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Studie zeigt: Sollte Griechenland aus dem Euro austreten droht eine weltweite Rezession

Schon seit einiger Zeit versucht die deutsche Regierung, einen Austritt von Griechenland aus der Euro-Zone mit allen Mitteln zu vermeiden. Die Ansichten über einen solchen Austritt sind unterschiedlich, während die einen dies wie einen wirtschaftlichen Super-Gau sehen, sind andere der Meinung, dass ein Austritt gar nicht so schlimm sei. Der Kurs der Bundesregierung wird nun unterstützt durch eine Studie, die die Bertelsmann-Stiftung erstellt hat. Laut dieser Studie ist es möglich, dass dieser Austritt, auch sehr oft als Grexit bezeichnet, die Wirtschaft insgesamt noch mehr als 17 Billionen Euro kosten könnte.

Somit steht fest, dass die Experten hier der Meinung sind, dass ein solcher Euro-Austritt die gesamte Weltwirtschaft erschüttern würde. Die Autoren der Studie von der Bertelsmann-Stiftung, die am heutigen Mittwoch veröffentlicht wurde, kommen zwar insgesamt zu dem Schluss, dass ein eventueller Staatsbankrott Griechenlands und der daraufhin folgende Austritt aus der Euro-Zone zwar für die gesamte Weltwirtschaft von der ökonomischen Seite her verkraftbar sei, wenn man beides isoliert betrachte. Dennoch sei es nicht auszuschließen, dass dann auch den Ländern Spanien, Portugal und auch Italien seitens der Kapitalmärkte das Vertrauen entzogen werden würde. Dann könnte es auch in diesen Ländern zu einem Staatsbankrott führen. Dies wiederum würde dafür sorgen, dass die gesamte Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession hineinrutschen würde.

Die Bertelsmann-Stiftung hat Berechnungen bei der Prognos AG in Auftrag gegeben, diese besagten, dass die 42 Volkswirtschaften auf der Welt, die am wichtigsten sind, im schlimmsten Fall wohl Wachstumseinbußen hinnehmen müssten bis zum Jahr 2020 in einer Höhe, die bis zu 17,2 Billionen Euro erreichen könnte. Die Autoren schreiben, dass die internationale Staatengemeinschaft daher versuchen solle, den drohenden Staatsbankrott in Griechenland und den darauf unweigerlich folgenden Austritt aus dem Euro zu verhindern, um damit die „möglichen Dominoeffekte“ zu vermeiden, die damit verbunden seien.

Sollte es zu diesem befürchteten Austritt kommen, dann müsste allein Deutschland bis zum Jahr 2020 damit rechnen, dass Einbußen von bis zu 73 Milliarden Euro hingenommen werden müssen im Bereich der Wirtschaftsleistung. Zu dieser Zahl kämen dann nochmals 64 Milliarden Euro hinzu als sogenannte Einmalkosten für den Ausstieg Griechenlands aus dem Euro. Diese Kosten kämen dann zustande durch die Abschreibungen auf die Forderungen von den privaten und den öffentlichen Gläubigern. Sehr viel teurer käme aber Griechenland dieser Austritt aus der Gemeinschaftswährung. Hier zeigen die Berechnungen, dass sich das Land in etwa auf Wachstumsverluste einstellen müsste bis zum Jahr 2020, die bei 164 Milliarden Euro liegen könnten.

Unterstellt wurde hier jeweils, dass sowohl die privaten als auch die öffentlichen Gläubiger verzichten müssten auf rund sechzig Prozent ihrer Forderungen gegen Griechenland. Gleichzeitig nahm man auch an, dass die eventuell neue Währung Griechenlands gegenüber dem Euro um rund fünfzig Prozent abgewertet werden würde.

Momentan hofft Griechenland noch immer auf die nächsten Hilfsgelder seitens der internationalen Partner. Die Voraussetzung für die Auszahlung der neuen Tranche ist ein positiver Bericht der sogenannten Troika.

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