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Unsicherheitsfaktor Syrien – die Anleger halten sich weiterhin zurück

Syrien-Krise belastet weiterhin den DaxNoch immer will keine richtige Kaufstimmung aufkommen an den Börsen, Schuld daran ist noch immer die Krise in Syrien. Für die Anleger sind noch viel zu viele Fragen offen, und so halten sie sich lieber zurück, anstatt am Börsengeschehen teilzunehmen. In den Blickpunkt bei den Einzelwerten rücken heute die Autowerte.

Der Dax befindet sich noch immer im Griff der Syrien-Krise. Weiterhin sind die Anleger sehr verunsichert, und sie halten sich auch dementsprechend wieder zurück. So legte der Dax einen recht schlechten Start hin, er legte zwar zu, allerdings lediglich um 0,2 Prozent, somit erreicht er 8.292 Punkte. Ein Plus in Höhe von 0,1 Prozent konnte der TecDax verzeichnen und erreicht 1.045 Punkte, während es für den MDax nach unten ging um 0,1 Prozent, er steht bei 14.582 Punkten.

Momentan sieht es so aus, als ob die Zustimmung für den Militärschlag gegen Syrien in den USA zu bröckeln beginnt. Es gibt wohl einige Senatoren und auch Abgeordnete im Kongress der USA, die sich nach dem Ende der Sommerpause nicht sicher sind, ob ein Angriff auf Syrien eine gute Idee ist. Über eine Zustimmung oder Ablehnung des Plans sind sich viele daher noch nicht sicher.

Kaum Bewegung gab es am vergangenen Freitag an der New Yorker Wall Street. Während der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent abgeben musste, traten sowohl der Nasdaq-Composite als auch der S&P-500 auf der Stelle.

Ein ganz anderes Bild gibt es in Asien, dort zeigen sich die Anleger in einem wahren Kaufrausch. Am heutigen Montag konnte der Nikkei-Index dort teilweise ansteigen um 2,8 Prozent, somit erreichte er den höchsten Stand, den er seit gut fünf Wochen hatte. Grund für diese Euphorie war die Vergabe von den Olympischen Sommerspielen für das Jahr 2020 an Japans Hauptstadt Tokio.

Eine weitere Stütze für den japanischen Markt waren auch die Konjunkturdaten, die sehr erfreulich ausgefallen sind. Im zweiten Quartal diesen Jahres konnte die Wirtschaft Japans ein Plus verbuchen in Höhe von 0,9 Prozent verglichen mit dem Quartal zuvor. Dies sorgte für eine positive Überraschung. Auch der chinesische Shanghai-Composite konnte zulegen um etwas mehr als drei Prozent.

In den Fokus werden in dieser Woche wohl die Autohersteller rücken. Grund dafür ist der Start der weltweit größten Automobilmesse, der IAA. Schon seit Monaten ist der europäische Markt rückläufig, und die Branche erhofft sich durch ein wahres Feuerwerk an Modellen, diesen Trend wieder revidieren zu können. Am Aktienmarkt zeigen sich die Autotitel allerdings noch recht unauffällig bisher. BMW konnte leicht zulegen um 0,1 Prozent, während Daimler einen Verlust von 0,1 Prozent hinnehmen musste, und Volkswagen sogar ein Minus von 0,5 Prozent verbucht. Die nächsten Tage werden weiteren Aufschluss bringen. Bis zum 22. September geht die IAA in Frankfurt.

Die Spitze des Dax konnte sich die Münchener Rück sichern. Die Aktien des Unternehmens legten um gut 2,9 Prozent zu, und holten sich somit die Spitzenposition im Dax. In Monte Carlo beim jährlichen Treffen der Institute wurde zwar über die Konkurrenz und deren alternative Produkte geklagt, aber man ließe sich davon nicht beeindrucken. Diese Haltung von der Münchener Rück imponierte der Bank of America, sie gab eine Kaufempfehlung heraus.

Auch im MDax setzte sich ein Rückversicherer an die Spitze, hier war es die Hannover Rück, sie verbuchte ein Plus in Höhe von 2,4 Prozent. Das Institut ist der Ansicht, dass sich der Rückversicherungsschutz hierzulande recht deutlich verteuern werde. In einer Mitteilung heißt es, dass man zum 1.1.2014 angesichts der hohen Schadenbelastungen, die es bisher gegeben hat, erhebliche Konditionsverbesserungen erwarte. Nur in geringem Maße betroffen sieht sich das Institut von dem zunehmenden Preisdruck in den USA beim Geschäft mit Deckungen für Naturkatastrophen, da man dort lediglich einen unterdurchschnittlichen Anteil am Markt habe.

Unter den Verlierern des heutigen Tages befinden sich einige Versorger. Noch am Freitag hatten sowohl RWE als auch Eon gut zulegen können. Allerdings war nicht genau ersichtlich, warum dies so war. Es hieß an den Märkten, dass wohl eine Hochstufung vom Energiesektor Europas seitens der Societe General verantwortlich gewesen sein soll dafür. Die Anleger scheinen den kurzen Schub nun zu nutzen, um ihre Gewinne mitzunehmen. Eine weitere Belastung für die Titel der Energieversorger stellen Kurszielsenkungen dar, die von der HSBC vorgenommen worden sind. Die Kursziele wurden von der Großbank aus Großbritannien gesenkt für RWE und Eon. Die Analysten des Bankhauses urteilten, dass beide Konzerne die größten Opfer seien von der Energiewende. Beide Werte wurden von den Analysten bewertet mit „underweight“.

Die Aktien von Bayer mussten heute 1,1 Prozent abgeben. Grund dafür war, dass die Anleger etwas verschreckt sind dadurch, dass es immer mehr Berichte gibt bezüglich von Nebenwirkungen des Blutverdünners Xarelto aus dem Hause Bayer. Der „Spiegel“ berichtet zu diesem Thema, dass allein in den ersten acht Monaten diesen Jahres 968 Fälle von unerwünschten Wirkungen registriert worden seien beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, und das sogar mit 72 Todesfällen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters hatte ein Sprecher von Bayer gesagt, dass der Nutzen von diesem Medikament weiterhin die Risiken überwiege.

Xarelto ist für den Konzern Bayer sehr wichtig, denn es ist das zur Zeit wichtigste neue Medikament, das der Konzern zu bieten hat. Seitens des Konzerns traut man dem Arzneimittel durchaus eine eventuelle Umsatzgenerierung zu von noch mehr als zwei Milliarden Euro. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass das Medikament auch wirklich dermaßen harmlos ist, wie man dies seitens des Konzerns angibt. Eine weitere Voraussetzung ist die Zulassung des Mittels auf dem US-Markt in profitablen Bereichen. Nach diesem Bericht, der im „Spiegel“ erschienen war, könnte es hier nun doch zu Problemen kommen.

Ins Minus rutschten heute im MDax die Papiere von Kabel Deutschland. Grund dafür sind Presseberichte die vermelden, dass die geplante Übernahme durch den Konzern Vodafone momentan auf der Kippe stehe.

Ein gutes Plus im vorbörslichen Handel konnten heute die Aktien von Praktiker verbuchen, noch mehr als 15 Prozent konnten sie zulegen. Grund dafür waren Spekulationen bezüglich eines Interessenten für Max Bahr, die Tochterkette von Praktiker. Allerdings war es den Aktien der Baumarktkette im regulären Handel dann nicht mehr möglich, über den Schlusskurs hinauszukommen vom letzten Freitag.

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