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Nun trifft es auch die Banker an der Wall Street – es geht an ihre Boni

Nachdem es sonst immer die Anleger waren, die schlechte Nachrichten verdauen mussten, geht es nun den Bankern an der Wall Street auch nicht anders. So wie es aussieht werden ihre üblichen Boni wohl dieses Jahr um einiges niedriger ausfallen als dies noch im letzten Jahr der Fall war. Schuld an diesem Einschnitt ist natürlich die allgemeine Schuldenkrise, und auch die US-Konjunktur, die arg am schwächeln ist, steuert ihren Teil dazu bei.

Je nach der Position, die jemand innehat an der Börse, können diese Einbußen zwischen zwanzig und dreißig Prozent weniger ausmachen. Das ist eine Einschätzung, die von der Unternehmensberatung Johnson Associates ausgeht, die spezialisiert ist auf Gehaltsfragen. Ihre Einkommensstudie findet in der Finanzwelt immer sehr viel Beachtung.

An der Wall Street ist es so, dass diese Boni für gewöhnlich einen Großteil des gesamten Gehalts eines Bankers dort ausmacht. Die Höhe wird am Anfang des folgenden Jahres festgelegt, wenn die Bilanzen von den Finanzfirmen erstellt wurden. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem mit einem Schlaf viele Abermilliarden Dollar direkt auf die Konten der Banker fließen. Diese Zahltage kann man getrost bereits als als legendär an der Wall Street bezeichnen. Das ist dann genau die Zeit, zu der die Autohändler mit den teuren Marken das beste Geschäft des ganzen Jahres machen, und auch Yachten und Rolex-Uhren gehen wie warme Semmeln über den Ladentisch.

So wie es momentan aussieht, wird es damit wohl dieses Jahr nichts werden, der große Run auf Luxusartikel wird sicherlich nicht so extrem werden wie die Jahre zuvor. Ganz besonders kürzer treten müssen werden wohl diejenigen, die mit Rohstoffen oder auch Anleihen handeln. Durch die Schuldenkrise sind die Anleger vorsichtiger geworden, und wenn es weniger Aufträge gibt, dann gibt es auch weniger Einnahmen durch Gebühren für die Banker. Höhere Boni haben aber wohl diejenigen zu erwarten, die Börsengänge, Fusionen und auch Übernahmen betreuen. Auch alle Banker, die das Vermögen von reichen Privatkunden das Jahr über verwalten, dürften besser gestellt sein, denn hier lief das Geschäft besser als es im Vorjahr der Fall war.

Gut, trotz allem muss man die Banker jetzt nicht unbedingt bemitleiden, denn am Hungertuch wird wohl niemand von ihnen nagen müssen. Selbst wenn die Gehaltseinbußen richtig heftig werden sollten, dann bekommen die Banker an der Wall Street immer noch ein Vielfaches von dem, was ein normaler Familienvater hierzulande verdienen kann. Allein die Mitarbeiter von Goldman Sachs haben im letzten Jahr im Durchschnitt insgesamt 431.000 Dollar eingefahren. Die Führungskräfte verdienen natürlich noch einiges mehr, ihr Einkommen liegt im Millionen-Bereich.

 

Bildquelle: Rainer Sturm  / pixelio.de

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