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Erholung ist beim Dax in Sicht

Am gestrigen Donnerstag haben ein paar Worte von Fed-Chef Ben Bernanke ausgereicht, um die Börsen auf der ganzen Welt in die Tiefe zu stürzen. Nur allein die Ankündigung, dass die US-Notenbank ihren offenen Geldhahn schon bald zudrehen werde war der Anlass dafür. Der Dax verlor daraufhin ganze 3,3 Prozent am Donnerstag und ging mit 7.928 Punkten aus dem Handel. In der Nacht war dann der Dow Jones an der Reihe, dieser musste den höchsten Verlust eines Tages hinnehmen seit dem November des Jahres 2011. Zu Handelsschluss musste er dann ein Minus verzeichnen in Höhe von 2,3 Prozent, er ging aus dem Handel mit 14.758 Punkten.

Heute scheint an den Börsen Regeneration angesagt zu sein, und so wie es momentan aussieht, gelingt es auch dem meisten, zumindest ein wenig. Gleich am Morgen legte der Dax 0,4 Prozent zu, so dass er auf 7.958 Punkte kommt. Diese Korrektur des Kurses ist zwar schön, kann jedoch nicht die Lage an den Märkten überspielen.

Die Wende beim Zins, die in Europa und vor allen Dingen in den USA ansteht, sorgt an den gesamten Finanzmärkten momentan für rege Diskussionen. Hans-Jürgen Klisch, Raymond James & Associates, sagte, dass man beim Blick auf die gesamten Märkte sehen könne, dass diese Wende beim Zins bereits eingesetzt habe an der Wall Street am 1. Mai. Dennoch seien Zweifel erheblicher Art angebracht, dass die Notenbanken nun wirklich ihre „Handlangerdienste für die Regierungen“ aufgeben würden und dann wieder den Kräften, die am Markt herrschen, freien Lauf ließen. Weiterhin sagte Klisch, dass ein schneller Ausstieg aus dem momentan laufenden Anleihekaufprogramm einem Drahtseilakt gleiche. Dies würde das Problem der Verschuldung noch eher verstärken.

Nichtsdestotrotz ist es so, dass die Anleger wohl nicht darum herumkommen werden, dass sie irgendwann einmal akzeptieren werden müssen, dass sich die Versorgung mit Liquidität seitens der Notenbanken normalisieren wird. Nur so können die Kurse dann auch wieder recht nachhaltig steigen. Bis dies der Fall ist, werden wohl die Fundamentaldaten weiterhin hinter den Aktienkursen hinterherlaufen.

Die Aussichten scheinen für die Anleger in Aktien nicht so gut zu sein, aber es gibt auch noch ein Licht am Ende des Tunnels. Dieses scheint unter anderem vom Markt in Japan aus, der momentan schon recht unberechenbar ist. Der japanische Nikkei-Index konnte sich wieder in die Gewinnzone hineinschieben, er stand bei 13.230 Punkten, dies bedeutet, dass er 1,7 Prozent mehr verbuchen konnte. Auch aus China strahlt ein klein wenig Zuversicht herüber. Die chinesische Zentralbank soll einigen Gerüchten nach wohl wegen der Liquiditätsprobleme, die die Banken Chinas momentan haben, rund acht Milliarden Dollar hineingepumpt haben in den Markt.

Dennoch könnte es heute durchaus auch noch eine oder mehrere Überraschungen geben. Heute ist der dritte Freitag dieses Junis, und somit steht der sogenannte „Hexensabbat“ an, auch bekannt als der „Große Verfallstag“. Es gibt viele Futures und auch Optionen, die nur noch am heutigen Tag gehandelt werden können. Abhängig ist der Wert von diesen Papieren von dem Kurs, den die jeweilige Aktie hat, oder auch dem Kurs des Indizes. Es ist folglich der anschließende Handelstag, der entscheidet über Gewinn oder auch Verlust sowohl für die Käufer als auch für die Verkäufer. Einige der Investoren nutzen dies für gewöhnlich, um mittels Aktienkäufen oder auch Aktienverkäufen die eigene Gewinnbilanz ein klein wenig zu optimieren.

Die Aufmerksamkeit bei den Einzelwerten lag heute bei Bayer. Der Konzern konnte profitieren von einer Goldman-Sachs-Kaufempfehlung. Das Papier des Unternehmens wurde von den Experten dort heraufgestuft auf „buy“ von „neutral“. Auch das Kursziel wurde erhöht auf 100 Euro von vorher 82 Euro. Gleich im Anschluss konnte sich die Aktie um 1,5 Prozent verteuern.

Aber auch eine Verkaufsempfehlung wurde herausgegeben von den Experten der Großbank, betroffen sind die Aktien von Merck. Aus einer Studie geht hervor, dass der Hauptwachstumstreiber des Unternehmens eine recht ungewisse Zukunft habe. Daher wurde die Bewertung des Unternehmens gesetzt auf „sell“, das Kursziel wurde gleichzeitig festgesetzt auf 114 Euro. Infolgedessen fiel auch gleich die Aktie, und zwar um 1,4 Prozent.

Merck war aber am heutigen Tage nicht der einzige Verlierer, auch SAP gesellt sich dazu. Der Kurs des Unternehmens wird belastet durch die Umsatzflaute, die momentan herrscht bei Oracle, dem Konkurrenten. 1,9 Prozent mussten die Aktien abgeben.

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