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Der Dax wird belastet durch die Warnung der Ratingagentur Moody´s

Wieder einmal ist es eine Ratingagentur, die dafür sorgt, dass der Dax belastet wird. Dieses Mal warnt Moody´s davor, die Kreditwürdigkeit von der gesamten EU zu senken. So kommt es, dass der Dax die Gewinne vom Vortag zum Teil wieder abgeben muss. Schlimmeres wird allerdings noch verhindert durch die Aussagen von Mario Draghi, dem Chef der EZB.

Der Dax eröffnet heute ein klein wenig schwächer, und zwar um 0,2 Prozent, so dass er bei 7003 Punkten gestartet ist. Aus Asien kamen heute leichtere Vorgaben. Am gestrigen Montag war der Dax mit 7.014 Punkten aus dem Handel gegangen. Der Chefstratege der Nordea Bank AB Kopenhagen, Henrik Drusebjerg, sagte, dass die Investoren wohl nicht gewillt seien, noch viel zu tun vor der EZB-Sitzung am Donnerstag. Dies sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die Belastung der Kurse erfolgte wieder durch eine Ratingagentur, Moody´s hat nun angesagt, dass die gesamte Europäische Union wohl vor einer Herabstufung stünde ihrer Kreditwürdigkeit. In der Nacht zum heutigen Dienstag hat Moody´s den Ausblick gesenkt auf negativ für die EU, die bisher noch die Top-Bonitätsbewertung von „AAA“ innehat. Begründet wird dies damit, dass die Aussichten bezüglich der Spitzen-Bewertung recht negativ sind bei den vier großen Ländern Großbritannien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Diese tragen am meisten bei zum Haushalt der EU.

Allerdings gibt es hier auch ein Gegengewicht, dafür sorgten die Aussagen von Mario Draghi, die er gegenüber EU-Abgeordneten traf. Den Abgeordneten nach hatte Mario Draghi erklärt, dass es keine Staatsfinanzierung sei, wenn Staatsanleihen gekauft würden, die über eine Laufzeit von bis hin zu drei Jahren liegen würden. Für die Händler ist dies wohl ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die EZB wohl nun doch plant, in der Schuldenkrise jetzt etwas aggressiver vorzugehen. Durch diese erneuten Hoffnungen auf die EZB trete die ausgesprochene Warnung von Moody´s, die gesamte EU, also auch Staaten ohne die Gemeinschaftswährung wie Großbritannien, herabzustufen, in den Hintergrund. Am Donnerstag wird der Rat der EZB wieder zu Beratungen in Frankfurt zusammenkommen.

Momentan behält Moody´s allerdings noch die bisherige Spitzen-Bewertung bei für die EU von „AAA“, dennoch geht man davon aus, dass dieser Warnschuss auch den Druck erhöhen wird, der auf der EZB lastet. So könnte es gut sein, dass bereits am Donnerstag bei der anstehenden Sitzung ein konkreter Plan vorgelegt wird, der die Bekämpfung der Schuldenkrise in Europa vorsieht. Erst im Juli hatte Moody´s die Bestnote für die Bonität der Niederlande, Deutschlands und Luxemburgs erst einmal bestätigt, aber dennoch nahm man den Ausblick zurück, der bei „stabil“ gelegen hat, und nun auf „negativ“ zurückgesetzt wurde.

Im Blickpunkt der Anleger stehen heute die Erzeugerpreise der Zone des Euro. Aber auch die Bauausgaben, der Autoabsatz und der Einkaufsmanagerindex der USA werden in den Fokus rücken. Auch eine Auktion findet statt, der EFSF, der Rettungsfonds, bietet Dreimonatspapiere an mit einem Volumen von bis zu zwei Milliarden Euro.

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