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Die Absage des Referendums in Griechenland wird von den Anlegern gefeiert

Jetzt ist er also doch vom Tisch, der höchst umstrittene Plan des Ministerpräsidenten von Griechenland, Papandreou. Das war der Punkt, auf den die Europäische Zentralbank gewartet hat, denn sie dreht nun den Geldhahn auf. An den europäischen Börsen konnte man daraufhin gleich eine große Erleichterung feststellen. Durch das Aus für das Referendum gab es einen neuen Schwung bei den Aktienkursen am Donnerstag Nachmittag. Statt das Referendum zu planen gab Papandreou diesen Plan auf, nachdem er überall auf heftige Kritik gestoßen war. Stattdessen kündigte er an, Gespräche führen zu wollen über eine Bildung von einer Nationalen Übergangsregierung. So sinkt dann die Gefahr, dass die gesamte Euro-Zone total auseinanderbricht. Nach der Absage des Referendums bauten die europäischen Leitindizes ihre Gewinne wieder aus.

Der DAX konnte schließen bei 2,8 Prozent im Plus, genauer gesagt bei 6133 Punkten. Da die Europäische Zentralbank den Leitzins ganz überraschend gesenkt hatte, konnte der deutsche Leitindex gegen Mittag sein Tageshoch erreichen, das bei 6193 Punkten lag. Widersprüchliche Meldungen aus Griechenland sorgten dafür, dass der DAX heute eine richtige Achterbahnfahrt hinlegte. Nachdem die Nachricht bekannt wurde, dass es eine Übergangsregierung geben soll, ging es in Frankfurt an der Börse wieder bergauf. An den anderen Handelsplätzen in Europa sah es auch nicht anders aus.

Als größten Gewinner unter allen europäischen Aktienindizes konnte man ganz eindeutig den italienischen Leitindex FTSE/MIB ausmachen. Dieser ging mit einem guten Plus von etwa drei Prozent heraus aus dem Handel. Wäre es zu einer Staatspleite Griechenlands gekommen, wäre dies für Italien fatal gewesen, denn dadurch wäre Italien noch tiefer gerutscht in den Krisenstrudel.

Auch bei den Kursen der italienischen Staatsanleihen konnte man eine Stabilisierung feststellen. Die Renditen der Zehnjahrespapiere, die sich entgegen den Kursen bewegen, erreichten noch am Donnerstag Morgen ein absolutes Rekordniveau, und zwar mit 6,40 Prozent. Am Nachmittag sah dies schon anders aus, dort lagen die Papiere mit 6,19 Prozent schon wieder fast unverändert zum Vortag. Allerdings ist es durchaus möglich, dass dieser deutliche Rückgang im Verlauf des Tages auch durch die EZB verursacht wurde. Bereits seit Ende des Monats August kaufte die Zentralbank wiederholt einige italienische Staatsanleihen, das Ziel war, deren Kurse stützen zu können. So sollten die Renditen gedrückt werden. Diese Renditen sind ein Indikator für die aufkommenden Zinskosten, die das Land fürchten muss bei einer Emission von neuen Schuldtiteln.

Auch bei den spanischen Staatsanleihen sah es ähnlich aus, am Morgen verzeichneten sie einen steilen Anstieg, der bis auf 5,61 Prozent ging, bis zum Donnerstag Abend ging dies aber wieder auf 5,50 Prozent zurück. Auch Spanien gilt, ebenso wie Italien, innerhalb der EU und der Krise als kleiner Wackelkandidat. Bei beiden Ländern ist es auch so, dass sie sich zur Zeit noch selbst Geld besorgen an den verschiedenen Finanzmärkten. Sollten die Zinsen aber weiter ansteigen könnte es durchaus sein, dass diese Länder unter den Kosten zusammenbrechen.

 

Bildquelle:  Gerd Altmann  / pixelio.de

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