wieder eine Reihe an Daten, die mit Spannung erwartet werden. So steht beispielsweise das US-Verbrauchervertrauen an für den Monat September, und am morgigen Mittwoch steht der Eigenheimabsatz an für den August. Der Immobilienmarkt hat sich zwar ein klein wenig stabilisiert innerhalb der letzten Monate, dies wird aber gleich auch wieder zunichte gemacht durch die Arbeitslosigkeit, die noch immer sehr hoch ist, und die Industrie der USA.

Einen schlechten Tag erwischten heute die Autobauer aus Deutschland. Ihre Aktien gingen nach unten wegen der Kursziel-Senkungen, die von Goldman Sachs durchgeführt wurden. Sowohl BMW als auch Volkswagen, Daimler und Porsche verlieren, und zwar zwischen 1,1 Prozent und 2,4 Prozent.

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