Seit einigen Tagen kennt der Dax nur eine Richtung, und das ist abwärts. Am heutigen Dienstag kann der Leitindex doch wieder etwas verschnaufen und erholt sich leicht. Zwar stehen noch immer die Krisen im Mittelpunkt und setzen der Stimmung zu, aber dennoch kann sich der Dax erholen.
In den letzten Tagen konnte man sich des Eindrucks, dass der Dax sich so schnell nicht mehr erholen werden, nicht erwehren. Zu sehr hatten die Krisen, Sorgen um die Konjunktur und auch Quartalszahlen der Unternehmen, die die Anleger enttäuschten, dem Dax zugesetzt. Bereits in der letzten Woche hatte der Dax viele Verluste hinnehmen müssen, und das setzte sich gestern zum Wochenauftakt fort, er ging mit einem Minus von 0,6 Prozent aus dem Handel und schloss deutlich unter 9.200 Punkten.
Aber auch heute scheint es mit der Achterbahnfahrt weiterzugehen. Zu Beginn des Handels konnte der Dax zulegen auf 9.236 Punkte. Dann allerdings verlor der Leitindex wieder, im Laufe des Vormittags rutschte er wieder ab auf 9.208 Punkte.
Auch in der zweiten Reihe geht es rauf und runter. Der MDax verbuchte im Laufe des Vormittags ein Minus von 0,4 Punkte, er notierte bei 15.551 Punkten. Auch beim TecDax gibt es ein Minus, der Technologieindex gab 0,2 Prozent ab und erreichte 9.182 Punkte.
Die Berichtssaison geht auch am heutigen Tag weiter. Positive Zahlen konnte BMW vorlegen zur Überraschung der Anleger. Die Aktien des Autobauers übernahmen die Spitze im Dax mit einem Plus von 3,2 Prozent. Gute Zahlen sind auch der Grund für den zweiten Platz der Papiere von der Deutschen Post, diese konnten 3,1 Prozent zulegen. Ein gutes Plus konnten auch die Aktien von Fresenius Medical Care erreichen, sie legten 2,4 Prozent zu. Schlusslicht im Leitindex sind die Titel von der Deutschen Bank, diese mussten 1,1 Prozent abgeben. Auch die Papiere von VW mussten sich heute mit einem Platz im unteren Bereich des Dax zufrieden geben, sie gaben 0,9 Prozent ab.
Eindeutiger Gewinner im MDax sind die Titel von Axel Springer, sie konnten gute 8,1 Prozent zulegen. Ebenfalls einen guten Zuwachs konnte Evonik verbuchen, die Titel legten 2,9 Prozent zu. Größter Verlierer des Tages im Nebenwerte-Index sind die Aktien von Bilfinger. Zeitweise mussten sie bis zu 14 Prozent abgeben, zum Mittag hin erholten sie sich etwas, lagen aber noch immer mit 8,3 Prozent im Minus. Dieses Minus überrascht nicht wirklich schaut man sich einmal an, was bei diesem Konzern zur Zeit los ist. Der Chef geht, innerhalb von nur wenigen Wochen wird eine zweite Gewinnwarnung herausgegeben, und die Anleger reagieren natürlich. Die Papiere von Gerry Weber mussten ein Minus von 2,4 Prozent hinnehmen.
Auch im TecDax gibt es einige Gewinner und Verlierer. Spitzenreiter der Technologiebörse sind die Titel von Cancom, sie können 4,1 Prozent zulegen. Dahinter rangieren die Aktien von Wirecard mit einem Plus von 2,6 Prozent, und auch die Papiere von SMA Solar können 2,2 Prozent zulegen. Größter Verlierer in diesem Index sind die Titel von Pfeiffer Vacuum Technology, sie mussten 7,5 Prozent abgeben.
Auch in den USA waren die Kurse in der vergangenen Woche in den Keller gerauscht. Dort konnten sie sich allerdings bereits gestern wieder erholen. So konnte der Dow-Jones-Index mit einem Plus von 0,5 Prozent aus dem Handel gehen, beim S&P-500 gab es einen Zuwachs von 0,7 Prozent. Genauso viel legte auch der Nasdaq zu.
Nicht so gut sieht es dagegen in Asien aus. Der japanische Nikkei-Index musste mit einem Minus von einem Prozent den Handel verlassen, er schloss den Tag mit 15.320 Punkten ab. Grund dafür ist die Konjunktur Chinas. Der Einkaufsmanagerindex von der HSBC und Markit für den Monat Juli ging zurück auf 50 Punkte. So niedrig hatte dieser Wert bereits seit 2005 nicht mehr gestanden. Verglichen mit dem Juni hat der Index somit 3,1 Punkte verloren. Dieser Rückgang scheint hauptsächlich auf die Dienstleistungsbranche des Landes zurückzuführen zu sein.
Die Krisen werden wahrscheinlich auch weiterhin den Handel beherrschen. Es stehen heute ein paar Zahlen zur Konjunktur an, aber der Hauptaugenmerk der Anleger wird in dieser Woche auf der Ratssitzung der EZB liegen, die am Donnerstag stattfinden wird. Am frühen Nachmittag wird die Notenbank ihr Sitzungsergebnis veröffentlichen.
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