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Laut der Warnung der OECD droht noch vielen Industrieländern ein Schuldenchaos

Die OECD hat jetzt eine astronomische Summe veröffentlicht, demnach müssen sich die Industrieländer im nächsten Jahr am Kapitalmarkt rund acht Billionen Euro besorgen. Und es gibt viele Länder, für die diese Kreditaufnahme durchaus problematisch werden könnte.

Die Berechnungen der OECD zeigen, dass rund 10,5 Billionen Dollar, also rund 8 Billionen Euro, von den Industrieländern im Jahr 2012 geliehen werden müssen. Das sind in etwa 100 Milliarden Dollar mehr, als es noch in diesem Jahr der Fall war. Vergleicht man dies einmal mit dem Jahr 2005. dann ist es fast doppelt so viel. Diese Zahlen veröffentlichte die „Financial Times“ unter Berufung auf einen OECD-Bericht, der noch in diesem Monat erwartet wird. Es werde für viele Staaten eine sehr große Herausforderung darstellen, bei privaten Anlegern diese großen Summen einzusammeln. Dadurch könnte die Stabilität von vielen Volkswirtschaften und Regierungen gefährdet werden.

Benötigen werden die Länder das Geld, um die auslaufenden Kredite abbezahlen zu können, und auch Haushaltsdefizite zu decken und natürlich Zinsen bedienen zu können. Allein Deutschland muss sich hierfür rund 280 Milliarden Euro leihen von den Investoren.

Länder wie Spanien und Italien müssen hier sehr hohe Risikoaufschläge zahlen wegen der Angst vor den Staatspleiten, damit sie überhaupt an das Geld von den Investoren herankommen können. Durch die hohen Marktzinsen erhöhen sich die Kosten für diese Staaten ganz enorm, und dadurch wird die Haushaltssanierung erschwert.

Am Montag veröffentlichte die OECD bereits einen Bericht mit einer Warnung, dass die Konjunktur in Europa abflauen könnte. Die Organisation teilte darin mit, dass OECD-Frühindikatoren darauf hinweisen, dass wohl die Wirtschaftsentwicklung unter das sogenannte langjährige Mittel rutschen wird, und zwar im gesamten Euro-Raum.

Beim Index von Deutschland ist es so, dass er gegenüber dem Monat davor um 1,1 Punkte zurückging auf 98,3 Punkte. Damit liegt er insgesamt um 6,6 Punkte unter dem Niveau des Vorjahres. Der gesamte Euroraum-Index sank währenddessen um 0,7 Prozent, und damit unterschritt er auch das Niveau, das er im Oktober des letzten Jahres hatte, und zwar um 5,1 Punkte.

Ein stabiles Wachstum erwartet die OECD dagegen für die USA, Kanada und China, und auch Russland sowie Japan können wohl mit einer Wirtschaftsentwicklung rechnen, die sich oberhalb des normalen Langzeit-Niveaus befindet. Vom allgemeinen Konjunkturknick am schwersten betroffen werden die Schwellenländer Brasilien und Indien sein.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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