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Anleger bleiben weiterhin zuversichtlich

Anleger lassen sich nicht verunsichernNoch vor einiger Zeit hat jede noch so kleine Meldung, die einen negativen Touch hatte, die Anleger sehr verunsichert. Nun beherrschen Meldungen bezüglich des Haushaltsstopps in den USA und auch der Staatskrise in Italien das Geschehen, und die Anleger lassen sich nicht einmal etwas aus der Ruhe bringen. Am heutigen Tag steht der Zinsentscheid an von der EZB, und auch dieser dürfte an der positiven Stimmung am Markt nicht allzu viel ändern.

Momentan scheinen nur die Meldungen, die von den Notenbanken kommen, die Anleger verunsichern zu können. Dies konnte man gestern ganz deutlich erkennen, als die Nachricht aus den USA kam, dass sich die Parteien nicht haben einigen können bezüglich des Haushaltsetats. Im Vorfeld des drohenden Haushaltsstopps hatten sich einige Experten so geäußert, dass sei mit einem wahren Schreckensszenario rechneten, sollte es soweit kommen. Als das Szenario dann letztendlich wirklich eintraf, konnte man an den Börsen keinerlei Belastung feststellen.

Sogar das komplette Gegenteil ist der Fall, wie man am Dax sehen kann. Er legte gestern zum Ende des Handels um 1,1 Prozent zu und schloss den Tag ab bei 8.689 Punkten. Am heutigen Tag gab er allerdings auch wieder 0,6 Prozent ab, so dass er bei 8.634 Punkten steht. Auch etwas abgeben musste am heutigen Tag der MDax, hier sind es 0,4 Prozent weniger, somit erreicht der Index 15.109 Punkte. Ein Plus verbucht der TecDax, er gewinnt 0,2 Prozent dazu.

An der New Yorker Wall Street konnte der Dow Jones Index auch mit einem Plus den gestrigen Tag abschließen, er ging mit 15.191 Punkten aus dem Handel, dies ist ein Plus von 0,4 Prozent. Auch der S&P-500 legte um 0,8 Prozent zu und erreicht 1.695 Punkte. Ganze 1,2 Prozent erhält der Index der Nasdaq dazu, er notiert bei 3.817 Punkten. Einen hohen Verlust muss allerdings der Nikkei in Japan hinnehmen, er gibt 2,2 Prozent ab und geht mit 14.170 Punkten aus dem Handel.

Was zunächst einmal recht überraschend wirkt, war eigentlich eher absehbar. Die Anleger gehen davon aus, dass viel Wind gemacht wird in den USA, dass man sich aber dennoch einigen wird, nur wann das sein wird, diese Frage stellen sich die Anleger noch. Eine ganz ähnliche Situation hatte es gerade erst im Februar gegeben, und auch zu dem Zeitpunkt hatte man sich letztendlich doch geeinigt.

In den USA geht es aber nicht nur um den Haushaltsetat, sondern noch eine weitere Entscheidung steht an, die noch schwerwiegender ist. Dabei geht es um die Anhebung von der gesetzlichen Schuldenobergrenze. Gelingt es den Parteien auch in diesem Fall nicht sich zu einigen, steht die US-Regierung von einer Zahlungsunfähigkeit. Dieses Szenario könnte dann doch größere Auswirkungen haben auf die Märkte.

Zudem ist es auch so, dass viele der Investoren darauf setzen, dass die Fed den Markt auch weiterhin fluten wird mit Geld. Seitens der US-Notenbank will man diesen Geldfluss nur in dem Falle drosseln, dass sich die Arbeitsmarktlage des Landes recht deutlich verbessert. Da die Bundesbehörden aber momentan geschlossen sind, wird der Bericht für den September bezüglich der Arbeitslosenzahlen sicherlich nicht pünktlich veröffentlicht werden. Termin dafür ist der kommende Freitag.

Einen kleinen Einblick auf das, was kommen könnte, zeigt aber der ADP-Bericht zum Arbeitsmarkt. Den Erwartungen nach soll es so sein, dass rund 170.000 neue Stellen geschaffen worden sind. Im August waren es noch etwas mehr Stellen gewesen, zu dem Zeitpunkt kam man auf 176.000 Stellen.

Bei den Einzelwerten kann sich heute Beiersdorf die Spitze des Dax sichern mit einem Plus von 2,2 Prozent. Bereits gestern konnten die Papiere von Beiersdorf zulegen um zeitweise bis zu 2,6 Prozent. Grund dafür war die Senkung der Prognosen des Konkurrenten Unilever.

Gleich nach Beiersdorf kommen die Aktien von der Commerzbank, diese legten zu um 1,0 Prozent. Zu den größten Verlierern des heutigen Tages zählen die Aktien von der Lufthansa, diese müssen ein Minus hinnehmen von bis zu 3,4 Prozent. Auch für K+S sieht es heute nicht so gut aus, die Aktien des Düngemittelherstellers verlieren 2,2 Prozent.

In Italien steht heute die Vertrauensabstimmung an. Da die Anleger im Land davon ausgehen, dass der Regierungschef Letta diese gut überstehen wird, erholten sich an der Börse in Mailand auch die Kurse wieder von den großen Verlusten, die sie im Rahmen der Regierungskrise am Montag erleiden mussten.

Auch eine Notenbank wird sich heute wieder zu Wort melden, dieses Mal wird es die EZB sein, die ihren Zinsentscheid bekanntgeben wird. Auch dies dürfte nicht gerade für viel Spannung sorgen, denn die Volkswirte, die von Bloomberg befragt worden waren gehen davon aus, dass der Leitzins auch weiterhin unverändert bleiben wird, Änderungen werden von niemandem erwartet.

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