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Der Tag steht im Zeichen der Quartalsbilanzen

Der heutige Dienstag steht vollkommen im Zeichen der Quartalsbilanzen. Ihre Zahlen bereits vorgelegt hat die Deutsche Bank, und sie enttäuschte die Erwartungen der Anleger. Verluste musste K+S einstecken. Impulse dürfte es heute geben durch neue Konjunkturdaten.

Den heutigen Handelstag startete der Dax mit einem Plus von 0,5 Prozent, er stand somit bei 8.302 Punkten. Gestern hatten sich die Anleger eher zurückgehalten, Grund dafür waren die anstehenden Treffen von einigen Zentralbanken, die in den nächsten Tagen anstehen. Der Dow-Jones-Index war mit einem leichten Minus aus dem Handel gegangen in Höhe von 0,2 Prozent, somit stand er bei 15.521 Punkten. Gut zulegen konnte der Nikkei-Index in Japan, er gewann 1,4 Prozent dazu und stand bei 13.847 Punkten. Ein Händler sagte, dass die Erholung an der Tokioter Börse sehr gut ankäme, dies könne den Dax wieder auf eine Marke treiben, die klar über der Marke von 8.300 Punkten liege.

In dieser Woche werden sowohl die Fed, die Notenbank der USA, als auch die EZB und die Bank of England ihre Treffen haben. Seitens der Investoren werden Hinweise darauf erwartet, wie die Geldpolitik in Zukunft weitergehen könnte.

Im Mittelpunkt steht heute die Deutsche Bank. Diese hat bereits ihre Quartalsbilanzen vorgelegt. Gerechnet wurde seitens vieler mit guten Gewinnen. Diese Erwartungen konnte das Bankhaus jedoch nicht erfüllen. Aufgrund von hohen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten hat die Bank im zweiten Quartal nur wenig verdient, dies kam recht überraschend. Dies hat auch Auswirkungen auf den Kurs der Aktie. Gleich zu Beginn des Handels gab die Aktie 2,6 Prozent ab, das Papier fällt auf 34,95 Euro.

Der Gewinn vor Steuer fiel auf 792 Millionen Euro, noch ein Jahr zuvor hatte der Gewinn gelegen bei 967 Millionen Euro. Analysten, die von Reuters befragt worden waren, hatten mit durchschnittlich 1,3 Milliarden Euro gerechnet. So blieben nur 335 Millionen Euro unter dem Strich übrig. Die Aktionäre werden nicht sehr glücklich sein über diese Zahlen, im vorbörslichen Handel gegen acht Uhr heute Morgen notierte die Deutsche-Bank-Aktie im Minus mit über drei Prozent, sie lag noch bei 34,60 Euro.

K+S hat sehr starke Verluste hinnehmen müssen. Erst gestern war die Aktie des Unternehmens der Gewinner gewesen im Dax, heute folgte der große Absturz. Ganze 15 Prozent verlor die Aktie. Der Grund für diesen Absturz auf einen Wert, der so niedrig das letzte Mal im August des Jahres 2007 gewesen ist, war die Aussicht darauf, dass die Kalipreise fallen könnten. Der Mitbewerber Uralkali hatte sich entschieden, auszutreten aus der Handelskonsortium BPC. Dadurch ist es durchaus möglich, dass die Kalipreise im zweiten halben Jahr fallen könnten unter 300 Dollar pro Tonne. Momentan liegt der Preis bei 400 Dollar je Tonne.

Ein Börsianer sagte, dass es einen Riesenverlust bedeuten würde auf die Kalibestände, wenn die Preise wirklich so stark fallen sollten. Dies sei eine Katastrophe für K+S, niemand wolle mehr die Aktien haben im Moment. Analyst Lutz Grüten von der Commerzbank sagte, dass ein Preisrückgang von einem Prozent beim Weltkalipreis dazu führe, dass sich der operative Gewinn von K+S verringert um zwei Prozent.

Überzeugender war da doch der Chiphersteller Infineon. Das Unternehmen konnte seine Prognose ganz leicht anheben. Gleich darauf stiegen die Aktien an um gut vier Prozent und nehmen somit die Spitze des Dax ein. Auch Linde konnte überzeugen mit seiner Bilanz, das wurde belohnt und die Papiere verbuchten ein Plus in Höhe von 2,7 Prozent. Nicht sehr überzeugend dagegen waren die Bilanzen von Fresenius und der Tochter Fresenius Medical Care, kurz FMC. Dadurch musste die Aktie von FMC etwa zwei Prozent abgeben, die Papiere von Fresenius selbst schwankten zunächst um den Schluss des Vortages herum, konnten dann aber doch noch 0,9 Prozent zulegen.

Auch im MDax standen Aktien unter Druck, dieses Mal die Aktien von Rheinmetall. Der Rüstungskonzern hatte seine Gewinnprognose gesenkt für dieses laufende Jahr, und gleich brachen die Aktien ein um beinahe elf Prozent. Zugegriffen haben die Anleger dagegen bei Gea. Die Papiere konnten zulegen um 2,6 Prozent. Angesichts dieser vielen Zahlen der Bilanzsaison stehen die Konjunkturdaten doch eher zurück. Und dabei werden wohl nicht alle dieser Daten positiv ausfallen.

Heute stehen unter anderem der Konsumklimaindex an, der von der GfK veröffentlicht wird, aber auch neue Daten zum Wirtschaftsvertrauen, Verbrauchervertrauen und zum Geschäftsklima stehen heute an für die Euro-Zone. Dazu kommt noch das US-Verbrauchervertrauen für den Monat Juli. Auch Italien lässt heute von sich hören, das Land plant eine Auktion von Anleihen mit mittelfristigen und langfristigen Anleihen.

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