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Impuls von der Fed erhofft seitens der Anleger

Ganz langsam geht es voran, aber dennoch stetig, der Dax ist auf dem Weg zur Marke von 8.000 Punkten. Der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, der heute verkündet wird, wird mit Spannung erwartet. Es ist gut möglich, dass der Ausblick der Fed dafür sorgt, dass der Rally des Dax doch wieder ein jähes Ende bereitet wird.

Gestartet ist der Dax heute kaum verändert. Er konnte lediglich 0,1 Prozent hinzugewinnen, so dass er bei 7.854 Punkten steht. Die Anleger halten sich weiterhin zurück, und das liegt an der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die heute bekanntgegeben werden wird. Aber auch die Wachstumszahlen der USA stehen heute im Fokus der Börsianer.

Nicht einheitlich zeigt sich heute die zweite Reihe, der MDax verlor hier 0,2 Prozent, er erreicht noch 12.674 Punkte. Der TecDax dagegen konnte steigen um 0,6 Prozent, er erreicht somit 880 Punkte.

Analyst Roger Peeters von Close Brothers Seydler schreibt in einem Kommentar, dass es so aussehe, als ob die Investoren nun eine kürzere Pause einlegten und warteten auf weitere Impulse. Die Commerzbank-Analysten gehen momentan davon aus, dass die Notenbank zunächst noch weiter festhalten wird an ihrem Kurs. In einer Kurzstudie schrieben die Analysten, dass die Warnschwellen für die Arbeitslosenquote und auch die Inflation noch recht weit entfernt seien, daher dürfte die Notenbank keinen Anlass dafür sehen, etwas zu ändern an ihrer Geldpolitik, die sehr expansiv ausgerichtet ist.

Seitens der Analysten erhofft man sich nun Hinweise, ob die Fed nun wegen der Daten, die zuletzt einigermaßen zuversichtlich stimmten, die Hilfen etwas zurückfahren werde und den Anleihekauf absehbar verringern werde. Diese Spekulationen mussten allerdings am gestrigen Dienstag einen Dämpfer hinnehmen, denn das Verbrauchervertrauen in den USA ging im Januar sehr stark zurück, und das vollkommen unerwartet. Die Analysten erklärten dies mit den höheren Abgaben, die seit dem Januar anfallen.

Auch aus Griechenland gibt es Neuigkeiten, denn dem Chef der Zentralbank Griechenlands nach soll die schwächelnde Wirtschaft des Landes nun über den Berg sein. Giorgos Provopoulos sagte am gestrigen Dienstag, dass er glaube, dass das Schlimmste nun vorüber sei und man optimistischer sein könne. Er sagte dies in einem Video-Interview mit der „Financial Times“. Zwar werde für dieses laufende Jahr ein Rückgang erwartet der Wirtschaftsleistung von bis zu 4,5 Prozent, dennoch habe das Land wenigstens psychologisch bereits eine Wende geschafft.

Dennoch gibt es Zweifel daran, wie viel Wahrheit überhaupt in den Worten des Zentralbankchefs steckt. Wenn man sich die sozialen und auch die wirtschaftlichen Auswirkungen anschaut von der Sparpolitik des Landes, dürfte nicht allzu viel Wahres in den Worten stecken. Der Wunsch scheint hier eher Vater der Worte zu sein, die gesagt wurden, denn der Zentralbankchef legte keinerlei Fakten zu seinen Aussagen dazu. Es wird sich wohl erst mittelfristig zeigen, ob dieses Interview ausreichend ist für eine Wende, und das nicht nur in Griechenland, sondern auch auf den Finanzmärkten international.

Diesen Worten konnte allerdings wenigstens der Euro ein klein wenig abgewinnen, denn die Gemeinschaftswährung stieg an verglichen mit dem Dollar um 0,2 Prozent, so dass sie auf 1,3522 Dollar kommt. Mittlerweile sind immer mehr Investoren der Meinung laut den Händlern, dass das Schlimmste vorüber ist in der Euro-Krise.

Skeptischer zeigt sich dagegen Jörg Asmussen, Direktoriumsmitglied der EZB. Es sei weiterhin so, dass die Lage in Griechenland ernst sei. Er sagte, dass Griechenland bereits zwei Drittel gelaufen sei des gesamten Marathons, dennoch wüsste jeder, dass zu dem Zeitpunkt noch immer das schwerste Stück der Strecke vor einem liege. Seit die Krise im Land ausgebrochen ist habe Griechenland noch mehr als 20 Prozent von seinem Bruttoinlandsprodukt verloren. So etwas habe man zuletzt in Europa gesehen nach dem Fall vom Eisernen Vorhang, damals war dies der Fall in ein paar Transformationsländern.

Sehr pessimistisch betrachtet Asmussen auch die Finanzlage im verschuldeten Spanien. Hier hätten sich die Finanzen in den Regionen, die zuständig sind für das Gesundheitssystem, zwar schon etwas verbessert, aber dennoch seien sie noch immer ein großes Problem. Dies sagte Asmussen gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Es sei dort eine große Reform nötig im Gesundheitsbereich, aber dies sei noch schwieriger in der Umsetzung als eine Rentenreform, so Asmussen.

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