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Zypern benötigt 17 Milliarden Euro – Russland soll sich an der Rettung beteiligen

Zypern ist verschuldet, das ist keine neue Nachricht, das Land benötigt Geld, genauer gesagt 17 Milliarden Euro. Bei der Rettung des Landes hängt aber einiges ab von Russland. Der Grund ist recht einfach, denn Zypern ist ein sehr beliebtes Ziel für Investoren aus Russland. Die Bundesregierung ist der Meinung, dass dabei auch sehr viel Schwarzgeld unterwegs ist. Nun sollen die Anleger höhere Steuern zahlen.

Einigen Zeitungsberichten nach will die Euro-Zone reiche Bürger und auch Konzerne, die Geldanlagen im verschuldeten Zypern haben, beteiligen an den Kosten für das geplante Hilfspaket für das Land. Momentan werde auf jeden Fall geprüft, wie ein solcher Sanierungsbeitrag aussehen könnte von privaten Kontoinhabern und den Bankgläubigern, so berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Viele dieser Betroffenen stammen aus Russland. Das Blatt beruft sich auf Verhandlungskreise. Momentan seien höhere Steuern im Gespräch auf Kapitalerträge, Unternehmensgewinne und auch Grundbesitz sowie dazu noch eine Vermögenssteuer.

Erst im Juni hatte Zypern eine Anfrage gestellt auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds. Den eigenen Angaben nach sind etwa 17 Milliarden Euro nötig, um das Land zu retten. Ein großer Teil dieses Betrags soll an die angeschlagenen Banken gehen. Jedoch ist der Antrag recht umstritten. Besonders aus Deutschland wird Zypern vorgeworfen, nicht genug vorzugehen gegen Schwarzgeld und auch Steuerbetrug, beispielsweise aus Russland.

Allerdings ist es wohl auch so, dass die Bundesregierung intern momentan keinerlei Chance mehr sieht, diese Hilfen zu verhindern. Auch dies schrieb die „Süddeutsche Zeitung“. Zu groß sei bereits der Druck. Seitens der Troika wird versucht, eine unkontrollierte Bankenpleite zu verhindern, denn diese könnte erneut die Euro-Krise anfachen. Klaus Regling, der Chef vom ESM, sagte gegenüber der französischen Zeitung „Le Figaro“, dass man eine schnell Entscheidung benötige.

Michael Meister, Vizechef im Bundestag von der Unionsfraktion, sagte gegenüber der „Rheinischen Post“, dass die Leistungsbilanz des Landes in Russland recht hohe Auslandsinvestitionen aufweise. Den Angaben des Blattes nach legten diese Auslandsinvestitionen allerdings auch den Verdacht nah, dass die Banken in Zypern in recht großem Stil das Schwarzgeld waschen von russischen Oligarchen.

Dennoch sei es möglich, dass der Abfluss dieses Geldes gestoppt werden könne. Meister sagte, dass die Regierung Zyperns ein Interesse daran haben müsse, das Geld zu halten im eigenen Land, um die Strukturveränderungen damit voranzubringen. Zudem sei es nicht ausgeschlossen, dass auch Russland recht kurzfristig einspringe mit einem Überbrückungskredit.

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