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Die Verbraucherinsolvenzen sinken – aber immer mehr Rentner landen in der Pleite

Dem Wirtschaftswachstum haben wir es wohl zu verdanken, dass die Zahl der Verbraucherinsolvenzen in diesem laufenden Jahr sehr stark zurückgegangen sind. Dennoch ist es beunruhigend, dass es immer mehr ältere Menschen sind, die Pleite sind.

In den letzten zwölf Monaten haben sich 103.200 Verbraucher zahlungsunfähig melden müssen. Das ist eine recht hohe Zahl, aber immer noch 6760 Menschen weniger als im Vorjahr, also rund 6,1 Prozent. Dies teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Donnerstag mit. Dennoch ist es so, dass dies der zweithöchste Stand ist, den es seit Einführung dieser Insolvenzordnung für alle Privatpersonen im Jahre 1999 gibt. Seitdem diese Neuregelung eingeführt wurde gab es in Deutschland also mehr als 800.000 Fälle von Personen, die Insolvenz anmelden mussten und die Befreiung von der Restschuld beantragt haben.

Dennoch ist der Trend ja positiv zu bewerten und man hofft natürlich, dass sich dieser Trend auch weiter fortsetzen wird. Auch bei den Firmen zeichnet sich eine Besserung ab. Creditreform berichtet, dass es auch bei den Unternehmensinsolvenzen einen Rückgang gibt, und zwar um 5,8 Prozent auf nunmehr 30.200. Dadurch verringerte sich natürlich auch der Schaden der Gläubiger, der durch solche Insolvenzen entstand, und zwar deutlich stärker als dies bei der Zahl der Fälle der Fall war. In diesem Jahr mussten die Gläubiger rund 23,3 Milliarden Euro abschreiben, das sind ganze 27,4 Prozent weniger als es im Jahr davor der Fall war. Von diesem entstandenen Gesamtausfall entfielen 16,7 Milliarden Euro auf die privaten Gläubiger, und 6,6 Milliarden dann noch auf die öffentliche Hand.

Das erschreckende ist hier wirklich, dass sich die Altersgruppe der insolventen Verbraucher offensichtlich verschiebt, denn die Gruppe der älteren Menschen, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können, vergrößerte sich. So kann man beispielsweise sehen, dass sich der Anteil der ab 70-jährigen von 1,7 Prozent auf 2 Prozent erhöhte, bei den 60 bis 69-jährigen waren es 0,3 Prozentpunkte, also von 7 auf 7,3 Prozent, und in der Gruppe der 50 bis 59-jährigen war ein Anstieg von 0,6 Prozentpunkten auf 19,5 Prozent festzustellen. Geringer ist der Anteil bei den 40 bis 49-jährigen, hier waren zuletzt rund 29,9 Prozent von einer Privatinsolvenz betroffen. Allerdings ist es auch so, dass bei etwa jeder siebten Privatinsolvenz der Betroffene gerade einmal höchstens dreißig Jahre als war.

 

Bildquelle: Thorben Wengert  / pixelio.de

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