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Die Kauflaune ist ungebrochen – Konsumklimaindex steigt

In Griechenland stehen momentan alle Zeichen auf Staatspleite, und die Euro-Zone scheint auch direkt vor dem Kollaps zu stehen. Die Einzigen, die sich überhaupt nicht beirren lassen, das scheinen die deutschen Verbraucher zu sein. Zum Jahresbeginn hin hellt sich hier die Stimmung absolut überraschend wieder auf, und der Konsumklimaindex steigt auf eine Höhe, die er schon seit fast einem ganzen Jahr nicht mehr hatte.

Aus den Umfragen, die von der Gesellschaft für Konsumforschung, kurz GfK, durchgeführt wurden, ging hervor, dass die Verbraucher in Deutschland offensichtlich so gut gelaunt sind, wie dies schon seit fast einem Jahr nicht mehr der Fall war. Geht man danach, ist der Index für das Konsumklima für den Februar auf 5,9 Punkte gestiegen, und das von 0,2 Punkten. Eine bessere Stimmung konnte man nur im März des letzten Jahres verzeichnen.

Diese ganz neuen Zahlen deuten hier darauf hin, dass der wirtschaftliche Abschwung wohl doch in Deutschland glimpflicher ausfallen wird, als man dies bisher erwartet hatte. Dazu war ja auch noch der Ifo-Index ganz überraschend gestiegen, der ja die Stimmung bei den Unternehmen misst.

Bei den Experten kamen diese Zahlen sehr gut an und wurden auch sehr euphorisch aufgenommen. Andreas Scheuerle, Deka-Bank, sagte, dass dies wieder einmal mehr die Konsumstory der Deutschen unterstreiche. Er sieht den privaten Konsum auch für das Jahr 2012 als eine sehr entscheidende Stütze für die Konjunktur in Deutschland. Möglich werde dies durch den Arbeitsmarkt, der unverändert robust sei, und auch üppigere Lohnrunden. Von der Berenberg Bank kommt Holger Schmieding, und auch er gab sich sehr optimistisch. Die Unternehmen seien hier sehr gut aufgestellt, und der Arbeitsmarkt brumme zudem auch. Das würde vermutlich heißen, dass der Konjunkturaufschwung wahrscheinlich im Frühling einsetzen wird, nachdem es im Winter eine Mini-Rezession gegeben haben wird.

Der GfK-Index wird aus mehreren Komponenten berechnet. Dies sind zum einen die Konjunkturerwartungen von den Verbrauchern, auch ihre persönlichen Erwartungen an ihr Einkommen und zudem die Neigung dazu, auch größere Anschaffungen durchzuführen. Es ist hier vor allen Dingen der Konjunkturoptimismus, der nach der Auswertung der letzten Umfrage der GfK, die unter 2000 Verbrauchern durchgeführt worden ist, wieder deutlich gewachsen ist. Zum zweiten Mal in Folge konnte die Konjunkturerwartung wieder zulegen.

In einer Mitteilung betonen hier die Marktforscher, dass sich die deutschen Verbraucher wohl weiterhin gegen die zunehmenden Risiken der Konjunktur stemmen, und auch gegen die immer noch anhaltende Krise, die im Euro-Raum umgeht. Durch diese Zuversicht werden die Konsumenten auf jeden Fall kauffreudiger. Einen recht großen Sprung nach oben konnte der Teilindex für die Anschaffungsneigung machen, im Januar legte er um ganze 14,4 Prozent zu und liegt nun bei 41,8 Zählern. Einen noch höheren Wert gab es nur mehr als fünf Jahre zuvor, und zwar im Dezember des Jahres 2006. Dies sagte Rolf Bürkl, Experte bei der GfK.

Auch die Erwartung, die die Verbraucher an ihre zukünftige Einkommenssituation stellen, bewege sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Der entsprechende Indikator habe zwar nur um 0,1 Punkte zugelegt, liege aber bei 34,1 Punkten. Den großen Ausschlag soll aus der Sicht der GfK wohl die recht gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und auch die sehr moderate Inflationsentwicklung geben.

 

Bildquelle: Markus Wegner  / pixelio.de

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