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Dax verliert die 8.300-Punkte-Marke wieder

In den letzten Tagen hat es für den Dax einige Kursgewinne gegeben, jetzt allerdings geht es wieder ein klein wenig zurück. Die Anleger schauen heute auf das Treffen in Moskau von den Finanzministern und den Chefs der Notenbanken.

Erst gestern hatte der Dax ein Prozent zulegen können, dafür geht es am heutigen Freitag ruhiger zu. Der Dax notierte am Morgen mit einem Minus, das 0,5 Prozent betrug, und somit fiel er unter die Marke von 8.300 Punkten, er erreichte noch 8.299 Punkte. Auch der MDax gab nach, er verlor 0,3 Prozent und steht bei 14.168 Punkten. Auch beim TecDax zeigt sich dasselbe Bild, er verlor 0,6 Prozent und erreicht 992 Punkte. Ein Börsianer sagte mit Blick auf den guten Handelsverlauf in den letzten Tagen, dass dies wohl „nur gesund“ sei.

Es ist durchaus möglich, dass auch ein paar Gewinnmitnahmen daran beteiligt sind, dass der Dax heute schwächer tendiert. Ein Händler sagte, dass die Anleger wohl die Gelegenheit nutzen, um sich Gewinne mitzunehmen.

Erst am gestrigen Donnerstag hatten Konjunkturdaten und Quartalszahlen aus den USA, die sehr überraschend recht gut ausgefallen waren, die Aktienmärkte nach oben getrieben. Sowohl der Dow-Jones-Index als auch der S&P-500 konnten zulegen um 0,5 Prozent. Im Verlauf des Handels konnten sie sogar neue Rekorde erreichen. Absolut auf der Stelle trat allerdings der Nasdaq-Composite, er lag bei 3.611 Punkten.

Boden gutmachen konnte heute der Dollar auf den Euro. Teilweise fiel der Euro ab auf eine Marke in Höhe von 1,31 Dollar. Allerdings gab es heute auch wieder etwas Erholung für den Euro. Gleich am Morgen gewann er 0,2 Prozent dazu und stand bei 1,3132 Dollar.

Der asiatische Markt wird heute belastet durch Gewinnmitnahmen. Der Nikkei-Index musste ganze 1,6 Prozent abgeben vor den Oberhauswahlen, die am Sonntag stattfinden werden. Zunächst hatte der Index aber einen Stand erreichen können, der schon seit acht Wochen nicht mehr so hoch gewesen ist. Der Grund dafür war die Aussicht darauf, dass die Regierungskoalition unter Ministerpräsident Shinzo Abe nun auch das Oberhaus gewinnen könnte. Somit würde dann die Politik fortgesetzt, sie auf eine Stimulation der Konjunktur setzt.

In Moskau werden sich heute die Finanzminister und auch die Notenbankchefs treffen von den zwanzig wichtigsten Wirtschaftsnationen. Ein Thema werden konkrete Sparziele sein. Es hieß, dass Bundesfinanzminister Schäuble weiterhin kämpfen will für einen Fiskalplan. Allerdings sei es auch so, dass es nicht möglich sei, die Forderung bezüglich eines Schuldenziels, das allgemein gültig ist, durchzusetzen gegen den Widerstand, der aus den USA kommt.

Auch die Finanzmarktregulierung soll ein Thema sein. Im Bundesfinanzministerium hieß es, dass es dabei auch ginge um Regeln für die sogenannten Schattenbanken, und auch die großen Versicherer, die global agieren und systemrelevant sind, sollen einbezogen werden. Eine von neun Versicherungsgesellschaften, die der Ansicht der Aufseher nach in der Lage sind, das komplette Finanzsystem erschüttern zu können, ist die Münchener Allianz.

Am gestrigen Donnerstag wurde seitens des Finanzstabilitätsrates der G20-Staaten, kurz FSB, eine Liste vorgelegt mit den systemrelevanten Versicherern, die gebändigt werden sollten mit besonderen Auflagen. Als erstes müssten sie damit rechnen, dass es strengere Eigenkapitalvorschriften geben werde als bisher. Allerdings ist es so, dass die Allianz sowieso bereits als gut kapitalisiert eingestuft wird.

Neben der Allianz sind auf der Liste auch AIG, Prudential Financial und MetLife aus den USA vertreten, die Generali aus Italien, die beiden Versicherer aus Großbritannien, Prudential und Aviva, aus Frankreich die Axa und zu guter Letzt noch Ping An aus China. Es geht hier weniger um die Größe von dem angestammten Versicherungsgeschäft, das den Aufsehern sauer aufschlägt, sondern eher um den Umfang von dem Geschäft, das betrieben wird außerhalb des eigentlichen Kerngeschäfts.

Vorstandsmitglied der Allianz Dieter Wemmer sagte, dass man zwar weiterhin der Meinung sei, dass das Versicherungsgeschäft allgemein und auch das der Allianz speziell kein systemisches Risiko darstelle, man aber dennoch die FSB-Entscheidung anerkenne, und man werde auch in Zukunft bemüht sein, stabilere Finanzmärkte zu unterstützen. Weiterhin sagte Wemmer, dass die Allianz über ein breit aufgestelltes Geschäftsmodell verfüge, das widerstandsfähig sei, eine nachhaltige Ertragskraft und auch eine Kapitalausstattung, die sehr solide sei. Man sei gut aufgestellt, um die neuen Anforderungen auch zu bewältigen, ganz egal, wie diese genau ausgestaltet würden im Detail.

Wieder waren es heute die SAP-Papiere bei den Einzelwerten, die unter Druck gerieten. Schon gestern war es zu Verlusten gekommen, Grund dafür war die Senkung der Umsatzprognose des Unternehmens. Heute sind Kurszielsenkungen der Grund, die vorgenommen wurden seitens der Bernstein-Bank und der Commerzbank sowie auch durch Evercore. Dadurch verlor die Aktie des Softwareherstellers 1,9 Prozent.

Auch Infineon zählt erneut zu den Verlierern des heutigen Tages. 1,6 Prozent mussten die Aktien des Unternehmens abgeben wegen der schlechten Zahlen, die Konkurrent Intel aus den USA vorgelegt hatte. Die gestern präsentierten Quartalszahlen fielen sehr schlecht aus, infolgedessen musste Intel die Prognose für das gesamte Jahr korrigieren nach unten.

K+S kann heute einen Zuwachs von einem Prozent verbuchen. Grund dafür sind überraschende Zahlen, die Yara, ein Mitbewerber aus Norwegen, vorweisen konnte. In Oslo konnten die Yara-Aktien an der Börse zwei Prozent zulegen, und die Aktien von K+S profitierten davon.

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