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Dax unterschreitet die Marke von 7.800 Punkten

Weiterhin halten sich die Anleger auch am heutigen Donnerstag zurück. Die Stimmung wird nun gedrückt durch die schlechte Lage, in der sich die Wirtschaft der USA zur Zeit befindet. Trotzdem die Zahlen schlecht sind, erweisen sich die Aktien von der Deutschen Bank als durchaus gefragt.

Die Deutsche Bank hat eine milliardenschweren Quartalsverlust hinnehmen müssen, und dennoch wurden die Kurse dadurch am heutigen Donnerstag kaum belastet hierzulande. Dennoch rutschte der Dax schon in der ersten Stunde des Handels ab, und der Grund dafür ist die US-Wirtschaft, deren Lage nicht nicht gerade rosig ist. Dies drückt natürlich auf die Stimmung. 0,4 Prozent musste der Dax abgeben, er erreicht somit nur noch 7.781 Punkte. Dagegen konnten die Aktien von der Deutschen Bank um mehr als zwei Prozent steigen, und das obwohl ein Verlust im Schlussquartal des Jahres 2012 hingenommen werden musste, der in Milliardenhöhe lag. Hohe Sanierungskosten waren verantwortlich für diesen Verlust.

Vorbörslich war es noch so gewesen, dass diese Aktien eingebrochen waren um noch mehr als vier Prozent. Seitens der Börsianer waren die Zahlen in der ersten Reaktion zunächst einmal als recht enttäuschend eingestuft worden. Später jedoch wurde vermerkt, dass die Deutsche Bank die eigene Kernkapitalquote für 2013 steigern wolle. Nach der Veröffentlichung von den Geschäftszahlen konnten die Aktien von Infineon um knapp ein Prozent zulegen. Verlierer im TecDax waren heute die Wirecard-Aktien, diese brachen ein und verbuchten einen Verlust von 4,6 Prozent.

Die neuesten Daten die Wirtschaft der USA betreffend haben gestern sehr viele der Anleger deutlich beunruhigt. Das US-Handelsministerium teilte am gestrigen Mittwoch mit, dass die Wirtschaft des Landes im Schlussquartal des Jahres 2012 schrumpfte, den ersten Schätzungen nach um 0,1 Prozent. Dies bedeutet, dass zum ersten Mal seit dem Frühjahr des Jahres 2009 das Bruttoinlandsprodukt der USA zurückgegangen ist.

Auch die Entscheidung der Fed war mit Spannung erwartet worden. Mit ihrem Zinsentscheid, der gestern bekanntgegeben wurde, erfüllte sie die Erwartungen der Marktteilnehmer. Sie will den Leitzins, der seit rund drei Jahren schon bei faktisch null Prozent liegt, nicht antasten.

Auch nicht anders sieht es aus bei den massiven Ankäufen von Immobilienpapieren und Staatsanleihen. Diese Ankäufe hatte die Fed erst im letzten Dezember erhöht auf eine Summe von 85 Milliarden Dollar im Monat. Die Aufkäufe sollen weiter fortgesetzt werden, bis die Arbeitslosenquote des Landes gefallen ist auf 6,5 Prozent. Momentan liegt diese noch bei 7,8 Prozent. Dies ist weit über dem durchschnittlichen Niveau, das vor der Krise geherrscht hat. Diese Krise dauert mittlerweile seit gut fünf Jahren an.

Die Arbeitslosenzahl in Deutschland ist zum ersten Mal seit dem März des letzten Jahres wieder angestiegen über drei Millionen. Das ist der höchste Stand, der seit rund zwei Jahren zu verzeichnen ist. Die Bundesagentur für Arbeit, kurz BA, hat heute mitgeteilt, dass in diesem Monat bei der Behörde 3,138 Millionen Arbeitslose registriert gewesen seien. Das bedeutet, dass 298.000 Menschen mehr ohne Job sind als noch im Dezember. Verglichen zum Vorjahresmonat sind es 54.000 mehr. Dennoch sei der Anstieg, der für diese Jahreszeit üblich ist, geringer ausgefallen als in den Jahren zuvor.

Peter Meister, BHF Bank, sieht dies sehr positiv, in seinem Kommentar sagt er, dass diese Daten eine „positive Überraschung“ seien. Am Arbeitsmarkt habe auch das kalte Wetter, das Ende Januar herrschte, keine „großen Bremsspuren“ hinterlassen. Trotz des Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts im Schlussquartal des letzten Jahres habe es saisonbereinigt sogar einen Rückgang gegeben bei der Erwerbslosenzahl. Seiner Meinung nach drehe die Stimmung momentan.

Die Unternehmen würden das letzte Quartal als eine „temporäre Schwächephase“ sehen, der Arbeitsmarkt halte sich gut. Für den Jahresverlauf sehe man eine Aufschwung, und daher dürfte dann auch die robuste Lage weiter anhalten.

Für den heutigen Nachmittag werden aus den USA die Verbraucherpreise erwartet für den Monat Januar, aber auch die Konsumausgaben für den Dezember und dazu der Einkaufsmanagerindex im Januar für die Region Chicago.

Wieder werden auch einige Unternehmen ihre Zahlen vorlegen, unter anderem Dow Chemical, Mastercard, UPS und auch Whirlpool.

Bei Facebook scheint es aufwärts zu gehen, denn das Unternehmen konnte den stärksten Anstieg verbuchen bei den Werbeeinnahmen, seitdem es an die Börse gegangen ist im letzten Jahr. Dieser Zuwachs ist zu großen Teilen dem Geschäft zu verdanken mit den mobilen Diensten, denn dieses verdoppelte sich verglichen mit dem Quartal zuvor. Dies teilte Facebook am Mittwoch mit.

Dennoch zeigt sich die Aktie von Facebook nachbörslich kaum verändert im Handel. Zunächst hatte sie stark nachgegeben. Einige der Anleger hatten wohl darauf spekuliert, dass noch höhere Zuwachsraten erreicht wurden. Es ist für Facebook sehr entscheidend, dass die Werbung auch verbreitet wird auf die mobilen Geräte, denn die Nutzer des sozialen Netzwerks greifen nun immer mehr zum Smartphone oder auch zum Tablet, um sich mit ihren Freunden auszutauschen.

David Ebersman, der Finanzchef von Facebook, sagte, dass man noch zwei Quartale zuvor beinahe keinen Umsatz im mobilen Bereich gehabt habe. Gegenüber Reuters sagte er, dass man innerhalb einer recht kurzen Zeitraums die eigene Fähigkeit, Geld zu machen im mobilen Bereich, recht dramatisch verbessert habe. Dass das Börsendebüt im letzten Mai misslungen war, lag hauptsächlich daran, dass sich die Anleger Sorgen darum machten, dass Facebook dies nicht gelingen könnte.

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