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Die Ökonomen rechnen mit einer Trendwende und somit mehr Arbeitslosigkeit

Gerade erst wurden die Rekordzahlen vom Arbeitsmarkt gemeldet, und schon befürchten die Konjunkturforscher, dass dies ein Wendepunkt sein könnte, und dass es bald wieder so sein könnte, dass wieder mehr Menschen ganz ohne einen Job dastehen.

Trotzdem die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt so positiv ist, befürchten die Konjunkturforscher, dass es durchaus möglich ist, dass das Ende des Job-Booms hierzulande erreicht worden ist. Gustav Horn, der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, kurz IMK, sagte gegenüber der Financial Times Deutschland, dass sich diese positiven Tendenzen wohl im Jahre 2012 nicht mehr weiter fortsetzen werden. Bereits zur Mitte des Jahres rechnet er mit steigenden Erwerbslosenzahlen, die saisonbereinigt sein werden.

Auch bei den Fachleuten der Deutschen Bank werden solche Prognosen gestellt, denn sie befürchten laut dem Bericht ebenfalls ein nahendes Ende dieses Jobwunders in Deutschland. Nach diesen Prognosen sei es bereits im ersten Quartal des Jahres möglich, dass die Arbeitslosigkeit wieder steigt. Die Ökonomen erwarten hier, dass es im Jahresschnitt wohl so aussehen wird, dass dann schon wieder 3,03 Millionen Menschen keinen Job haben werden. Laut der FTD gibt es solche Prognosen auch von der Citigroup und Union Investment. Auch hier geht man davon aus, dass es im Jahr 2012 wieder mehr als drei Millionen Menschen hierzulande geben wird, die keine Beschäftigung haben.

Optimistischer geben sich allerdings die Bundesagentur und auch die Bundesregierung. Zwar sind hier die Erwartungen nach diesem absoluten Rekordjahr 2011 schon etwas gedämpft, dennoch gibt man sich optimistisch. Allerdings werde es wohl so sein, dass in diesem Jahr die Dynamik im Bereich des Abbaus der Arbeitslosigkeit nachlassen werde. Falls es aber nicht zu einem Einbruch bei der gesamten Weltwirtschaft kommt, werde die Erholung aber wohl anhalten, dies teilte Bundesarbeitsministerin von der Leyen schon am Dienstag in Berlin mit. Frank-Jürgen Weise, der Vorstandschef der BA, warnte hier, dass die ganzen währungspolitischen und auch finanzpolitischen Risiken auch in diesem Jahr weiter bestünden.

Dennoch ist der Arbeitsmarkt momentan auf jeden Fall noch solide. Durch diese sehr gute Entwicklung erhöhen auch die Arbeitsagenturen nun den Druck auf die Arbeitslosen. Im Jahr 2011 war es so, dass sie in rund 27.000 Fällen für einen vorübergehenden Zeitraum die Auszahlung vom Arbeitslosengeld I sperrten, weil die Arbeitslosen ein Jobangebot einfach abgelehnt hatten. Dadurch kam es zu einem Anstieg um ganze 2800 Fälle, das sind fast zwölf Prozent, verglichen mit dem Vorjahr. Insgesamt war es aber so, dass die Zahl aller verhängten Sperrzeiten recht deutlich zurückging, und zwar um fast fünf Prozent, auf 728.000 Fälle. In den meisten Fällen war es aber eher so, dass die Unterstützung gesperrt wurde wegen einer verspäteten Arbeitslosmeldung, auch wegen anderer Arten von Meldeversäumnissen oder auch wegen einer Arbeitsaufgabe.

 

Bildquelle: Rainer Sturm  / pixelio.de

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