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Jetzt werden die Konsequenzen gezogen aus dem Sex-Skandal bei der Wüstenrot

Die Wüstenrot hatte anscheinend keine andere Wahl, sie zog nun die Konsequenzen aus dem Sex-Skandal, der sich auf der Belohnungstour in Rio de Janeiro ereignet hatte. Jetzt wurden zwei der Führungskräfte entlassen, und in Zukunft wird es wohl auch keine Belohnungsreisen mehr geben. Die beiden selbstständigen Handelsvertreter, die nun suspendiert wurden, begleiteten die Reise als Führungskräfte. Nicht nur die Wüstenrot zeigt sich schockiert über diese Sex-Affäre, auch die Lobby der Versicherungskaufleute kritisiert diese ausufernden Belohnungsreisen, denn sie sind der Meinung, dass solch eine Affäre auch den ganzen Rest des Berufsstandes der Vermittler in Verruf bringt.

Erst am Montag war herausgekommen, dass eine rund 200 000 Euro teure sogenannte Belohnungsreise der Wüstenrot, die nach Rio de Janeiro ging, sehr ungewollte Blüten getrieben hat. Zum Image der Bausparkasse als ein solider Vorsorgespezialist passt es gar nicht, dass rund zwanzig Spitzenkräfte des Unternehmens direkt aus dem Reisebus hineinspaziert sind einen der dortigen Nachtclubs. Zwar soll dieser Ausflug weder von der Wüstenrot unterstützt, noch in irgendeiner Weise finanziert worden sein, dennoch handele es sich um individuelle Verfehlungen der jeweiligen Mitarbeiter, für die es aber absolut keine Entschuldigung mehr gebe.

Bei der Aufarbeitung dieser Angelegenheit macht die Wüstenrot nun Nägel mit Köpfen. Generell wird es keine Belohnungstouren mehr geben, denn laut der Wüstenrot seien solche Arten von Anreizsystemen für die Vertriebsorganisationen nicht mehr zeitgemäß. Die hieraus gezogenen Konsequenzen seien auch zum Schutz aller unbescholtenen Mitarbeiter und natürlich auch im Interesse des Kunden gezogen worden. Noch am Montag hieß es, dass es nur eine Einschränkung bei den Belohnungstouren geben würde, und zwar dass diese nicht mehr in das Ausland gehen sollten. In der gesamten Branche sind diese Reisen zu Belohnung allerdings weit verbreitet.

Vom Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute, kurz BVK, wurden diese Eskapaden scharfen verurteilt. Das sei ein Vorfall, der ungerechtfertigterweise den Ruf der gesamten Vermittlerbranche schädigen kann. Dies sagte der Präsident des BVK, Michael Heinz. Schon seit Jahren halten die Kritiker nun dem Wirtschaftszweig vor, dass sich die allgemeine Honorierung von den ganzen selbstständigen Handelsvertretern viel zu stark nur an der Anzahl der abgeschlossenen Verträge orientiert. Die Qualität leide dadurch, dass hier nur die Masse im Vordergrund steht, und nicht die Klasse.

Weiterhin wird die Wüstenrot auch noch Belohnungsreisen überprüfen, die weiter zurückliegen. Die Gruppe werde eine sehr umfassende Untersuchung veranlassen, und zwar von allen dieser sogenannten Incentive-Reisen aller Gesellschaften des Konzerns, die innerhalb der letzten drei Jahre stattgefunden haben. Hier sucht man gezielt nach potenziellem Fehlverhalten von einzelnen Personen. Die Ergebnisse sollen dann bis zum Ende der Monats März im nächsten Jahr mitgeteilt werden. Wenn es während dieses Zeitraums weitere Verfehlungen gegeben habe, werde der Untersuchungszeitraum auch noch einmal ausgeweitet werden.

 

Bildquelle: Dieter Schütz  / pixelio.de

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