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Prognose der Zentralbank prophezeit dramatische Schrumpfung der griechischen Wirtschaft

Wieder einmal schlechte Nachrichten aus dem finanziell angeschlagenen Griechenland. Der Chef der Zentralbank Griechenlands rechnet damit, dass im momentan laufenden Jahr 2012 die Wirtschaft des Landes um ganze fünf Prozent einbrechen wird. Gleichzeitig warnte er aber auch davor, diesen momentanen Sparkurs, den das Land fährt, aufzugeben. Würde dies passieren, dann riskiere Griechenland damit seine Mitgliedschaft in der Euro-Zone.

Die Wirtschaft Griechenlands wird wohl, der Ansicht der Notenbank des Landes nach, noch etwas stärker in diesem Jahr schrumpfen, als man bereits befürchtet hatte. Rund fünf Prozent werden es wohl sein, so der Chef der Zentralbank, Georgios Provopoulos.

Die bisherige Vorhersage der Bank hatte bei einem Minus von 4,5 Prozent gelegen. Bei der EU rechnet man momentan mit einem Rückgang von 4,75 Prozent. Bereits seit ganzen vier Jahren befindet sich Griechenland in einer Rezession. Im letzten Jahr musste die griechische Wirtschaft einen Verlust von 6,9 Prozent hinnehmen.

Provopoulos forderte dazu auf, zu den Reformen und den Sparauflagen zu stehen, die im Zusammenhang stehen mit den Rettungspaketen. Wenn das Land diese Verpflichtungen nicht nachkomme, dann stehe die eigene Mitgliedschaft innerhalb der Währungsgemeinschaft auf jeden Fall auf dem Spiel. Wichtig sei dies vor allen Dingen nach den Wahlen, die für den 6. Mai angesetzt sind.

Sollte es wirklich zu einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone kommen, dann droht dem Land wirklich ein absolut drastischer Absturz. Es sei zwar möglich, dass das Land in der Lage sei, die eigenen Exporte anzukurbeln mit der eigenen Währung, dennoch müsse das Land aber auch weiterhin seine recht immensen Staatsschulden abzahlen, und das weiterhin in Euro. Dies wäre wahrscheinlich kaum zu leisten.

Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass dann ein Großteil der gesamten Bevölkerung des Landes verarmen würde, weil dann auch die privaten Vermögen entwertet wären. Viele Bürger könnten dann auch Importe aus dem Euro-Raum gar nicht mehr bezahlen, und es ginge dann ganz schnell, bis die Inflation Werte erreichen würde von locker bis zu 20 oder gar 30 Prozent.

Das sind gute Gründe, warum sowohl Griechenland selbst als auch die Euro-Partner ein großes Interesse daran haben, das Land auch weiterhin innerhalb der Euro-Zone zu behalten. Zuletzt hatte sogar die EU-Kommission eine zwar verhaltene, aber immerhin positive Zwischenbilanz gezogen bezüglich der Hilfsmaßnahmen. Es gebe hier bereits die ersten „greifbaren Ergebnisse“. Dies kann man dem Bericht entnehmen, und schon innerhalb diesen Jahres sei hier wohl mit ersten Erfolgen zu rechnen, die der Reformkurs mit sich bringt.

Provopoulos sagte, dass sich diese momentan so günstigen Aussichten wohl in das Gegenteil verkehren werden, wenn es nach der Wahl dazu käme, dass es Zweifel gibt an der neuen Regierung und auch am Willen der gesamten Gesellschaft, die Programme weiterhin umzusetzen. In diesem Jahr werde die Euro-Zone eine milde Rezession erleben, so der Banker weiter, er warnte jedoch davor, dass sich die Lage auch verschlimmern könnte, wenn die Schuldenkrise eskalieren sollte.

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