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Es ist noch mehr drin beim Dax

Gute Bewegungen gibt es heute an der Börse, dies liegt zum einen an den niedrigen Zinsen innerhalb von Europa, zum anderen aber auch daran, dass sich in den USA die Konjunkturstimmung aufhellt. Dem Dow-Jones-Index ist es gelungen, zum ersten Mal überhaupt über der Marke von 15.000 Punkten zu steigen.

Auch am heutigen Mittwoch setzt der Dax wieder seine Rally fort von gestern. Gleich am Morgen konnte er bereits steigen um 0,1 Prozent, so dass er 8.186 Punkte erreichte. Für eine kurze Zeit konnte der Dax sogar ein neues absolutes Hoch erreichen, er stand bei 8.214 Punkten. In der zweiten Reihe musste der MDax 0,4 Prozent abgeben, er stand somit bei 13.740 Punkten, und der TecDax stieg an um 0,5 Prozent, so dass er 941 Punkte erreichte.

Ein Händler sagte, dass das Geld billig bleibe und es zudem auch vorhanden sei in Massen, und daran werde sich wohl auch nichts so schnell ändern. Diese Rally an den Märkten wird hauptsächlich ausgelöst von der sehr lockeren Geldpolitik von den Notenbanken.

Aber auch aus den USA und aus Asien kamen sehr gute Vorgaben. In Tokio konnte der Nikkei-Index zeitweise ein neues Fünf-Jahres-Hoch erklimmen, er legte um 1,7 Prozent zu. Auch der Dow-Jones-Index war auf Rekordjagd, zum ersten Mal überhaupt in seiner Geschichte konnte er schließen über der Marke von 15.000 Punkten. Angespornt durch die Erwartungen darauf, dass sich die Wirtschaft der USA freundlich entwickeln wird, legte er zu bis auf 15.056 Punkte zum Schluss, das sind 0,6 Prozent mehr.

Im Fokus der Anleger am Aktienmarkt in Deutschland dürften wohl heute die Bilanzen stehen von etlichen Unternehmen, aber auch die Konjunkturdaten Deutschlands werden die Anleger sicher interessieren. Weiterhin stehen auch die Zahlen auf dem Plan für die deutsche Industrieproduktion vom März. In einem Kommentar ist von den Postbank-Volkswirten zu lesen, dass die Produktion im Bereich des Verarbeitenden Gewerbes profitiert haben dürfte von der recht guten Entwicklung bei den Aufträgen, die im Februar und März zu verzeichnen war. Allerdings sei zu erwarten, dass ein Einbruch zu verzeichnen ist im Bereich der Bauproduktion bei der saisonbereinigten Rechnung, daran sei das Wetter schuld gewesen, das ungewöhnlich schlecht war.

Wenig Freude gibt es zu verzeichnen für die Aktionäre der Telekom. Das Unternehmen ist nicht in der Lage, die Erosion zu stoppen bei den Umsätzen und dem Gewinn. Die Kunden wechseln zur Zeit im Mobilfunk in die Tarife, die günstiger sind. Um die Kunden halten zu können, wurden die Aufwendungen ganz deutlich erhöht für den Bereich Marketing. Das Geschäft in Europa leidet unter der allgemein schlechten Konjunktur. Dennoch bleiben die Erwartungen der Telekom für dieses Jahr gleich, dies liegt unter anderem daran, dass das Geschäft in Amerika sich langsam erholt. Heino Ruland, Marktanalyst bei Ruland Research, sagte, dass die Telekom zum ersten Mal seit einigen Quartalen nicht mehr darunter leidet, dass ihr die Kunden schwinden in den USA. Dies hat das Unternehmen hauptsächlich dem Verkaufserfolg zu verdanken, den das iPhone 5 mit sich brachte. Den Angaben nach ist es so, dass T-Mobile USA seinen Kundenstamm vergrößern konnte um 3.000 Kunden. Seit dem ersten Quartal des Jahres 2009 ist dies das erste Plus überhaupt. Somit verteuerten sich die Papiere auch gleich um 1,8 Prozent.

Ebenfalls ein schweres Jahr könnte es werden für den Energiekonzern Eon. Er kämpft weiterhin mit Erträgen, die schrumpfen, auch wenn die Atomwende bereits zwei Jahre her ist. Im ersten Quartal diesen Jahres sei der Gewinn gefallen um 5 Prozent, und zwar vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Erreicht wurden somit noch 3,577 Milliarden Euro. Dies teilte Eon nun mit. Zu kämpfen hat der Konzern mit den Großhandelspreisen für Strom, die gefallen sind, und auch mit der recht schlechten Auslastung von seinen konventionellen Kraftwerken. Johannes Teyssen, Chef von dem Konzern, sagte, dass sich Eon gerade inmitten einer Neuorientierung befinde, die grundlegend sei. Erstaunlich ist allerdings, dass sich die Aktien recht robust präsentierten, auch vor diesem Hintergrund. So konnten die Titel steigen um 0,7 Prozent.

Ein Plus in Höhe von 3,1 Prozent kann Henkel verzeichnen, und die Papiere haben die Spitze des Dax eingenommen. Der Konzern bekommt zwar momentan die schlechte Konjunktur deutlich zu spüren, vor allen Dingen in der Sparte Klebstoff, allerdings konnte Henkel seinen Umsatz dennoch steigern, wenn auch nur minimal. Dies ist dem Geschäft mit den Waschmitteln und den Kosmetika zu verdanken, beide florieren. Der Konzern konnte beim Gewinn noch mehr zulegen, als man dies seitens des Marktes erwartet hatte, und dies kam auch wieder der Aktie zugute.

An das untere Ende des Dax mussten sich die Aktien der Allianz begeben, der Verlust lag hier bei etwa 3,4 Prozent. Ebenfalls zu den Verlierern zählen die Aktien von Lanxess. Durch die Autokrise in Europa, die weiterhin anhält, brach der Gewinn ein von diesem Konzern zu Beginn des Jahres. Axel Heitmann, der Chef des Konzerns, sagte, dass man nicht immun sei gegen starke Rückgänge bei der Nachfrage. Im ersten Quartal des Jahres reduzierte sich der operative Gewinn, der um Sondereinflüsse bereinigt ist, um 53 Prozent, erreicht werden noch 174 Millionen Euro. Somit gab auch die Aktie 0,9 Prozent ab.

Einen Absturz gab es im MDax für Brenntag, den Chemikalienhändler. Diese Aktie musste heute ganze 6,7 Prozent abgeben, zu schaffen macht dem Unternehmen ebenfalls die europäische Konjunkturschwäche. Die Zahlen, die das Unternehmen bekanntgab, lagen sogar noch unter den Erwartungen, die es seitens der Analysten gegeben hatte.

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