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Der Dax verliert heute und rutscht unter die Marke von 7.600 Punkten

Momentan scheint der Höhenflug, den der Dax bisher hingelegt hat, zunächst einmal beendet zu sein. Jetzt steht er etwas unter Druck, der Grund dafür sind die fast nicht vorhandenen Fortschritte bei den Haushaltsverhandlungen in den USA. So kommt es auch, dass die erneute Geldspritze der Fed keinerlei Wirkung der positiven Art zeigt.

Somit kommt es auch nicht überraschend, dass einige der Anleger noch kurz vor dem Wochenende die Gelegenheit nutzten, um einige Gewinne mitzunehmen. In den letzten vier Wochen hatte der Dax ganze 700 Punkte zulegen können, nun muss er einen Verlust hinnehmen von 0,4 Prozent, so dass er bei 7.582 Punkten liegt. Auch der EuroStoxx50 rutschte ins Minus, er liegt bei 2.629 Punkten.

Roger Peeters, Marktanalyst vom Bankhaus Close Brothers Seydler, schrieb dazu, dass es immer mehr danach aussehe, dass die Politiker in den USA wohl keinen Kompromiss finden würden vor Weihnachten. Seiner Meinung nach würde dies dann bedeuten, dass es nur wenige Chancen gibt dafür, dass er zu weiteren Kursgewinnen an der Börse kommt. Einige Teilnehmer dieser Verhandlungen rund um den Haushalt der USA hatten angedeutet, dass es möglich sei, dass sich die Gespräche hinziehen könnten bis nach Weihnachten. Weiterhin drohen für den Jahreswechsel automatische Kürzungen der Ausgaben, und gleichzeitig laufen auch noch Steuererleichterungen aus, so dass seitens der Experten befürchtet wird, dass es zu einer Rezession kommen könnte, wenn sich Demokraten und Republikaner nicht einigen bis zum Ende des Jahres.

Währenddessen öffnete die Notenbank der USA, die Fed, ihre Geldschleusen noch ein klein wenig weiter als zuvor. Um die recht hohe Arbeitslosigkeit im Land zu bekämpfen, hat die Notenbank das Volumen verdoppelt des eigenen Wertpapier-Ankaufprogramms, so dass sich dies nun bei 85 Milliarden Dollar im Monat befindet. Dennoch bezweifeln die Analysten von der Credit Agricole, dass es der Fed somit möglich ist, einen eventuellen Sturz des Landes über die sogenannte Fiskalklippe auffangen zu können.

Die heutigen Verlierer sind die Werte, die in den letzten Tagen noch als Gewinner hervorgegangen waren. Die Aktien von Thyssen-Krupp mussten beispielsweise 2,8 Prozent nachgeben, sie landeten bei 17,33 Euro. Die beiden Tage zuvor war die Aktie dieses Konzerns in die Höhe getrieben worden um fast zehn Prozent, der Grund dafür war die Hoffnung darauf, dass er Konzern einen guten Neuanfang schafft und eine erfolgreiche Sanierung hinlegt.

Neuigkeiten gibt es aber heute auch vom Ifo-Institut, dieses wird informieren über die neueste Konjunkturprognose. Auch ein Sondertreffen steht heute an, die Finanzminister aus der Euro-Zone treffen sich heute, um zu entscheiden bezüglich der endgültigen Freigabe der weiteren Hilfszahlungen an das verschuldete Griechenland in Höhe von 44 Milliarden Euro.

Inflationsdaten stehen am heutigen Nachmittag in den USA an, diese werden dort veröffentlicht. Auch von Adobe Systems, dem Softwarehersteller aus den USA, werden heute die neuen Quartalszahlen vorgelegt.

Bereits verständigt haben sich die Finanzminister der EU auf eine Bankenaufsicht für die Zone des Euro. In der Marathonsitzung konnte man sich darauf einigen, dass die EZB in Zukunft die größten Kreditinstitute überwachen soll in der Euro-Zone. Sollte es zu Anzeichen dafür kommen, dass es Probleme gibt, soll sie auch dazu befugt sein, bei den kleineren Geldhäusern eingreifend tätig zu werden. Dies sagte am heutigen Morgen in Brüssel ein EU-Vertreter.

Bundesfinanzminister Schäuble sagte, dass dieses Kontrollsystem unter der Leitung der EZB im März des Jahres 2014 die Arbeit aufnehmen soll. Er sagte, dass man sich geeinigt habe auf die wichtigsten Punkte für die Schaffung einer solchen europäischen Bankenaufsicht, die im Jahr 2014 einsatzbereit sein werde.

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