Das geplante Referendum in Griechenland sorgt für immer neue Reaktionen. Jetzt sind es die deutschen Banken, die ihre eigenen Konsequenzen aus der Ankündigung von Ministerpräsident Papandreou ziehen. Den beschlossenen Schuldenschnitt wollen sie nun erst durchführen, wenn die Volksabstimmung über die Bühne gegangen ist. Sollten sich die Griechen für ein „Nein“ zum beschlossenen Rettungspaket entscheiden, dann würden die Karten vollkommen neu gemischt. Das teilte nun der Bankenverband mit. Die deutschen Banken sehen es so, dass eine vollständige Umsetzung des Pakets, das zur Entschärfung der Eurokrise beschlossen wurde, vor diesem geplanten Referendum absolut unrealistisch wäre. Michael Kemmer, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken, sagte am Mittwoch in der Bundeshauptstadt, dass man keinerlei vollendete Tatsachen schaffen sollte, bevor dieses Referendum wirklich durch ist.

Er selbst könne sich nicht vorstellen, dass ein Anleihentausch durchgezogen werden könne, bevor die Volksabstimmung bezüglich des Rettungspakets stattgefunden hat. Dennoch werde man nun wohl damit beginnen, die Vorarbeiten zu tätigen, die für den Schuldenschnitt nötig sind. Generell erwarte er aber eine recht hohe Zustimmung von den Gläubigerbanken zu dem geplanten Schuldenschnitt. Natürlich hoffen die Banken allgemein, dass die griechischen Bürger den beschlossen EU-Vorgaben zustimmen werden, die ihr Land retten sollen. Sollten sie jedoch das Paket ablehnen, dass werde es wirklich sehr schwierig werden, und natürlich würden auch die Karten wieder vollkommen neu gemischt.

Vergangene Woche wurde auf dem Eurogipfel ja bekanntlich ein zweites Rettungspaket für die verschuldeten Griechen beschlossen, in dem sich die privaten Banken bereiterklärt hatten, per Anleihentausch auf fünfzig Prozent der Forderungen verzichten zu wollen. Nach der Ankündigung Papandreous am Montag, sein Land in einer Volksabstimmung über dieses Rettungspaket abstimmen zu lassen, hatte hohe Wellen geschlagen. So wie es aussieht, soll dieses Referendum noch dieses Jahr stattfinden. Vorher muss der Ministerpräsident Papandreou aber noch die Vertrauensfrage überstehen, die im Athener Parlament für die Nacht von Freitag auf Samstag geplant ist. Bereits am Dienstag hatte der Bankenverband den Plan Papandreous scharf kritisiert.

 

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