Erneut hat sich die Stimmung verbessert in den Chefetagen der Wirtschaft Deutschlands. Dieser Anstieg im Februar ist bereits der vierte hintereinander, und viele Experten zeigten sich überrascht davon.

Die Experten waren von einer Stagnation ausgegangen beim Ifo-Geschäftsklimaindex, daher überraschte es schon sehr, dass der Index auch im Februar erneut ansteigen konnte, schon zum vierten Mal hintereinander. So konnte das Barometer 111,3 Punkte erreichen, im Januar waren es noch 110,6 Punkte gewesen. Diese Zahlen veröffentlichte das Ifo-Institut am heutigen Montag. Für die Ermittlung des Index werden monatlich etwa 7000 Manager deutscher Unternehmen befragt. Seitens der Experten, die zuvor befragt worden waren seitens Reuters, war man von einer Stagnation ausgegangen bei 110,6 Punkten. Hans-Werner Sinn, der Präsident des Instituts, sagte, dass sich die Wirtschaft Deutschlands behaupte in einer Großwetterlage, die wechselhaft sei.

Das ungewöhnlich warme Wetter sorgt dafür, dass die Verbraucher bereits in Frühlingskauflaune sind. So steht nicht nur Kleidung hoch im Kurs, sondern auch Fahrräder, Waren aus dem Baumarkt und sogar Autos. Schlechter ist die Stimmung allerdings auf dem Bau und bei den Dienstleistern, ebenso wie im Großhandel. Klaus Wohlrabe, Ökonom beim Ifo-Institut, sagte, dass der Konsum auch weiterhin eine Stütze sei von der Wirtschaft in Deutschland. Nur wenig Einfluss hatten die Turbulenzen, die es in den Schwellenländern gegeben hat. Wohlrabe sagte dazu, dass es bei den Exporterwartungen einen „kleinen Dämpfer“ gebe, und dass die Firmen insgesamt doch etwas vorsichtiger seien.

So gut wie die Stimmung auch zur Zeit ist, so schlecht fiel der Ausblick auf das kommende halbe Jahr aus. Das dafür zuständige Barometer gab 0,6 Punkte ab und erreicht 108,3 Punkte. Hier waren die Experten von einem Rückgang ausgegangen auf 108,2 Punkte. Gute 2,0 Punkte konnte das Barometer ansteigen, das die aktuelle Lage zeigt, es erreicht somit 114,4 Punkte. Auch hier haben sich die Experten verschätzt, sie waren von einem Anstieg auf lediglich 112,8 Punkte ausgegangen.

Somit scheinen weder die Währungsturbulenzen der Schwellenländer noch die schlechteren Konjunkturdaten, die aus den USA zuletzt kamen, einen großen Einfluss zu haben auf die Führungsetagen der Unternehmen in Deutschland. Auch die Bundesregierung sieht die Wirtschaft auf einem guten Weg und prognostiziert für das laufende Jahr ein Wachstum in Höhe von 1,8 Prozent.