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Trotz Krise – bei den Einzelhändlern gab es 2011 das stärkste Umsatzplus seit dem Jahr 1994

Seit siebzehn Jahren hat es bei den deutschen Einzelhändlern nicht mehr ein derart großes Umsatzplus gegeben wie im letzten Jahr. Die Einzelhändler wird es freuen, dass die Verbraucher auch jetzt noch nicht genug haben. Nach den ersten vorläufigen Schätzungen ist es so, dass der Einzelhandel in Deutschland im letzten Jahr wohl den größten Umsatzsprung gemacht hat, den es seit der Wiedervereinigung gegeben hat. Die vorläufigen Berechnungen, die das Statistische Bundesamt herausgegeben hat besagen, dass die Einzelhändler im letzten Jahr zwischen 2,7 und 2,9 Prozent mehr umgesetzt haben als im Jahr 2010.

Statistiker berichten, dass dies der höchste Wert ist, den es seit dem Beginn der gesamtdeutschen Berechnungen im Jahr 1994 gegeben hat. Dennoch sei es auch so gewesen, dass die Verbraucherpreise zur gleichen Zeit anzogen, und daher sei es wahrscheinlich, dass der Umsatz real wohl eher nur bei 1,1 Prozent bis 1,3 Prozent liegt über dem Wert des Vorjahres. Im Jahr 2004 war es so, dass dieser Wert, der inflationsbereinigt ist, weitaus höher lag mit einem Plus von 2,0 Prozent.

Zu sehen ist hier aber auch, dass es ganz besonders der Internethandel und der Versandhandel war, der so richtig boomte. Allerdings war es dann genau zum Beginn des so wichtigen Weihnachtsgeschäftes so, dass dem Einzelhandel wiederum etwas die Puste ausging. Der Umsatz sank im November im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent ab. Das war auch schon bereits das zweite Mal in Folge. Real lag das Minus dann bei 0,9 Prozent. Dennoch war es auch so, dass die Umsätze insgesamt weitaus höher lagen als die im November des Jahres 2010.

Beispielsweise konnte das Münchner Traditionskaufhaus Ludwig Beck ganz eindeutig von einem richtigen Rekordjahr berichten. Vor Steuern liege hier das Ergebnis für 2011 nach den vorläufigen Zahlen gerechnet bei rund 11 Millionen Euro. Dies teilte das Unternehmen nun mit. Im Jahr davor war es so, dass dieses Traditionskaufhaus vor Steuern gerade noch knapp zehn Millionen verdient hatte. Auf vergleichbarer Basis sei der Bruttoumsatz im letzten Jahr um fast zwei Prozent gestiegen, und zwar auf 103,3 Millionen Euro. Obwohl es vielfach Äußerungen gegeben habe, die Befürchtungen zeigten bezüglich des Weihnachtsgeschäftes, habe sich auch diesmal das Weihnachtsgeschäft weiter auf einem hohen Niveau befunden, der leicht über dem des Vorjahres lag.

Offensichtlich sei es so gewesen, dass sich die Verbraucher ihre an sich gute Konsumstimmung auch durch die Nachrichtenlage aus der ganzen Welt nicht hatten nehmen lassen. Sie haben auf jeden Fall sehr viel Freude und auch Genuss am Kaufen und natürlich auch am Schenken gehabt. Und genau diese gute Verbraucherstimmung sei es, die dafür spricht, dass sich dieser Trend auch im neuen Jahr weiter fortsetzen wird.

Im Januar verharrte das GfK-Konsumklima bei 5,6 Punkten, und das trotz der weiterhin bestehenden Schuldenkrise und auch der drohenden Flaute in der Konjunktur. Einer der Gründe dafür ist sicherlich die Rekordbeschäftigung und die dadurch sinkende Arbeitslosigkeit, und in einigen Branchen habe es auch höhere Löhne gegeben. Der Prognose des DIW, des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung nach wird es wohl so sein, dass der private Konsum im Jahr 2012 um rund 1,1 Prozent zulegen wird. Insgesamt wird für die Wirtschaft nur ein Zuwachs von 0,6 Prozent vorausgesagt.

 

Bildquelle: Gabi Schoenemann  / pixelio.de

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