kredit.MS | Money & Service

Schwerer Gewinneinbruch bei der Deutschen Bank

Generell kann man eigentlich nicht sagen, dass die Geschäfte der Deutschen Bank schlecht laufen, aber etliche Klagen machen der Bank das Leben sehr schwer. Diese kosten das Institut viel Geld.

Im letzten Quartal des Jahres 2012 hat die Deutsche Bank einen Milliardenverlust hinnehmen müssen, und auch für das gesamte Jahr 2012 ist ein Gewinneinbruch zu verzeichnen. Diese Bilanz fällt somit doch um einiges schlechter aus, als man dies vorher erwartet hatte. Begründet wurde dies am heutigen Donnerstag durch die Kosten, die für den Konzernumbau anfallen, die Abschreibungen auf Zukäufe und dazu noch die hohen Rückstellungen, die anfallen für unterschiedliche Rechtsstreitigkeiten. Im Grunde genommen wurden alle operativen Fortschritte komplett wieder aufgezehrt.

Im Schlussquartal des letzten Jahres fiel für die Deutsche Bank unter dem Strich ein Verlust an von beinahe 2,2 Milliarden Euro. Allerdings kann die Bank, um Sonderbelastungen bereinigt, einen ganz leichten Gewinn einfahren, der bei 0,3 Milliarden Euro liegt. Der Überschuss brach auf das komplette Jahr gesehen ein um 85 Prozent, so dass 611 Millionen Euro erreicht werden. Seitens der Analysten hatte man zwar bereits damit gerechnet, dass rote Zahlen herauskommen werden im Schlussquartal, auch der Gewinnrückgang war bereits vorausgesehen worden, aber die Höhe überraschte dann doch.

Das Ergebnis wird vor allen Dingen gedrückt durch die vielen Prozesse. Seitens der Bank werden die Aufwendungen, die für die Rechtsstreitigkeiten benötigt wurden, für das letzte Quartal beziffert auf eine Milliarde Euro. Für das gesamte Jahr wird eine Summe von 1,6 Milliarden Euro angegeben.

Die größte Bank in Deutschland hat so einige Fronten, an denen sie kämpfen muss. Die Erben des Medienmoguls Kirch können sich Hoffnungen machen auf einen Schadenersatz, der in einer Höhe liegen wird von einem mindestens dreistelligen Millionenbetrag nach dem Urteil des Oberlandesgerichts in München vom Dezember. Hierbei ging es um die Pleite von diesem Medienkonzern. Beobachter rechnen aber hier eher damit, dass dieser Dauerstreit wohl wieder einmal landen wird beim Bundesgerichtshof. Bezüglich des Skandals rund um die Manipulationen vom Referenzzins Libor läuft momentan ja noch eine Sonderprüfung, die von der Finanzaufsicht Bafin durchgeführt wird. In diesem Fall haben Konkurrenten wie beispielsweise die UBS aus der Schweiz schon Bußgelder bezahlt in Milliardenhöhe. Auch in den USA muss sich die Deutsche Bank verantworten, hier geht es um ihre Rolle, die sie in der Subprime-Krise gehabt hat.

Das Führungsduo der Deutschen Bank, Jain und Fitschen, bekräftigte noch einmal das Ziel, das bereits im September ausgegeben worden war, die Bank wieder neu aufzustellen. Man habe gleichzeitig einen „grundlegenden kulturellen Wandel“ eingeleitet bei der Bank, und diese Aufgabe werde sie weiterhin beschäftigen über Jahre hinweg. In einer Mitteilung erklärten sie, dass dies die umfassendste Umgestaltung sei bei der Deutschen Bank in der letzten Zeit.

Ebenfalls im September wurde auch bekanntgegeben, dass die jährlichen Kosten bis zum Jahr 2015 hin gedrückt werden sollen um 4,5 Milliarden Euro. 2000 Stellen werden gestrichen beim Investmentbanking, und gleichzeitig stimmte das Management auch noch ein auf weitere Stellenstreichungen, zu denen aber keine Zahlen genannt wurden. Auf dem Prüfstand steht auch wieder das Thema Boni. Allerdings will die Bank auch weiterhin die Aktionäre bei Laune halten, und daher will sie auch für das letzte Jahr eine Dividende ausschütten, die unverändert bleibt, diese liegt bei 75 Cent pro Aktie.

GD Star Rating
loading...