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PC-Markt ist rückläufig – Microsoft bekommt Folgen zu spüren

Im letzten Quartal gab es für Microsoft einen Einbruch am PC-Markt. Das trifft nun auch das Software-Unternehmen stark. Allerdings kann der Konzern noch immer einen guten Gewinn verbuchen, auch wenn der eigene Tablet-Computer eher in den Regalen liegt als verkauft wird.

Der Trend ist heute eindeutig, Tablet-Computer werden immer beliebter. Und genau diese Tatsache ist es, die Microsoft recht stark zu schaffen macht. Herkömmliche Computer verkaufen sich immer schleppender, und das drückte bereits im letzten Quartal des Vorjahres auf das Geschäft vom Windows-Betriebssystem. Das neue Windows 8 ist zwar genau auf Tablet-Computer zugeschnitten, allerdings ist es so, dass der Markt beherrscht wird von Google und Apple.

Zwar hat Microsoft ein eigenen Tablet-Modell herausgebracht mit dem Namen Surface, aber dies hat einen mehr als schweren Stand gegen das iPad von Apple und die vielen Android-Tablets. Bisher hat sich Surface eher als ein Ladenhüter erweisen, und Microsoft musste rund 900 Millionen Dollar abschreiben für die Geräte, die nicht verkauft wurden. Diese Summe ist überraschend hoch. Nach Börsenschluss in den USA teilte Microsoft diese Zahlen mit. Microsoft hat bereit eine Preissenkung verkündet in dieser Woche für die Surface-Geräte.

Amy Hood der Finanzvorstand des Unternehmens, teilte mit, dass der PC-Markt geschrumpft sei um ein Fünftel. Schwieriger wird es dadurch vor allen Dingen für den Verkauf von Windows. Trotzdem gelang es dem Konzern, in den letzten drei Monaten einen Gewinn zu machen von beinahe fünf Milliarden Dollar. Somit ergeben sich je Aktie rund 59 Cent. Dieser Gewinn ist zwar nicht schlecht, dennoch hat Microsoft die Erwartungen verfehlt von den Analysten. Diese waren davon ausgegangen, das es durchschnittlich 75 Cent geben wird je Aktie. Nachbörslich gab die Microsoft-Aktie auch gleich nach um bis hin zu 6,9 Prozent. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte Microsoft einen Verlust ausweisen müssen von rund einer halben Milliarde Dollar, Grund dafür war eine hohe Abschreibung auf die Online-Firma Aquantive, die man zugekauft hatte.

Zu verzeichnen sei laut Microsoft aber auch eine anhaltend starke Nachfrage nach Firmenkunden-Angeboten und auch Online-Speicherdienste. Der Umsatz des Konzerns konnte daher im Berichtsquartal ansteigen um zehn Prozent, so dass er 19,9 Milliarden Dollar erreicht. Eingestellt hatte sich der Markt allerdings in diesem Bereich auf 20,7 Milliarden Dollar. Die Analysten hatten damit gerechnet, dass mehr Surface-Geräte verkauft würden. Microsoft soll, dem Marktforschungsunternehmens IDS nach in dem Quartal 900.000 Stück abgesetzt haben.

Wo genau die Probleme liegen wird klar, wenn man sich die Zahlen genauer anschaut. In der Windows-Sparte halbierte sich der Gewinn, es wurden nur noch rund 1,1 Milliarden Dollar erreicht. Gute Gewinne fuhren dagegen erneut die Office-Büroprogramme ein, und auch die Server-Software war sehr gefragt. Zurückgegangen ist auch der Verlust, den es in der Spielesparte XBox gab.

Zuletzt hatte Steve Ballmer, der Chef von Microsoft, einen großen Umbau angekündigt beim Management. Damit soll das Unternehmen fit gemacht werden für die neue Computerwelt. In Zukunft sollen beispielsweise alle Betriebssysteme nur noch entworfen werden unter einem Dach, auch bei der Hardware gilt dieses Prinzip. Hoffnungen setzt das Unternehmen aber auch auf die Windows 8.1 Einführung, die finale Version soll im August erscheinen. Dann werden die Nutzer wieder über den Start-Button verfügen, den sie so schmerzlich vermisst haben. Steve Ballmer plant für die Zukunft des Unternehmens, sich vom Image des Software-Konzerns zu entfernen, und den Fokus eher zu legen auf Services und Geräte.

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