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Banken herabgestuft – der Dax knickt ein

Etliche Banken sind von der Ratingagentur Moody´s herabgestuft worden, und darunter befand sich auch unter anderem die Deutsche Bank. Auch der Ifo-Index geht weiter nach unten, und somit ist es klar, dass sich auch die Sorgen wieder verstärken bezüglich der Weltkonjunktur. Seitens des IWF wird nun eine „kreative Geldpolitik“ gefordert von der EZB.

Heute gab der Dax einen Großteil von den Gewinnen, die er gemacht hatte in der Woche, gleich wieder ab. Schon im Handel am Vormittag verlor der Dax 1,2 Prozent, er fiel auf 6.265 Punkte ab. Allerdings war der Dax bereits am gestrigen Donnerstag um 0,8 Prozent tiefer herausgegangen aus dem Handel. Als Belastung zeigten sich vor allen Dingen die schwachen Konjunkturdaten, die aus den USA kamen und auch aus China, und natürlich die Herabstufung der Banken durch die Ratingagentur Moody´s.

Die Börsen in den USA waren bereits am gestrigen Donnerstag hinunter gezogen worden durch die schlechten Konjunkturdaten, und auch am Arbeitsmarkt in den USA ist noch immer keinerlei Erholung sichtbar. Auch die chinesische Industrie, die bis jetzt als Zugpferd galt für die Weltkonjunktur, scheint nun zu schwächeln. Noch einen Beitrag zu der schlechten Stimmung steuerten die Quartalszahlen von einigen Unternehmen bei, die enttäuschend ausfielen. Somit musste der Dow-Jones-Index bei 12.573 Punkten schließen, das sind zwei Prozent weniger als am Tag zuvor.

Weiter verschlechtert hat sich auch die Stimmung innerhalb der deutschen Wirtschaft im Juni. Der wohl wichtigste Gradmesser, wenn es um die Konjunktur Deutschlands geht, der Ifo-Geschäftsklimaindex, fiel von 106,9 Punkten im letzten Monat auf nun 105,3 Punkte. Dies teilte das Ifo-Institut in München heute mit. Schon im Mai war der Index gefallen, und zwar um drei Punkte. Zwar ist es so, dass die Unternehmen ihre aktuelle Lage wohl besser einschätzen, aber die Geschäftsaussichten sind dennoch schlechter, und das recht deutlich.

Ralf Umlauf, Analyst der Helaba, sagte, dass Sorgen aufkämen, dass die konjunkturelle Stabilität wohl gefährdet sein könnte, und auch, dass sich Deutschland übernehmen könnte mit der Bewältigung von dieser Schuldenkrise in Europa.

Währenddessen hat der IWF die EZB aufgefordert, aktiver in die Schuldenkrise einzugreifen. Christine Lagarde, Chefin des IWF erklärte, dass jetzt recht kurzfristig eine „kreative, innovative Geldpolitik“ nötig sei. Dies teilte sie mit am gestrigen Donnerstag, gleich nach den Beratungen in Luxemburg mit den Euro-Finanzministern. Nicht nur eine weitere Zinssenkung gehört ihrer Meinung nach dazu, sondern auch wieder ein Einsatz von unkonventionellen Instrumenten. Es sei denkbar, dass die Zentralbank wieder das Anleihekaufprogramm auflegt, den Banken vielleicht wieder neue Liquiditätsspritzen geben oder auch andere Formen finden könnte für eine quantitative Lockerung.

Der IWF stellt in seinem neuen Bericht bezüglich der Lage innerhalb der Euro-Zone einen recht langen Katalog auf, der viele Empfehlungen enthält. Die Krise könne auf kurze Sicht gut bekämpft werden, wenn die Mitgliedsstaaten sind bei der Haushaltskonsolidierung anstatt für das Gesamtdefizit Ziele setzten für die konjunkturbereinigten Defizite. Zudem drängte Lagarde die Länder des Euro dazu, den Rettungsfonds die Möglichkeit zu geben, Banken gleich direkt unter die Arme greifen zu können, anstatt die Hilfen über den jeweiligen Staat zu lenken, so wie es nun bei Spanien der Fall ist. Dies sei die einzige Möglichkeit, um die Verbindung zu durchbrechen zwischen Banken, die straucheln, und verschuldeten Staaten.

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