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Jetzt ist es passiert – die Euro-Zone rutscht in die Rezession

In Deutschland aber auch in Frankreich hat es ein leichtes Wirtschaftswachstum gegeben, und dennoch ist die gesamte Euro-Zone hineingerutscht in eine Rezession. Unterdessen verschlechtert sich die Lage nicht nur weiter in den Staaten, in denen es kriselt, sondern die Krise greift immer weiter um sich und erfasst auch weitere Länder.

Das BIP, also das Bruttoinlandsprodukt von allen siebzehn Mitgliedsstaaten des Euro, sank in den Monaten zwischen Juli und August ab um 0,1 Prozent verglichen mit dem Frühjahr. Vergleicht man dies mit dem gleichen Zeitraum des Jahres zuvor, kommt sogar ein Minus zustande von 0,6 Prozent. Das Statistikamt Eurostat teilte dies am heutigen Donnerstag mit in Brüssel.

Die Wirtschaft war aber bereits im Frühjahr geschrumpft, und zwar um 0,2 Prozent. Da es jetzt das zweite Quartal ist, in dem es zu einem Minus gekommen ist, sprechen die Experten dann von einer Rezession. Die Wirtschaft sowohl in Deutschland als auch in Frankreich konnte zwar zulegen, hier waren es je 0,2 Prozent mehr, aber in allen Krisenländern ging sie weiter zurück. Spanien musste ein Minus von 0,3 Prozent einstecken, in Portugal sind es 0,8 Prozent, und Italien 0,2 Prozent. Allerdings muss man hier auch sagen, dass seitens der Experten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet worden war, er sollte bei 0,5 Prozent liegen. Zahlen für das verschuldete Griechenland gab es noch nicht.

Stark betroffen sind aber auch die Niederlande, die die fünftgrößte Volkswirtschaft ist innerhalb der Euro-Zone. Das BIP der Niederlande schrumpfte in diesem dritten Quartal des Jahres um ganze 1,1 Prozent verglichen mit dem Quartal davor. Hier hatten die Experten mit ihren Schätzungen stark daneben gelegen, denn vorausgesagt worden war lediglich ein Minus im Bereich von 0,2 Prozent. Einen Rückgang des BIP muss auch Österreich hinnehmen, hier sind es 0,1 Prozent weniger.

Zum Ende des Jahres könnte es dann auch in Deutschland so weit sein, dass ein ähnliches Schicksal droht. Der Ansicht von Ökonomen nach deutet sich zur Zeit für das letzte Quartal des Jahres eine Eintrübung an, die merkbar sein wird. Bernd Hartmann, VP Bank, kommentierte die Zahlen so, dass die momentane Datenlage wohl nicht erwarten lasse, dass die Konjunktur spürbar anziehen wird im letzten Quartal. Keinerlei Anlass für einen Optimismus gäben die Daten, die aus dem Industriesektor kommen. Der Chefvolkswirt von der Commerzbank, Jörg Krämer, sagte, dass dies wohl die vorerst letzte Zahl sei aus Deutschland, die als gut anzusehen ist. Er erwartet, dass die Wirtschaft Deutschlands erst zur Mitte des nächsten Jahres hin zurückkehren wird zu guten Zuwachsraten.

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