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Anleger erhalten bessere Laune durch China

Heute werden die Aktienmärkte angeschoben, verantwortlich sind dafür die Wirtschaftsdaten, die aus China kommen. Allerdings ist es gut möglich, dass die Schuldenkrise in Europa dieses Kursgewinne auch gleich wieder zunichte macht. Zudem erwarten die Anleger auch noch auf Nachrichten, die aus den USA kommen sollen.

Am heutigen Vormittag verzeichnete der Dax ein Plus, das bei 0,5 Prozent lag. Somit stand er bei 6453 Punkten. Einbußen musste dagegen der Leitindex Italiens hinnehmen, hier waren es 0,5 Prozent, beim spanischen Leitindex waren es 0,7 Prozent weniger.

Heute sorgte die Wirtschaft Chinas für ein klein wenig Entspannung an den deutschen Börsen, diese war im zweiten Quartal gewachsen um 7,6 Prozent. Das war genauso stark, wie es von den Analysten erwartet worden war. Dennoch war es auch so, dass sich das Wachstum in China abschwächte, im Vergleich dazu war das Bruttoinlandsprodukt Chinas im ersten Quartal diesen Jahres um 8,1 Prozent gestiegen. Sun Junwei, Volkswirt in Peking von HSBC, sagte, dass die Chancen recht gut stünden, dass man nun im zweiten Quartal bereits den Boden gesehen habe. Seitens der Analysten der Commerzbank wird damit gerechnet, dass die Regierung diesen Abschwung wohl abfedern wird, und dazu auch fähig ist.

Am späten Vormittag wird Italien versuchen, eine Reihe an unterschiedlichen Anleihen auf den Markt zu bringen, und dann wird es für das Land sicher sehr spannend werden. Für insgesamt 5,25 Milliarden Euro möchte das Land heute Schuldtitel verkaufen, und darunter befinden sich auch die Drei-Jahres-Anleihen. Die große Frage, die im Raum steht ist, wie viel Zinsen das Land für diese Papiere an die Anleger zahlen muss. Dies ist gerade im Hinblick darauf interessant, weil die Ratingagentur Moody´s die Bonität Italiens herabgesetzt hat auf Baa2, und so steht Italien gerade noch zwei Stufen über dem sogenannten Ramschniveau. Vor dieser Auktion waren die Investoren recht nervös, daher stiegen die Renditen. Bei den zehnjährigen Papieren Italiens war ein Anstieg zu verzeichnen von 5,9 Prozent auf 6,08 Prozent.

Die Aufmerksamkeit aller Börsianer dürfte sich wohl am Mittag auf die USA richten, zu dem Zeitpunkt wird JP Morgan, die US-Großbank, ihre Quartalszahlen veröffentlichen. Erst im Frühjahr war die Bank in die Schlagzeilen geraten, denn ein Mitarbeiter in London hat Milliarden komplett in den Sand gesetzt. Bislang ist noch immer offen, um welchen Betrag es sich hier genau handelt. Geschätzt wurden seitens der Bank zwischen vier und sechs Milliarden Dollar.

Der absolut größte Gewinner im Leitindex in Deutschland ist heute die Deutsche Telekom, diese erhielt einen Aufschlag in Höhe von 3,3 Prozent. Wieder einmal setzten die Anleger auch auf die Titel von SAP. Einen Tag, nachdem die Quartalszahlen vorgelegt worden waren, gewannen diese Aktien noch um ein Prozent. Schon am Donnerstag hatten diese Aktien zugelegt um 2,7 Prozent.

Wo Gewinner sind, gibt es auch Verlierer, und dazu gehört heute die Münchener Rück, die einen Abschlag hinnehmen musste von 0,6 Prozent. Dies kam recht überraschend, denn nach Angaben dieses Rückversicherers fiel der gesamtwirtschaftliche Schaden des ersten Halbjahres vergleichsweise gering aus mit etwa 26 Milliarden Dollar.

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