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Abkühlung der Konjunktur in China – nur recht geringes Wachstum

China ist im Bereich des Wirtschaftswachstums eigentlich in letzter Zeit sehr erfolgsverwöhnt, jetzt aber ist es wohl soweit, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft von der ganzen Welt eventuell das Ziel verfehlen könnte, das von der Regierung verordnet worden ist.

Die Regierung des Landes stellt sich momentan darauf ein, dass es zu einer recht deutlichen Abkühlung der Konjunktur kommt. Es ist gut möglich, dass das Wachstum im Jahr 2012 zurückgehen könnte auf sieben Prozent. Dies sagte Lou Jiwei, der Finanzminister des Landes, am Freitag in den USA am Rande von Handelsgesprächen zwischen den USA und China. Berichtet wurde dies von der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Seiner Aussage nach zahlten sich die Strukturreformen seines Landes aus, trotzdem sich die Wachstumsrate verlangsamt habe seines Landes. Wenn das Plus in diesem gesamten Jahr wirklich dermaßen niedrig ausfallen würde, dann wäre dies das erste Mal überhaupt, dass das Land das Wachstumsziel verfehlt, das von der Regierung angeordnet worden ist. Offizielle rechnet man in Peking für dieses Jahr mit einem Wachstumsanstieg der Wirtschaft in Höhe von 7,5 Prozent. Und selbst das würde das geringste Wachstum bedeuten seit 23 Jahren.

Seitens der Analysten geht man allerdings nicht davon aus, dass man dieses Ziel nun ändern werde. Um dies durchführen zu können, wäre die Zustimmung nötig vom Nationalen Volkskongress. Darum sei es notwendig darauf zu warten, dass man seitens der Regierung mehr Informationen erhalte. Dies sagte Volkswagen Zhiwei Zhang von Nomura aus Hongkong.

Es ist gerade Mal einen Monat her dass der Vize-Präsident des Landes, Li Yuanchao, sagte, dass China in der Lage sei, zukünftig Wachstumsraten zu schaffen in Höhe von sieben Prozent. Die konkreten Daten für das zweite Quartal des Jahres werden am Montag vorgelegt. Seitens der Analysten geht man hier davon aus, dass die Wirtschaft zugelegt hat in dem Quartal um 7,5 Prozent im Vergleich mit dem Jahr zuvor. Dies wären 0,2 Prozent weniger als noch im ersten Quartal.

Ein paar Jahre zuvor hätte die Regierung Chinas bei solch geringen Raten beim Wachstum sofort reagiert und Konjunkturpakete an den Start gebracht, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Der momentanen Regierung, die von Xi Jinping geführt wird mit seinem Ministerpräsident Li Keqiang, scheint dies aber nicht so wichtig zu sein, sie nimmt auch solche geringeren Wachstumsraten in Kauf.

Die Regierung plant, die Wirtschaft des Landes unabhängiger zu machen von den Exporten, und sie geht auch vor gegen den Bereich der Schattenbanken, der momentan ausufert. In China ist es so, dass nicht nur die Banken Geld verleihen, sondern auch etliche Unternehmen und auch Kommunen. Diese Kredite sind natürlich nicht aufgeführt in den Bilanzen von den chinesischen Banken. Mittlerweile ist es so, dass der Sektor der Schattenbanken angesehen wird als eines der größten Risiken, die es gibt für die Wirtschaft Chinas.

Schon in letzter Zeit war es zu spüren, dass dem Wachstum des Landes der Schwung ausging. Zum ersten Mal seit etwa eineinhalb Jahren war es so, dass die Exporte einbrachen. Grund dafür ist hier allerdings nicht nur die schlechtere Nachfrage aus der ganzen Welt, sondern auch die Tatsache, dass die Regierung des Landes nun verstärkt vorgeht gegen gefälschte Rechnungen. Diese hatten bisher immer das Volumen des Exports ganz künstlich aufgebläht.

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