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Der Dax steuert wieder auf die Marke von 6.200 Punkten zu

Heute konnten die Börsen in New York und Tokio sehr gut überzeugen, und somit ist auch für steigende Kurse gesorgt in Frankfurt. Dennoch sollte wohl eher eine gewisse Vorsicht geboten sein, denn außer diese Nachrichten gibt es weiterhin fast keinerlei Kaufimpulse.

Momentan ist der Dax damit beschäftigt, sich noch weiter nach oben zu arbeiten.Gleich am Morgen konnte der Aktienindex ansteigen, 0,7 Prozent waren es hier mehr, so dass er bei 6.179 Punkten lag. In sogenannter Schlagdistanz befindet sich nun die Marke von 6.200 Punkten. Auch der MDax konnte 0,5 Prozent zulegen, beim TecDax sind es 0,4 Prozent. Die guten Vorgaben, die aus Amerika und Fernost kommen, sorgten hier auf jeden Fall unter anderem für steigende Börsen in Europa.

Anfang der Woche war es zu Kursverlusten gekommen, denn die Euro-Sorgen flammten wieder richtig auf. Am Dienstag konnten die US-Börsen dann doch wieder Tritt fassen. Allerdings bleibt der Optimismus doch recht gedämpft bei diesem momentan sehr unruhigen Handel, und das vor allen Dingen auch, weil nun Spanien immer höhere Zinsen anbieten muss, damit es von den Investoren frisches Geld bekommen kann. Zuletzt haben sich die Refinanzierungskosten von Spanien beinahe verdreifacht.

Zum Handelsende notierte der Dow-Jones-Index der Standardwerte bei 12.534 Punkten, dies bedeutet ein Plus von 0,3 Prozent. Der S&P-500-Index, der breiter gefasst ist, schloss bei 1.320 Punkten, dies bedeutet einen Aufschlag in Höhe von 0,5 Prozent. Auch der Index von der Technologiebörse Nasdaq konnte zulegen, 0,6 Prozent waren es mehr, und somit ging der Nasdaq aus dem Handel mit 2.854 Punkten.

Cameron Peacock, Analyst bei IG Markets, sieht diese so positive Vorgabe von den Börsen aus Übersee als eine wesentliche Stütze an für den Markt. Weiterhin hielt sich der Experte allerdings dann doch eher zurück. Es sei zwar schön, dass man auf dem Kursticker ein klein wenig Grün sehen könne, dennoch blieben die Anleger aber extrem vorsichtig. Auch seien die Gewinne von den US-Börsen eher trügerisch angesichts der geringen Handelsvolumina und der favorisierten Defensivtitel. Weiterhin gefallen seien dagegen Rohstoffwerte, die konjunktursensitiv sind, und das zeige eindeutig die angeschlagene Stimmung.

Heute wird die Bundesregierung den Entwurf auf den Weg bringen für den Bundeshaushalt des nächsten Jahres, und dazu auch die weitere Finanzplanung. Dank der sehr guten Steuereinnahmen und den niedrigen Zinsen wird geplant, schon im nächsten Jahr die Vorgaben der Schuldengrenze einzuhalten, die im Grundgesetz festgelegt ist. Dies würde bedeuten, dass man dies drei Jahre eher erreicht habe, als es im Grundgesetz vorgeschrieben ist. Das Defizit soll sogar bis zum Jahr 2016 vollkommen abgebaut werden. Zum ersten Mal sei über vierzig Jahren würde der Bund dann wieder schwarze Zahlen schreiben, und ist dann auch nicht mehr angewiesen auf zusätzliche Kredite vom Kapitalmarkt.

Für das kommende Jahr plant die Bundesregierung Ausgaben, die sich in einer Höhe von 302,2 Milliarden Euro befinden sollen. Dies würde bedeuten, dass es 3,4 Prozent weniger Ausgaben gibt als noch in diesem Jahr. Der größte Einzelposten wird wohl der Etat sein vom Arbeitsministerium. Enthalten ist hier bereits der Bundeszuschuss für die Rentenkasse, dieser beträgt etwa 80 Milliarden Euro. Die zweite Position nehmen die Zinsen ein in Höhe von etwa 35 Milliarden Euro, die fällig werden für den bisherigen Schuldenberg von rund 1,3 Billionen Euro.

Die recht heftige Neuverschuldung, in der sich Spanien gerade befindet, gefährdet auf jeden Fall die Sparziele von diesem verschuldeten Land. Schon Ende Mai befand sich das Haushaltsdefizit bei etwa 3,4 Prozent von der Wirtschaftsleistung des Landes. Damit lag es nur recht knapp unterhalb der Vorgabe in Höhe von 3,5 Prozent für das gesamte Jahr. Dies ging hervor aus den Daten, die das Finanzministerium am Dienstag bekannt gegeben hatte.

Durch vorgezogene Zahlungen an die Regionen in Höhe von rund 9 Milliarden Euro war die Verschuldung angewachsen auf 36,4 Milliarden Euro bis Ende Mai. Das Defizit läge ohne diese jährlichen Transfers bei 2,38 Prozent von der Wirtschaftsleistung laut der Regierung.

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