Am heutigen Donnerstag steht erneut ein Zinsentscheid an bei der EZB. Der Dax gab zu Beginn des Handelstags zunächst Punkte ab, konnte sich dann aber doch wieder ins Plus schieben.

Heute steht der nächste Zinsentscheid an bei der Europäischen Zentralbank. Nachdem der Zins erst im November gesenkt worden war geht man seitens der Experten nicht davon aus, dass es zu einer erneuten Zinssenkung kommen wird. Den Handelstag begann der Dax mit einem Minus von 0,35 Prozent, so dass er noch 9.115 Punkte erreichte. Dann legte er allerdings wieder zu, zur Zeit verzeichnet er 9.153 Punkte. Verluste mussten auch der MDax und der TecDax hinnehmen, beide verloren jeweils 0,5 Prozent.

Allerdings ist der Zinssatz der EZB momentan nicht das, was im Blickpunkt der Anleger liegt, viel interessanter dürften die aktualisierten Prognosen sein bezüglich der Teuerung innerhalb der Eurozone, die von den Ökonomen der EZB bekanntgegeben werden. Diese könnten Schlüsse zulassen bezüglich der weiteren Entwicklung der Geldpolitik der EZB. Neu ist, dass die EZB nun ihre Erwartung bekanntgibt bis in das Jahr 2015 hinein.

Zudem wird sich zeigen, ob die Zentralbank wirklich ausreichend Maßnahmen ergriffen hat um die Erholung der Wirtschaft im Euro-Raum gut zu unterstützen, oder ob vielleicht doch noch zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind. Hier kommt beispielsweise ein negativer Einlagensatz ins Spiel. Beim Leitzins bleibt der EZB nicht mehr allzu viel Spielraum, dieser befindet sich bereits sehr nahe Null. Nachdem keine konventionellen Maßnahmen mehr zur Verfügung stehen, wird sich die Zentralbank in dem Fall auf unkonventionelle Maßnahmen verlegen müssen.

Gerade erst kam Hoffnung auf, dass sich der Euroraum endlich wieder erholt, diese wurde jedoch gleich wieder getrübt durch die Inflation in der Euro-Zone, die im Monat November bei 0,9 Prozent gelegen hat und sich somit recht deutlich unterhalb der Preisstabilitätsnorm befindet von der EZB. Diese liegt bei etwa zwei Prozent. Neueste Daten zeigen seit der letzten Senkung des Leitzinses, dass es im dritten Quartal diesen Jahres einen Beinahe-Stillstand gegeben hat.

Verwirrung an der Wall Street stifteten gestern die Daten bezüglich der Wirtschaft der USA, die recht unterschiedlich ausgefallen waren. So musste der Dow-Jones-Index mit einem Minus in Höhe von 0,16 Prozent aus dem Handel gehen, er schloss den Tag ab mit 15.889 Punkten.

Mit einem guten Plus von 3,3 Prozent kann sich heute die Aktie von Merck an die Spitze des Dax setzen. Der Konzern teilte heute mit, dass er plant, das Chemieunternehmen AZ Electronic Materials zu kaufen. Das Unternehmen gab an, dass man mit diesem Zusammenschluss plane, das hauseigene Materialien- und Spezialchemiegeschäft weiter auszubauen. AZ gilt als einer der führenden Anbieter von High-Tech-Materialien im Bereich der Elektronikindustrie. Die zweite Position sicherte sich HeidelbergCement mit einem Plus von 1,1 Prozent.

Am Ende des Leitindex sind die Aktien der Deutschen Post zu finden mit einem Minus von 0,5 Prozent, dicht gefolgt von der Münchener Rück, die Aktien des Rückversicherers geben 0,3 Prozent ab.