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Der Dax fällt weiter in Richtung der Marke von 7.000 Punkten

Wieder einmal sieht es nicht sehr gut aus an den Aktienmärkten, und wieder ist es die Schuldenkrise, die Sorgen macht, aber auch die Angst davor, dass es im Nahen Osten zu einem Krieg kommen könnte, sorgt für eine Belastung. Aber auch der letzte Monatsbericht der EZB war enttäuschend. Somit fällt der Dax auch weiterhin, und so langsam aber sicher kommt er wieder in den Bereich der Marke von 7.000 Punkten.

Auch die Wall Street musste Kursverluste hinnehmen, und daraufhin setzte auch der Dax seinen Weg nach unten fort. Zuletzt verlor der Dax 0,4 Prozent, so dass er nur noch bei 7073 Punkten steht. Den Händlern nach sind es nicht nur die Schuldenkrisen innerhalb Europa und in den USA, die belastend wirken, sondern auch die Eskalation von der Gewalt, die im Nahen Osten stattfindet. Roger Peeters, Analyst von Close Brothers Seydler, sagte, dass die Angst zunehme vor einem anstehenden globalen Abschwung, und das würde auch unterstrichen durch die neuesten Konjunkturdaten und dazu die Unternehmensbilanzen. Dazu kommt jetzt noch die zunehmende Gewalt im Nahen Osten.

In der letzten Nacht hat Israel seine Angriffe fortgesetzt auf den Gazastreifen, der Süden des Landes wurde zudem von Raketen getroffen, die wiederum aus dem Gazastreifen kamen. Erst am Mittwoch war der Hamas-Militärchef, Ahmed al-Dschaabari, ganz gezielt von Israel getötet worden, und gleichzeitig hat das Land angekündigt, die Angriffe ausweiten zu wollen auf den Gazastreifen.

Die meisten Aktien im Dax eröffneten heute im Minus, allerdings konnten die Aktien von Merck eher profitieren von dem Zwischenbericht des Unternehmens, sie legten daraufhin gleich 1,7 Prozent zu. Air Berlin verzeichnet im SDax einen Gewinn, der bei 2,3 Prozent liegt, somit kostet die Aktie nun 1,58 Euro. Laut den Händlern ist es wohl so, dass die Anleger nun endlich ein kleines Licht sehen am Ende des langen Tunnels.

Eine gewisse Stütze erhielt der Euro, denn die Geldpolitik der Fed, der US-Notenbank, wird weiterhin so locker bleiben. Somit erreichte der Euro 1,2741 Dollar und stand ganz leicht über dem Vortagesschluss in New York. Etliche der Notenbanker seien der Ansicht, dass zu dem Zeitpunkt, wenn die Bilanzumschichtung auslaufen wird von kurzlaufenden auf langlaufende Staatsanleihen, auch bekannt als „Operation Twist“, die Lücke gefüllt werden müsse. Dies geht aus dem Protokoll der Fed hervor, das am gestrigen Mittwoch veröffentlicht worden war. Die Aufmerksamkeit der Euro-Anleger liegt aber auch auf einigen Konjunkturdaten.

Es stehen nicht nur die Wachstumsraten an für Europa, sondern auch gleichzeitig die ersten Stimmungsindikatoren für diesen Monat in der US-Industrie. Ralf Umlauf, Analyst bei der Helaba, sagte, dass sowohl der Fed-Distrikt New York als auch von Philadelphia getroffen wurde von dem Wirbelsturm Sandy, daher sehe er das Risiko, dass es zu enttäuschenden Stimmungswerten kommen könne. Zu einem negativen Einfluss könnte es auch kommen bei den Daten für die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und auch zum Verbrauchervertrauen, so die Experten.

In den USA hat Präsident Obama beim Auftakt zu den Verhandlungen um den Haushalt den Republikanern signalisiert, dass es kein Entgegenkommen geben werde. Wenn beide Parteien nicht in der Lage sind, den Streit beizulegen, dass werden zum Ende des Jahres ganz automatisch Kürzungen bei den Ausgaben in Kraft treten, und gleichzeitig werden auch Steuervergünstigungen auslaufen. Da die Wirtschaft der USA sowieso bereits am Straucheln ist, könnte sie dann in eine Rezession hineinstürzen.

Derweil hat sich auch das Wachstum der Wirtschaft n Deutschland verlangsamt im dritten Quartal des Jahres. Durch Konsumausgaben und anziehende Exporte konnte das BIP zwar ansteigen um 0,2 Prozent verglichen mit dem Quartal zuvor, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, aber wieder einmal investierten die deutschen Unternehmen weniger. Noch im Frühjahr hatte die Wirtschaft zulegen können um 0,3 Prozent, zu Beginn des Jahres waren es sogar 0,5 Prozent.

Statistiker schrieben, dass aus dem Ausland positive Impulse kamen, die Exporte sowohl von Dienstleistungen als auch von Waren stiegen den vorläufigen Berechnungen nach ein klein wenig mehr als die Importe. Ganz verschiedene Signale kamen dagegen aus dem Inland. Die privaten Haushalte und auch der Staat konsumierten mehr, aber die Unternehmen sparten angesichts der Geschäftsaussichten, die eher unsicher sind. Weniger gekauft wurden Anlagen, Maschinen und auch Fahrzeuge. Zulegen konnten allerdings Investitionen, die in Gebäude gemacht wurden.

Vergleicht man dies mit anderen Ländern des Euro, dann macht Deutschland auf jeden Fall eine gute Figur. Das BIP brach in Portugal ein um 0,8 Prozent, und für die komplette Euro-Zone wird jetzt erwartet, dass es zu einem Minus kommt von 0,2 Prozent. Frankreich konnte dagegen ein Plus erreichen, das auch bei 0,2 Prozent lag.

In der nächsten Woche werden sich die Finanzminister aus der Zone des Euro treffen, ein Insider sagte, dass man bei dieser Gelegenheit versuchen werde, die Finanzierungslücke von Griechenland zunächst einmal nur bis zum Jahr 2014 zu stopfen. Eine Lösung bis zum Jahr 2020 soll dann erst später gesucht werden. Die Person, die an diesen Verhandlungen beteiligt ist, hatte am Mittwoch gegenüber Reuters erklärt, dass man sich zunächst auf 2013 und 2014 konzentrieren werde, hierbei ginge es den Angaben nach um eine Summe von rund 13,5 Milliarden Euro. Weitere Details nannte er aber nicht.

Das „Handelsblatt“ schreibt in einem Vorabbericht, dass diese Summe auch ganz ohne weitere Kredite aufgebracht werden könnte. Ein Vertreter von der Euro-Zone, der namentlich nicht genannt wurde, sagte, dass frisches Geld im Moment keinerlei Option sei. Daher sei, zusätzlich zu einem eventuellen Zinserlass, auch eine Verlängerung von den Laufzeiten eine Option.

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