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Weiterhin Skepsis bei den Anlegern

Die Kurse fallen, aber das ist nicht nur in Frankfurt so, sondern auch in Tokio und New York. Gründe dafür gibt es sicherlich reichlich, das ist keine Frage. Eine Analyse bringt zudem an den Tag, dass die privaten Anleger der Rally, die in den letzten Wochen stattgefunden hat, sowieso nicht getraut haben.

Die letzten beiden Tage ist der Dax bereits gefallen, und auch heute fehlt jede Zuversicht. Am Morgen notierte der Dax weiterhin unverändert bei 7.234 Punkten. Überzeugend waren auch der MDax und der TecDax nicht, denn der MDax sank auf 11.191 Punkte, das sind 0,1 Prozent weniger, beim TecDax waren es 0,7 Prozent weniger, so dass er bei 814 Punkten steht.

Für Verunsicherung sorgen sowohl die Euro-Krise, hier machen vor allen Dingen die Länder Griechenland und Spanien Sorgen, als auch die Prognose des IWF, die ja nun sehr verhalten ausgefallen war bezüglich des Wirtschaftswachstums weltweit. Aber die Anleger zeigen sich heute auch enttäuscht über den Besuch von Angela Merkel in Griechenland. Gregor Kuhn, Marktbeobachter, sagte, dass sie einige Marktteilnehmer wohl eher konkrete Hinweise erwartet hätten dazu, wie das weitere Prozedere denn nun aussehen soll in der Schuldenkrise. Allerdings wurden diese Hoffnungen dann doch enttäuscht. Die Aktienmärkte reagierten darauf mit Abschlägen. Nach Merkels Gespräch mit Antonis Samaras, dem Ministerpräsidenten Griechenlands, ließ die Kanzlerin keine Bereitschaft erkennen, Abstriche zuzulassen bei den Reformen.

Aber nicht nur die Kanzlerin-Reise nach Griechenland war Gesprächsthema, auch Spanien stand wieder im Mittelpunkt. Es ist wohl allen klar, dass es jetzt darauf ankommt, ob überhaupt, und wenn ja, wann Spanien den nötigen Hilfsantrag stellen wird, um Hilfen aus dem Rettungsschirm zu erhalten. Sollte dieser Antrag dann doch endlich gestellt werden, dann wäre der Weg frei für die EZB, um ihr Anleihekaufprogramm zu starten. Damit sollen dann die hohen Refinanzierungskosten von Spanien heruntergedrückt werden. Noch am gestrigen Dienstag hat Mario Draghi, Chef der EZB, dieses Programm, das ja bekanntlich umstritten ist, verteidigt vor dem Europäischen Parlament. Er erklärte, dass durch dieses Programm „zerstörerische Szenarien“ vermieden würden innerhalb der Euro-Zone.

Einer der Händler sah aber die Auswirkungen, die ein solcher Hilfsantrag Spaniens haben könnte auf den Aktienmarkt, eher skeptisch. Er sagte, dass es vielleicht erst einmal mit den Kursen nach oben gehen könnte, danach dann aber auch sehr schnell wieder hinab. Am Ende habe man seiner Meinung nach nur ein weiteres Land des Euro, das angewiesen sei auf Hilfszahlungen.

Skepsis machte sich auch an der Wall Street breit. Hier steht die Berichtssaison im Fokus, die ja jetzt beginnt. Das Unternehmen Alcoa legte nach Schluss der Börse rote Zahlen vor, aber dies war auch schon bereits erwartet worden. Insgesamt verzeichnet das Unternehmen ein Minus in Höhe von 143 Millionen Dollar, das macht je Aktie etwa 13 Cent. Noch im Jahr zuvor hatte es einen Gewinn gegeben, der bei 172 Millionen Dollar lag.

Für eine negative Überraschung sorgte Chevron, hier wurde eine Gewinnwarnung ausgegeben. Der Gewinn werde hier verglichen mit dem Quartal zuvor „substanziell niedriger“ ausfallen. Der Grund dafür soll laut Konzern ein sehr schwaches Ölgeschäft und Gasgeschäft sein, das auch nicht ausgeglichen wurde durch die Sparte Raffinerie.

Kurz vorher war noch der Dow Jones aus dem Handel gegangen mit einem Minus, das bei 0,8 Prozent lag, er erreichte 13.473 Punkte, was auch das Tagestief war. Der S&P-500-Index musste einen Abschlag hinnehmen von etwa einem Prozent, so dass er bei 1.441 Punkten schloss. Der Index von der Technologiebörse Nasdaq verzeichnete einen Verlust von 1,5 Prozent und schloss somit bei 3.605 Punkten.

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