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Heute ist wieder Erholung angesagt im Dax

Gestern hatte die Krise in Portugal den Handel bestimmt, diese Krise scheint aber zunächst einmal etwas in den Hintergrund zu rücken. Gleich nach Beginn des Handels zeigen sich die Kurse weitaus höher als noch am Tag zuvor. Im Fokus liegen heute vor allen Dingen die europäischen Notenbanken.

Am gestrigen Mittwoch hatte der Dax recht hohe Verluste erlitten, heute kann er sich wieder einigermaßen davon erholen. So legte der Leitindex 0,6 Prozent zu und liegt somit bei 7.874 Punkten. Die Regierungskrise in Portugal war gestern dafür verantwortlich gewesen, dass der Dax ein Minus hinnehmen musste. Seitens der Anleger wurde natürlich befürchtet, dass die gesamte Euro-Krise wieder aufflammen könnte. In den letzten Monaten war es ja eher so gewesen, dass die Schuldenkrise so ziemlich in den Hintergrund rückte.

Seitens eines Börsianers war zu hören, dass sich die Gewinne am heutigen Tag wohl in Grenzen halten würden, da es noch immer unklar sei, wie es weitergehe in Portugal. Innerhalb eines Tages waren in Portugal sowohl der Finanzminister als auch der Außenminister zurückgetreten. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Staatsanleihen Portugals mit der Laufzeit von zehn Jahren, denn die Rendite für diese Anleihen stieg erheblich.

Im Fokus der Anleger wird heute auf jeden Fall die Zinsentscheidung stehen, die von der EZB getroffen werden wird am Mittag. Seitens der Analysten wird aber nicht damit gerechnet, dass irgendetwas verändert wird bei den Zinsen. Erst Anfang Mai war es soweit gewesen, dass die EZB den Leitzins gesenkt hatte für den Euro-Raum auf ein absolutes Rekordtief in Höhe von 0,5 Prozent. So soll der Euro-Zone geholfen werden, die Krise zu meistern und die Rezession zu überwinden.

Auch heute gibt es Gewinner im Dax, ganz oben stehen sowohl RWE als auch Infineon. Etwas mehr als 1 Prozent konnten beide Unternehmen dazugewinnen. Ein Minus von 1,6 Prozent musste dagegen SAP hinnehmen, Grund dafür ist eine Herunterstufung seitens der Deutschen Bank.

Größter Verlierer im MDax ist heute Celesio, ganze 6,7 Prozent mussten die Aktien abgeben. Grund dafür ist wohl die Entlassung des Konzernchefs Pingler. Von einem Händler war zu hören, dass seitens der Anleger befürchtet wird, dass mit dessen Abgang auch eine eventuelle Partnerschaft mit den Konkurrenten aus den USA, Cardinal Health und McKesson, vom Tisch sein könnte, und durch diese Aussicht war der Kurs ja bisher recht gut hochgetrieben worden. Insidern nach ist es so gewesen, dass Pingler die Allianz ausgelotet haben soll. Daher waren am gestrigen Montag die Papiere gestiegen um mehr als sechs Prozent.

Experten fragen sich in Großbritannien unterdessen, ob es eine Änderung des Kurses geben wird bei der Bank of England unter ihrem neuen Chef Mark Carney. Carney hatte bereits vor seinem Amtsantritt davon gesprochen, neue Wege beschreiten zu wollen in der Geldpolitik, aber mittlerweile sind die Erwartungen allgemein in diese Wege recht niedrig. Allerdings halten es die Analysten dennoch weiterhin für möglich, dass der Chef der Bank nach der Sitzung aufwarten könnte mit einer überraschenden Nachricht.

Auch der Bundesgerichtshof wird in Karlsruhe heute wieder verhandeln, es geht darum, wie weit Auskunftspflichten reichen von Banken. Es soll geklärt werden durch das Gericht, ob die Kreditinstitute auch Namen nennen müssen von Kunden im Zusammenhang mit der Produktpiraterie. Bisher ist nicht bekannt, wann das Urteil darüber bekanntgegeben wird.

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