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Die Schuldenkrise kann sehr teuer werden für Deutschland

Jetzt sind, ganz kurz vor dem EU-Gipfel, Zahlen auf den Tisch gekommen, die das Finanzministerium bekannt gegeben hat. Deutschland haftet für die beiden Rettungsschirme mit noch über 300 Milliarden Euro. Nicht bekanntgeben will Schäuble aber die Kosten, die bei einem Aus des Euro auf Deutschland zukommen werden.

Es sind nur wenige Tage bis zum nächsten Gipfel der EU in Brüssel, und nun hat das Finanzministerium die Kosten der beiden Rettungsschirme bekanntgegeben und den Haushaltsausschuss darüber informiert. Deutschland hafte für das Griechenland-Hilfspaket, den ESM und den EFSF mit einer Summe von insgesamt 310,3 Milliarden Euro. Dies geht nun hervor aus einem Bericht, den das „Handelsblatt“ am Mittwoch veröffentlicht hatte.

Nur allein für den neuen Rettungsfonds, den ESM, und den EFSF, der teilweise parallel laufen wird, verbürge sich Deutschland den Angaben nach mit 285,3 Milliarden Euro, so die Zeitung. Dazu kommt dann noch der deutsche Anteil an den Hilfen aus dem Haushalt der EU, welche bei 9,8 Milliarden Euro liegen, und der Anteil an den Krediten für das griechische Hilfspaket, dieser liegt bei 15,2 Milliarden Euro.

Laut dem Bericht handelt es sich bei dieser Summe von 310,3 Milliarden Euro allerdings um den Bürgschaftsrahmen, der maximal fällig werden wird, wenn alle Mittel des EFSF, die noch nicht belegt wurden, und auch die Mittel des ESM komplett ausgereicht würden. Weiterhin heißt es, dass ein Auseinanderfallen der gesamten Euro-Zone noch weitaus teurer werden würde. Allerdings nennt das Finanzministerium für dieses Szenario keine Summe.

Am morgigen Donnerstag werden die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien zusammenkommen in Brüssel, also der vier größten Volkswirtschaften, die es in der Euro-Zone gibt. Auf diesem EU-Gipfel wird über die Schuldenkrise beraten werden, und auch die europäische Haushaltspolitik wird ein Thema sein. Am Freitag wird auch im deutschen Bundestag abgestimmt, und zwar bezüglich des europäischen Fiskalpakts, der für mehr Haushaltsdisziplin sorgen soll, und auch wegen des ESM, des dauerhaften Euro-Rettungsfonds.

Allerdings können sowohl der Fiskalpakt als auch der ESM nicht in Kraft treten nach der Abstimmung, denn das Bundesverfassungsgericht hatte Bundespräsident Gauck gebeten, diese Gesetze zunächst nicht zu unterschreiben.

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