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Der Angstmonat hat begonnen – der Dax stellt sich aber dagegen

Seitens der Anleger wird schon länger prognostiziert, dass die momentan noch anhaltende Rally bald ein Ende finden wird an den Märkten. Generell gilt der September immer als der schwächste Monat für die Börse im ganzen Jahr. Gegen diesen üblichen Trend stellt sich der Dax aber, und die Anleger warten wieder einmal gespannt ab.

Der September hat begonnen, und somit auch der sogenannte „Monat der Entscheidungen“ an der Börse. Die Tendenzen, die aus Übersee kommen, sind eigentlich nicht sonderlich euphorisch, dennoch geht der Dax wieder seinen Weg nach oben weiter, obwohl er zunächst leichtere Verluste einstecken musste. Er notiert nun 0,5 Prozent fester, so dass er bei 7004 Punkten steht. Schon am Freitag hatte der Dax zulegen können auf 6.971 Punkte, das waren 1,1 Prozent mehr. Der MDax verliert dagegen 0,05 Prozent und steht bei 11.013 Punkten, beim TecDax sind es 0,2 Prozent weniger, er erreicht 796 Punkte.

Nach dem Handelsschluss innerhalb von Europa hatten sowohl der Dow-Jones-Index als auch der S&P500 und ebenso der Nasdaq-Composite die Gewinne recht deutlich eingrenzen müssen, allerdings konnten sie jeweils mit einem Plus aus dem Handel gehen von rund 0,6 Prozent. Vorher hatten sie noch jeweils ein ganzes Prozent höher gelegen. Am Montag tendierten in Asien die großen Indizes recht freundlich. Insgesamt rechnen die Händler allerdings damit, dass der Wochenauftakt recht ruhig vonstatten gehen werde, denn in den USA bleiben heute die Börsen geschlossen, denn dort findet der Labor Day statt.

Nach den Händlern war der spanische Einkaufsmanagerindex, der recht deutlich angestiegen war, ein Grund dafür, dass sich die Aversion gegen Risiken bei etlichen Anlegern etwas reduzierte. Der spanische Index hatte zwar noch immer signalisiert, dass die Wirtschaft schrumpft, aber die 44,0 Punkte, die er erreicht hat, übersteigen deutlich die Erwartungen der Analysten. Diese hatten damit gerechnet, dass lediglich 42,6 Punkte erreicht werden, nachdem der Index noch im Juli bei 42,3 Punkten gestanden hatte. Die größte Bremse des Wachstums innerhalb des Euroraums ist und bleibt auch weiterhin der Industriesektor. Dennoch konnte sich diese Talfahrt auch etwas verlangsamen im dritten Quartal des Jahres. Der Einkaufsmanagerindex, der dafür zuständig ist, stieg an, allerdings nur ganz leicht, 1,1 Prozent mehr sind es gewesen, so dass er nun bei 45,1 Punkten liegt. Dennoch bleibt er noch immer unter der sogenannten Wachstumsschwelle.

Die letzten Handelsmonate waren eigentlich recht entspannt, nun werden aber die Anleger alle wieder ein klein wenig nervöser. Es heißt zwar, dass der Mai der schwächste Monat an der Börse ist, aber man kann sehen, dass dies eher dem September vorbehalten ist. Beispielsweise ging Lehman Brothers im September pleite, und auch die Anschläge, die in den USA stattgefunden haben, fielen in diesen Monat. Noch dazu kommen in diesem Monat die meisten Börsianer wieder zurück nach ihrem Urlaub an den Arbeitsplatz. Damit sind auch die recht mageren Umsätze wieder passé, und somit auch gleichzeitig die Leichtigkeit, die bisher im Handel anzutreffen war. Jetzt geht der große Kampf wieder los.

Viele sehen dies in diesem Jahr als ganz besonders spannend an, denn die Monate seit ungefähr Mitte Juni erscheinen als vollkommen sorglos. Seither konnte der Dax rund zwanzig Prozent gewinnen an Wert. Getrieben wurde dies durch die Hoffnung darauf, dass es zu weiteren Geldspritzen kommen könnte durch unterschiedliche Notenbanken. Die Fed, die US-Notenbank, hatte bereits am Freitag durchschimmern lassen, dass man nicht abgeneigt sei, die Konjunktur mit entsprechenden Spritzen anzuschieben. Da die Details seitens Ben Bernanke, dem Chef der Fed, allerdings nur recht sparsam waren, hoffen die Börsianer nun auf die nächste Sitzung der Fed, die in zwei Wochen stattfinden wird.

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