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Beste Stimmung in der deutschen Wirtschaft – der Ifo-Geschäftsklimaindex steigt wieder

Wie schon in den letzten drei Monaten ist es auch diesen Monat wohl wieder so, dass die Laune der Unternehmer in Deutschland weder getrübt wird durch die Schuldenkrise noch durch die recht schwache Konjunktur, die es zu Zeit in der Eurozone zu verzeichnen gibt. Wieder einmal konnte der Ifo-Geschäftsklimaindex steigen. Dennoch bleiben wohl auch große Risiken.

Trotz der schon lange andauernden Schuldenkrise in Euroland und auch der herrschenden globalen Konjunkturflaute stieg im Februar der Ifo-Geschäftsklimaindex erneut, und zwar bereits zum vierten Mal in Folge, und zwar von 108,3 Punkten auf 109,6 Punkte. Dies teilte das Ifo-Institut aus München am heutigen Donnerstag mit. Die Umfrage fand unter 7000 Managern statt. Dies ist der beste Wert, der seit dem Juli des letzten Jahres erreicht werden konnte. Zwar hatten bereits die Analysten einen ganz leichten Anstieg erwartet auf etwa 108,8 Punkte, mit einer solchen Steigerung hatten sie dann allerdings nicht gerechnet. Der Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sagte dazu, dass die deutsche Konjunktur zur Zeit getragen würde von binnenwirtschaftlichen Auftriebskräften.

Die Chefs blicken momentan sehr optimistisch auf die nächsten sechs Monate, die kommen werden. Auch das Barometer für Geschäftsaussichten konnte zulegen, und zwar von 100,9 auf 102,3 Punkte. Gleichzeitig bewerteten die Firmenchefs auch die aktuelle Geschäftslage als viel besser, hier konnte der entsprechende Index zulegen von 116,3 auf 117,5 Punkte. Damit übertraf dieser auf jeden Fall auch die Erwartungen. Zwar ist es so, dass die Industrie eine etwas schlechtere Geschäftslage verzeichnet, als dies im Januar der Fall war, dennoch blickt man hier auch den dritten Monat hintereinander mit Optimismus nach vorne.

Das Ifo-Institut erklärte, dass die Firmen sich weiterhin vom Exportgeschäft recht positive Impulse errechnen. Gleichzeitig sei es auch die Planung der Unternehmen, das Personal noch weiter aufzustocken. Auch die Stimmung im Einzelhandel und im Großhandel und auch am Bau konnte sich weiterhin aufhellen, und das sogar recht spürbar.

Klaus Abberger, Experte des Ifo-Instituts, sagte gegenüber Reuters, dass es momentan wohl nicht nach einer Rezession aussehe. Die Wirtschaft in Deutschland sei recht robust, und ganz besonders sei es die Binnenwirtschaft, die sehr stabil sei. Dennoch warnte er davor, die Risiken abzuhaken, denn es drohen immer noch Gefahren, vor allen Dingen von der Eurokrise her. Ein weiteres Risiko seien auch die steigenden Preise für Kraftstoff. Dies könne durchaus den privaten Konsum belasten, und auch die Autobranche könnte betroffen sein.

Auch die Analysten sehen dies so ähnlich, sie sagen, dass die Wirtschaft nun nach und nach wieder mehr an Fahrt aufnehme, auch wenn ein Gegenwind aus Südeuropa und auch von Seiten des anziehenden Ölpreises kommt. Dies sagte Rainer Sartoris, HSBC Trinkaus.

Der Ifo-Index gilt allgemein als das wichtigste Konjunkturbarometer in Deutschland. Dieses sagt die Entwicklung, die in den nächsten Monaten kommen wird, schon recht zuverlässig vorher. Wegen der Schuldenkrise war die Wirtschaft Ende des Jahres 2011 geschrumpft, und zwar um 0,2 Prozent. Das war das erste Mal, seit die Finanzkrise ihren Höhepunkt erreicht hatte im Jahre 2009. Die Ökonomen erwarten auch für das erste Quartal dieses Jahres noch einen Dämpfer, bevor es dann doch wieder bergauf gehen soll, und das recht spürbar. Die deutsche Regierung rechnet für das gesamte Jahr mit einem Wachstum von rund 0,7 Prozent, und dieses könnte sich sogar mehr als verdoppeln bis hin zum Jahre 2013.

 

Bildquelle: Markus Hein  / pixelio.de

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