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Die Anleger setzen heute auf die Fortsetzung der lockeren Geldpolitik

Auftrieb erhält der Dax heute durch die guten Vorgaben, die aus den USA und aus Asien kommen. Auf die ganze Woche gesehen rechnen die Händler allerdings eher mit einer sehr unruhigen Woche an der Börse. Mit sehr großer Spannung wird auf jeden Fall der Ausgang der Italien-Wahl erwartet.

Recht positiv sind heute die Anleger gestartet in die neue Woche, hier hält sich die Hoffnung darauf, dass die lockere Geldpolitik von den Zentralbanken auch weiterhin anhält. Diese Hoffnung verdrängt zunächst einmal die Verunsicherung, die wegen des Ausgangs der Wahlen in Italien herrscht. Heute morgen kann der Dax um 1,4 Prozent zulegen, er erreicht 7.763 Punkte. Auch beim MDax geht es bergauf, er erhält ein Plus von 0,5 Prozent, so dass er 13.189 Punkte erreicht. Aufwärts ging es auch im TecDax, er konnte ein Plus verbuchen von 0,8 Prozent, so dass er heute 914 Punkte erreicht.

Für eine gute Kauflaune sorgten in Japan einige Berichte die verkündeten, dass Haruito Kuroda, zur Zeit der Chef von der Asiatischen Entwicklungsbank, nominiert werden soll als Chef der Notenbank Japans. Wenn sich dies bestätigen sollte ist es durchaus möglich, dass dies für eine weitere starke Lockerung sorgen könnte der Geldpolitik Japans. Am Montag konnte der Nikkei-Index zulegen um 2,4 Prozent. Der chinesische Shanghai-Composite legt um 0,9 Prozent zu. Der Dax war in der letzten Woche auf 7.661 Punkte gestiegen. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus, das etwas geringer ist als ein Prozent.

Sehr heftige Ausschläge der Kurse sind aber zu erwarten, wenn Silvio Berlusconi in Italien die Wahlen gewinnen sollte. Torsten Gellert, Brokerhaus FXCM, sagte, dass eine erneute Machtübernahme von Berlusconi wohl die größte Katastrophe sei für die Entwicklung innerhalb der Euro-Zone, und das mit Abstand. Berlusconi habe ja bereits mehrfach sehr deutlich gemacht, dass er die Reformen, die Mario Monti eingeführt habe, ablehne.

Berlusconi hatte im Vorfeld der Wahlen den Italienern nicht nur versprochen, im Falle eines Wahlsieges die Steuererhöhungen zurückzunehmen, sondern gleichzeitig versprach er auch bei Steuerhintergehen eine Amnestie. Er selbst stellt den bisherigen Ministerpräsidenten Monti sehr gerne dar als Gefolgsmann von Bundeskanzlerin Merkel, der das Land mit einer Sparpolitik, die von Brüssel und Berlin angeordnet worden sei, in die Rezession hinein stürze.

Die Wähler scheinen dies recht gerne zu sehen, denn in den letzten Umfragen war es so, dass Berlusconi wohl einiges gutmachen konnte an Boden. Dennoch lag weiterhin die Mitte-Links-Allianz in Führung unter Pier Luigi Bersani. Mario Monti und das dazugehörige Bündnis gemäßigter Parteien lagen dabei abgeschlagen auf Platz vier. Die Wahlen finden am Sonntag und am Montag statt.

Weiterhin im Blickpunkt der Anleger könnte aber auch diese Woche wieder der Haushaltsstreit in den USA liegen. Wenn sich die Republikaner und die Demokraten nicht doch endlich einigen können auf einen Kompromiss, dann werden zum 1. März hin in den USA automatische Ausgabenkürzungen stattfinden. Dies würde eine Belastung darstellen für das Wirtschaftswachstum des Landes, und auch auf das Wachstum der gesamten Weltwirtschaft dürfte dies eine negative Wirkung haben. Dies schrieben in einem Kommentar die Analysten von der Landesbank Berlin.

Die Commerzbank ist aber auch der Meinung, dass der Trend innerhalb der Industrie der USA jedoch ganz klar nach oben zeige. Christoph Balz, Analyst, prognostizierte, dass der ISM-Index, der am Freitag ansteht, auch für den Monat Februar wohl deutlich liegen soll über 50, dies zeigt eine US-Industrie, die expandiert. Daran würde auch das deutliche Minus im Bereich der Aufträge für die dauerhaften Güter, das erwartet wird für den Januar, nichts ändern, da dieses lediglich zurückzuführen sei auf Sondereffekte.

Auf der Seite der Unternehmen stehen heute Bilanzen an von unterschiedlichen Konzernen des Dax. Zahlen vorlegen werden unter anderem BASF, Fresenius, FMC und die Deutsche Telekom. Allerdings ist es der Meinung vieler Börsianer nach fraglich, ab diese Unternehmensdaten größere Ausschläge als Folge haben werden, ihrer Meinung nach dürfte der Markt in der neuen Woche im Griff der politischen Themen sein, so ein Händler.

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