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Bonität herabgesetzt – Frankreich verliert eine Stufe

Bonitätsnote von Frankreich herabgesetztDie Kreditwürdigkeit von Frankreich wurde herabgesetzt durch die Ratingagentur Standard & Poor´s. Es gibt zwei Gründe, die die Experten von der Agentur dazu veranlassten, zum einen die hohe Arbeitslosigkeit im Land, aber auch der fehlende Reformwillen zur Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise.

Um eine Stufe wurde die Bonität des Landes herabgesetzt, statt „AA+“ wird Frankreich nun nur noch mit „AA“ bewertet, dies teilte die Ratingagentur am heutigen Freitag mit. S&P gab an, dass durch die hohe Arbeitslosigkeit im Land der Willen geschwächt werden für signifikante Reformen. Die Maßnahmen, die von der Regierung eingeleitet wurden, seien nicht ausreichend, um die Aussichten auf Wachstum mittelfristig gesehen in deutlichem Maße zu verbessern.

Der Finanzminister Frankreichs, Pierre Moscovici, wies diese Kritik der Ratingagentur zurück. Er sagte in einer Stellungnahme, dass die Regierung innerhalb der letzten 18 Monate Reformen eingeleitet habe, die sehr weitreichend gewesen seien. Diese Reformen sollen die Wirtschaftslage seines Landes verbessern, aber auch Ordnung bringen in die Finanzen des Staates, und zudem soll auch eine Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs damit erreicht werden.

Diese Herabstufung kam nicht überraschend für Frankreich, denn schon ein paar Monate zuvor hatte die Ratingagentur Frankreich davor gewarnt, dass es zu einer erneuten Senkung der Bonitätsnote kommen könnte, wenn Frankreich die eigenen Reformziele nicht erreichen sollte. Allerdings scheint dies erst einmal die letzte Herabstufung gewesen zu sein, denn der Ausblick wurde von S&P angehoben von negativ auf stabil.

Nicht nur die Ratingagentur zeigt sich skeptisch, auch die EU-Kommission hat ihre Zweifel. Am Dienstag dieser Woche hatte die Kommission Frankreich ein Zeugnis ausgestellt, das nicht sehr zuversichtlich ausgefallen war. Im Jahr 2014 soll es in Frankreich lediglich ein Wirtschaftswachstum geben in Höhe von 0,9 Prozent. Dies wäre gerade einmal die Hälfte von dem Wachstum, das für Deutschland erwartet wird. Die Kommission befürchtet, dass sich eine steigende Arbeitslosigkeit aber auch die Steuererhöhungen negativ auswirken werden auf die Einkommen. Dadurch wird dann wiederum auch der Konsum geschwächt. Die Kommission geht davon aus, dass die Arbeitslosenquote des Landes bis zum Jahr 2015 steigen wird auf 11,3 Prozent. Im vergangenen Monat hatte die Arbeitslosenquote gelegen bei 10,9 Prozent.

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