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USA hängen die Euro-Wirtschaft ab

Geht man nach den Analysten, dann steht die Wall Street wohl vor einem recht erfolgreichen Jahr. Die Anleger erhalten von den US-Aktien recht hohe Gewinne, und das ist sicherlich ein recht eindrucksvoller Kontrast zu Europa.

Es ist schon sehr interessant mit der Ökonomie in den USA, der größten der Welt. Faszinierend ist sicherlich, dass Amerika auf so einigen Gebieten eigentlich nicht sonderlich wettbewerbsfähig erscheint, und dennoch ist es so, dass sich das Land immer wieder zurückmeldet, und das auch sehr eindrucksvoll. Dies ist auch an der Börse nicht anders. Alle mutigen Anleger wurden im letzten Jahr belohnt mit Kurszuwächsen, und die Chancen auf steigende Notierungen sind auch dieses Jahr gar nicht so schlecht.

Momentan herrscht an der Wall Street nur ein Thema vor, und das ist die Berichtsaison. Diese wurde bereits am Montag eröffnet, und zwar von Alcoa. Die Zahlen waren hier zwar nicht sehr ermutigend, die der Aluminiumkonzern bekanntgab, aber es waren die Erwartungen für dieses Jahr, die reinen Optimismus ausstrahlten. Zwar seien die Zahlen sehr wichtig, die den zurückliegenden Zeitraum betreffen, aber wirklich entscheidend ist doch eher der Ausblick, den das Management auf das laufende Jahr gibt. Dies sagte Raymond Attrill, er ist Stratege beim französischen Investmenthaus BNP Paribas.

Hierzulande kann niemand viel mit der Berichtsaison anfangen, aber in den USA ist dies ein Ereignis, das sehr viel beachtet wird. Fast alle US-Firmen, die börsennotiert sind, legen in einem Zeitraum von etwa anderthalb Monaten die eigenen Geschäftsberichte vor. Dieser Zeitraum wird an der Wall Street auch „Earnings Season“ genannt. Den ersten wirklichen Höhepunkt wird es nächste Woche geben, denn dann wird es soweit sein, dass die wahren Ikonen der Wirtschaft der USA wie Google, IBM, American Express und auch Microsoft die Zahlen ihrer Unternehmen veröffentlichen.

Die Dax-Berichtssaison startet in Deutschland erst etwas später, und zwar am 24. Januar. Zuerst wird Siemens seine Zahlen vorlegen, einen Tag später ist es bei der Softwarefirma SAP soweit.

Die Markt-Analytiker rechnen für das vierte Quartal des Jahres 2011 mit einer durchschnittlichen Gewinnsteigerung von 7,2 Prozent bei den US-Firmen. Die Zahlen, die veröffentlicht werden, beziehen sich genau auf diesen Zeitraum. Dies wäre allerdings auch das niedrigste Wachstum, das seit dem Jahre 2010 verzeichnet wurde. Anfang Oktober wurde noch ein Plus von 14,5 Prozent erwartet. Aber glücklicherweise ist jetzt die Angst verschwunden, dass es eine Rezession geben könnte bei der führenden Volkswirtschaft der ganzen Welt. Die Ökonomen peilen hier ein durchschnittliches Wachstum an von 2 Prozent.

Man kann sie schon fast als Geißel der Wirtschaft der USA bezeichnen, die Arbeitslosigkeit. Aber auch sie kann nun langsam gut zurückgedrängt werden. Die Quote sank zuletzt auf 8,5 Prozent. Sicherlich ist dies immer noch recht hoch, aber dennoch wurde nun die Marke von neun Prozent unterschritten. Angepeilt wird für den weiteren Verlauf des Jahres 2012 eine Arbeitslosenrate, die sich knapp über acht Prozent bewegen soll.

Durch diese stetig andauernde Erholung der Konjunktur setzen sich die USA nun recht deutlich ab von der Euro-Wirtschaft, die ja bekanntlich am Kriseln ist. Aller Voraussicht nach wird es wohl bei allen Ökonomien der sogenannten Alten Welt so sein, dass sie wohl stagnieren werden. Dann wird es so sein, dass Amerika den Vorsprung weiter ausbauen wird gegenüber Europa. Die USA haben eine Wertschöpfung von 14,6 Billionen Dollar, und somit ist es so, dass in der Wirtschaft der USA etwa ein Fünftel mehr erwirtschaftet wird, als das alle Länder zusammen schaffen, die sich in der europäischen Währungsunion befinden.

Auch im Währungsbereich ist es nicht anders, hier sieht Europa gegenüber den USA auch momentan recht alt aus. Seit August erlebt der Dollar eine recht starke Aufwertung. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum die Anleger bisher immer besser gefahren sind mit den US-Aktien.

Für den Fall, dass sich die Schuldenkrise weiter hinziehen würde, wäre es sehr gut möglich, dass die Firmen in Amerika sogar bei einem recht moderaten Wachstum des Ertrages ein sehr gutes Gegenbild der positiven Art sein können zu der Alten Welt. Die Experten prognostizieren hier für das erste Quartal diesen Jahres für die Firmen der Wall Street den Tiefpunkt in der Ertragsdynamik mit einem deutlichen Plus von 3 Prozent. Anschließend soll es dann so sein, dass die Gewinne wieder um einiges schneller wachsen.

Offensichtlich schaffen es die USA, den europäischen Wirtschaft davonzulaufen.

 

Bildquelle: Stefan  / pixelio.de

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