Der heutige Montag Morgen begann sehr gut für den Dax, denn dieser konnte recht stark anziehen, da das Rettungspaket für Spanien zugesagt worden ist. Nun kann sich der Blick wieder auf alle anderen Länder richten, die ebenfalls in Europa in der Krise stecken.

Was man am Freitag bereits vermutet hatte, ist dann letztendlich auch eingetreten, Spanien hat sich Hilfe geholt vom Rettungsschirm Europas. Um das so marode System der Banken in Spanien zu stützen, sollen in etwa 100 Milliarden Euro genutzt werden. Jörg Rahn, Marktstratege von Marcard Stein & Co sagte, dass dies im Grunde eine positive Nachricht ist, denn dies wirke auf jeden Fall zunächst einmal stabilisierend. Das sah man auch gleich am Dax heute morgen, denn dieser startete bereits am Morgen mit einem Plus von 2,1 Prozent. Somit lag der Dax bei 6.257 Punkten. Gewinnen konnten auch der MDax, hier waren es 2,2 Prozent und er lag bei 10.345 Punkten, und der TecDax, der mit seinem Gewinn von 1,8 Prozent auf 758 Punkte klettern konnte. Schon am letzten Freitag war der Dax am Nachmittag in der Lage gewesen, seinen Verlust etwas einzugrenzen, der Grund dafür waren die ersten Gerüchte bezüglich des Hilfeersuchens der Spanier. Somit endete der Handel für den Dax am Freitag bei 6.130 Punkten.

Takao Hattori, Investement-Stratege bei Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities sagte, dass die Hilfen für die Banken in Spanien darauf hindeuteten, dass die Politiker Europas wohl weiter Turbulenzen an den Märkten bezüglich der Kurse und somit auch Risiken bezüglich der gesamten Weltkonjunktur verhindern wollen. Dennoch seien die Details bezüglich der Hilfszahlungen noch genauso unklar, wie dies der Fall sei bei den Wahlen Griechenlands am 17. Juni. Die aktuelle Erholung, hier ganz besonders des Euro, begründete er mit Deckungskäufen von den Investoren, die gewettet hatten auf noch weiter fallende Kurse. Der Euro kostete 1,2639 Dollar, das ist rund einen US-Cent mehr, als es zum Vortagesschluss in New York der Fall gewesen war. Dennoch bezweifeln einige Marktbeobachter, dass der Hilferuf Spaniens für eine längere Zeit einen solch guten Effekt haben kann auf die Märkte. Bald werde es wohl zu Spekulationen kommen, ob Spanien nicht auch für die üblichen Staatsfinanzen bald ein Rettungspaket beantragen müsse. Dies sagte Ralph Solveen, Volkswirt bei der Commerzbank.

Momentan ist es aber so, dass sich der Fokus nun doch wieder eher verlagern könnte auf die vielen weiteren Baustellen, die es noch in Europa gibt. Italien kämpft schon länger um das Vertrauen der Finanzmärkte, in Griechenland stehen die Wahlen an und niemand kann voraussagen, wie diese ausgehen werden. Auch die letzten Umfragen können keinen Aufschluss darüber geben, wer denn nun die Nase vorne hat, die Befürworter des Sparpakets oder die Gegner. Daher muss noch immer einkalkuliert werden, dass Griechenland ausscheiden könnte aus der Euro-Zone. Am gleichen Sonntag finden auch in Frankreich wieder Wahlen statt, hier ist es dann die zweite Runde bei der Parlamentswahl. In Frankreich entscheiden 46 Millionen Menschen darüber, ob Hollande seine Wachstumspläne auch angehen kann. Dafür benötigt er eine Mehrheit in der Nationalversammlung. Jörg Rahn sagte, dass ein Sieg für das Lager von Hollande wohl den Börsen helfen würde.

Die Finanzwerte sind heute die eindeutigen Gewinner, und zwar in ganz Europa. Die Deutsche Bank konnte ein Plus von 3,7 Prozent verzeichnen, die Commerzbank 5,2 Prozent. Die Aareal Bank war im MDax der Spitzenreiter mit einem Plus, das bei 4,2 Prozent lag. Auch der europäische Bankenindex legte zu, er konnte drei Prozent mehr verbuchen.

Die Volatilitätsindizes, der VDax und der VStoxx, gaben heute um 4,1 Prozent und 3,4 Prozent nach. Diese Indizes messen die Nervosität, die unter den Investoren herrscht. Somit lagen deren Stände bei 27,27 Punkten und 29,34 Punkten. So niedrig konnten sie zuletzt Ende Mai notieren.

Für Bewegung könnten vor allem in dieser Woche die US-Konjunkturdaten sorgen neben dem Geschehen in der Politik. Am kommenden Mittwoch stehen die Einzelhandelsumsätze und die Inflationsrate an. Freitag folgt dann noch die Verbraucherstimmung, und auch der Konjunkturindex von der New Yorker Notenbank werden dann veröffentlicht, ebenfalls zwei sehr wichtige Indikatoren für die Stimmung.