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Kauflaune der Deutschen wird durch teuren Sprit gebremst

Die Einkommenserwartungen sind schlechter, und die Benzinpreise wieder einmal höher, kein Wunder also, dass die Stimmung der Verbraucher in Deutschland nicht gerade auf dem Höhepunkt ist. Zum ersten Mal seit dem August des letzten Jahres ist das GfK-Konsumklima gesunken im April, und zwar auf 5,9 Prozent.

Der Aufwärtstrend bei der Stimmung der Verbraucher wurde im März erst einmal gebremst durch die hohen Benzinpreise. Das GfK-Konsumklima, das für den April errechnet wurde, sank somit auf 5,9 Punkte, das sind 0,1 Punkte weniger als vorher, und das ist das erste Mal nach sechs Anstiegen hintereinander, dass der Trend nach oben gebrochen wurde.

Die GfK-Marktforscher erklärten zu der gemachten Umfrage, dass die Rekordstände, die es im März für Diesel und Benzin gegeben habe, eindeutig ihre Spuren hinterlassen hätten in den Köpfen aller Konsumenten. Die Umfrage hatte unter 2000 Verbrauchern stattgefunden.

Die Bürger bewerten die Konjunktur allgemein wieder als besser, und sie wollen wohl auch weiterhin größere Einkäufe machen, dennoch schätzen sie gleichzeitig auch ihre eigenen zukünftigen Finanzen etwas schlechter als bisher ein. Trotzdem das Konsumklima zurückgegangen ist gehen die Marktforscher dennoch davon aus, dass die Wirtschaft weiter angekurbelt werden wird von den Menschen mittels deren Ausgaben. Somit werde Deutschland bewahrt vor dem Rückfall in die Rezession.

Trotz der vorherrschenden Flaute in der Konjunktur hatte sich das sogenannte Konsumklima in den letzten Monaten immer weiter aufgehellt, es konnte eindeutig profitieren von dem sehr stabilen Arbeitsmarkt und auch der Aussicht darauf, dass die Einkommen steigen werden. Dennoch ist das Tanken weiterhin ein immer mehr zunehmendes Risiko für die Erholung der Konjunktur.

Alle Konsumenten, und hier natürlich allen voran die Berufspendler, sehen durch die hohen Spritpreise ihre eigene Kaufkraft massiv gefährdet. Dies sagte der Experte der GfK, Rolf Bürkl. Momentan sei es so, dass ein immer größer werdender Teil des Einkommens, das verfügbar ist, aufgewendet werden muss für Sprit und Energie.

Wegen der immer mehr anziehenden Kraftstoffpreise stieg bereits im Februar in Deutschland die Inflationsrate an, von 2,1 Prozent ging es hoch auf 2,3 Prozent. Hier geht das IfW-Institut mit Sitz in Kiel davon aus, dass die Verbraucherpreise innerhalb diesen Jahres zulegen werden um durchschnittlich 2,5 Prozent.

Die Einkommenserwartung von den Konsumenten, die vom GfK errechnet worden war, sank in diesem Monat um ganze sieben Punkte ab, 34,3 Punkte konnten so noch erreicht werden. Weiterer Grund für den Rückgang sei eine Ungewissheit bei den Tarifverhandlungen, niemand weiß so genau, mit welchen Erhöhungen von Lohn oder Gehalt der Arbeitnehmer in diesem Jahr rechnen kann. Das sei sicherlich nicht sehr förderlich für den Einkommensoptimismus.

Etwas optimistischer sehen die Verbraucher allerdings die weitere Wirtschaftsentwicklung. Die Erwartung an die Konjunktur stieg sehr leicht an, und zwar um 1,3 Punkte auf 7,2 Punkte. Nach Ansicht des GfK hänge dies wahrscheinlich zusammen mit dem erfolgreichen Abschluss des zweiten Rettungspaketes für die Griechen. Auch der Optimismus von den Unternehmen in Deutschland sei weiterhin nahezu ungebrochen, gleich den fünften Monat hintereinander verbesserte sich das Ifo-Geschäftsklima.

Auch bei der Bereitschaft der Verbraucher zur Tätigung von größeren Einkäufen hat sich fast nichts verändert, die Anschaffungsneigung verlor lediglich 0,6 Punkte, so dass sie bei 38,6 Punkten stand. Dennoch sprachen die Experten der GfK von einem „sehr hohen Niveau“, und gerade die sinkende Arbeitslosigkeit sowie auch die steigende Beschäftigung wären eine „wesentliche Stütze“ für die Kauflust der Deutschen.

 

Bildquelle: Rainer Sturm  / pixelio.de

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