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Kursrutsch beim Dax

Der Tag an der Börse begann heute eigentlich recht freundlich, doch dann passierte es, der Dax verlor, und das gleich um mehr als zwei Prozent. Die Verantwortlichen für diesen heftigen Kursrutsch waren an den Börsen recht schnell gefunden.

Innerhalb einer sehr kurzen Zeit musste der Dax am heutigen Mittwochmorgen mehr als zwei Prozent abgeben, so dass er lediglich noch 7.520 Punkte erreicht. Damit notiert er heute auf einem Stand der so niedrig ist, wie dies schon seit rund viereinhalb Monaten nicht mehr der Fall war. Verantwortlich gemacht dafür werden seitens der Händler Trader, die charttechnisch orientiert sind. Ein Händler schickte einen Gruß an alle Algotrader. Auch seitens einiger anderer Börsianer ging man davon aus, dass es diese Trader waren, die verantwortlich sind dafür, dass es zu diesem Kurssturz gekommen ist. Es gab allerdings auch ein paar Börsianer die auf eine Nachricht verwiesen die besagte, dass in Israel zwei Raketen eingeschlagen seien.

Schon gestern hatten die Anleger so einige Meldungen einstecken müssen, dazu zählten nicht nur die Unternehmenszahlen und die Konjunkturzahlen, sondern auch die Anschläge von Boston. Ganz besonders drückte der ZEW-Index auf die Stimmung von den Anlegern. Dieser Index wurde veröffentlicht vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung aus Mannheim. Für die Berechnung wurden etwa 300 Finanzexperten befragt bezüglich der Aussichten, die die Wirtschaft Deutschlands ihrer Meinung nach hat. Das Ergebnis war weitaus schlechter, als man dies vorher erwartet hatte. Einen Monat zuvor war der Index noch ganz überraschend angestiegen.

Robert Halver, Verantwortlicher der Kapitalmarktanalyse von der Baader Bank, sagte, dass man in die Verlängerung gehe. Weiterhin sei es die Angst davor, dass sich die globale Konjunktur abschwächen könnte, die ausschlaggebend sei.

Aber es ist genau diese Angst, die auch gleichzeitig für etwas Sicherheit sorgt. So paradox das auch klingen mag, in der Welt der Börse hat dies durchaus seine Berechtigung. Diese Angst vor einer Flaute der Wirtschaft auf der ganzen Welt gibt wiederum die Sicherheit für die Anleger, dass die Anleihekaufprogramme der US-Notenbank Fed und der Bank of Japan auf jeden Fall nicht frühzeitig beendet werden. Am Abend wird dann das „Beige Book“ veröffentlicht, dies zeigt die Sicht der Notenbanker bezüglich der Entwicklung der Konjunktur der USA.

Die Bank of Japan hatte in den letzten Wochen Maßnahmen ergriffen, die als recht aggressiv eingestuft werden. Diese zeigen nun die ersten Wirkungen positiver Art. So kletterte das Verbrauchervertrauen, das heute veröffentlicht worden ist, im März auf 44,8 Punkte, das sind 0,6 Punkte mehr als zuvor. Somit konnte der beste Wert erreicht werden seit dem Mai des Jahres 2007.

Die Notenbank Japans mit ihrem Chef Haruhiko Kuroda plant, mit dieser sehr expansiven Geldpolitik ihre Wirtschaft wieder richtig in Schwung zu bringen. So ist geplant, in noch weniger als zwei Jahren rund 1,4 Billionen Dollar hineinzupumpen in die Wirtschaft. Dadurch soll die Deflation bekämpft werden, die schon seit einem guten Jahrzehnt in Japan herrscht. Gleichzeitig soll auch der Schuldenstand abgebaut werden, der recht hoch ist. Die Börsen finden Gefallen an diesen Maßnahmen und auch am erhöhten Verbrauchervertrauen. Allein in den letzten fünf Monaten konnten die Börsen Japans rund fünfzig Prozent zulegen.

Daimler stand bei den Einzelwerten zunächst recht gut, der Grund dafür war, dass die Beteiligung des Autobauers an EADS, die 61 Millionen Aktien umfasst, verkauft werden konnte für 2,2 Milliarden Euro. Es habe ein starke Nachfrage gegeben. Die Aktien von EADS waren gestern aus dem Handel gegangen mit 37,20 Euro. Etwa 16 Millionen Aktien konnte EADS erwerben, diese haben einen Wert von rund 600 Millionen Euro. Daimler hat sich somit mit dem Verkauf der Anteile endgültig verabschiedet von diesem Unternehmen. Dem Finanzchef des Unternehmens, Bodo Uebber, nach werde der Erlös dieses Verkaufes noch dieses Jahr positiv beitragen zu Free Cashflow, gleichzeitig werde er auch unterstützend sein für die Dividendenpolitik. So konnte die Aktie auch zuerst zulegen, aber da sich Marktdynamik umschwenkte lediglich eine Stunde, nachdem der Handel begonnen hatte, waren auch die Papiere von Daimler betroffen, diese rutschten um 0,8 Prozent ab. Halten konnte dagegen EADS das Plus, sie konnten ihr Plus von 4,1 Prozent halten.

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