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Heute gibt es eine Verschnaufpause für den Dax

Die Bilanzsaison steht an, und es scheint so, als ob die Anleger deshalb lieber in Deckung bleiben. Somit fällt auch gleich der Dax wieder, und landet unter der Marke von 7.700 Punkten, und das sogar recht deutlich. Es ist gut möglich, dass von der EZB und auch von weiteren Konjunkturdaten, die aus den USA kommen, neue Impulse kommen könnten.

Die Vorgaben aus China sind heute recht schwach, darauf reagieren die Aktienmärkte in Europa heute morgen und notieren dementsprechend leichter. Zuletzt rutschte der Dax ab um 0,22 Prozent, so dass er bei 7.674 Punkten landete. Beim EuroStoxx50 sind es 0,1 Prozent weniger. Ein Händler sagte, dass viele der Anleger wohl zunächst einmal abwarten wollen, bis die Bilanzsaison der USA vorüber ist, bevor sie sich dann wieder neu positionieren. Es sei auch offenbar so, dass viele weiterhin zuversichtlich seien für die Aktien.

Ihre Quartalszahlen werden nun auch die Citigroup und die Bank of America vorlegen. Unter anderem folgt dann auch, nach dem US-Börsenschluss, der Chiphersteller Intel, er wird seinen Geschäftsbericht vorlegen.

Anziehen konnte im Dax die Aktie von ThyssenKrupp, sie erhielt ein Plus von 2,5 Prozent und steht bei 18,45 Euro. Einem Medienbericht nach bietet ArcelorMittal 1,5 Milliarden Dollar an für das Stahlwerk des Unternehmens, das in den USA in Alabama steht. Interessiert sind wohl auch der Konzern Companhia Siderurgica Nacional aus Brasilien und Nucor aus den USA.

Die Börsen kamen an der Wall Street nur langsam voran. Einerseits drückten sowohl die schlechten Wachstumsaussichten für die gesamte Weltwirtschaft und dazu die Kurseinbußen, die Boeing hinnehmen musste nach einer weiteren Notlandung eines sogenannten „Dreamliners“, auf die Stimmung der Anleger. Auf der anderen Seite konnten aber auch die Aktien der Banken zulegen, nachdem sowohl Goldman Sachs als auch JP Morgan ihre Quartalszahlen vorgelegt hatten. Beide hatten ihren Gewinn sehr deutlich steigern können, somit erreichten die Aktien von JP Morgan ein Plus von einem Prozent, und die Aktien von Goldman Sachs sogar ein Plus in Höhe von 4,1 Prozent. Seit einigen Tagen erlebt auch die Aktie von Apple eine echte Durststrecke, diese konnte sie aber nun doch überwinden, und so zog sie auch gleich die Nasdaq mit.

Dennoch musste der Dow-Jones-Index mit einem Minus von 0,2 Prozent schließen, er erreichte lediglich noch 13.511 Punkte.

Heute wird auch die EZB ihren Monatsbericht vorstellen. Für Frankreich und auch Spanien stehen Emissionen an von neuen Staatsanleihen, und in den USA veröffentlicht man die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Wohnbaubeginne und auch einen Industrieindex. Zudem stehen Unternehmensdaten an von American Express, Flughafen Wien, Ahold und auch Intel.

Unterdessen warnt Jürgen Fitschen, der Vorstandssprecher von der Deutschen Bank davor, die Euro-Krise als bereits überwunden anzusehen. Beim gestrigen Neujahresempfang von seinem Institut in Berlin sagte er aber, dass es ein Erfolg sei, dass sich all diejenigen, die im letzten Jahr ein Auseinanderbrechen gesehen hatten von der Euro-Zone, sich geirrt hätten.

Alle hätten „fürchterlich daneben“ gelegen, so Fitschen, und es sei nichts eingetroffen davon. Er hält es aber auch für verfrüht, nun schon zu erwarten, dass man in diesem Jahr zur Normalität zurückkehren könne.

Es mache allerdings Hoffnung, dass man nun einen Kurs eingeleitet habe, der eine Abkehr bedeute von der Überschuldungspolitik. Gegenüber dem, was in den gesamten Krisenländern, so wie beispielsweise in Griechenland, umgesetzt wurde, müsse man Respekt haben. Fitschen ist aber auch der Überzeugung, dass es die USA auch noch letztendlich schaffen werde, das Problem zu beheben, das sie mit ihrer Schuldenobergrenze haben.

Ein schnelles vorankommen der Erholung in der Wirtschaft der USA ist momentan nicht zu sehen. Der Bericht der Fed, der US-Notenbank, der gestern vorgelegt wurde, besagt, dass die Wirtschaftsaktivität in den ganzen USA in den letzten Wochen lediglich mäßig zugelegt habe bis moderat. Auch auf dem Arbeitsmarkt habe sich die Lage nur wenige geändert. Momentan hielten sich die Firmen, die Geschäfte in Europa machen, eher zurück mit Neueinstellungen.

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