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Wohl keine Rezession in Deutschland

Dem neuesten ZEW-Konjunkturindex nach ist es wohl so, dass die Finanzexperten auch weiterhin noch Vertrauen haben in die Wirtschaft Deutschlands. Für das Jahr 2013 rechnet auch die Bundesregierung damit, dass es zu einem leichten Plus kommen wird. Allerdings sind nicht alle Ökonomen hier so dermaßen optimistisch.

Es ist schon recht überraschend, dass sich das Vertrauen der Profis im Finanzbereich in die Wirtschaft Deutschlands so deutlich festigen konnte. Im Dezember kletterte das ZEW-Konjunkturbarometer bezüglich der Entwicklung in den nächsten sechs Monaten in diesem Monat auf ein 6,9 Punkte von bisher minus 15,7 Punkten. Dies teilte heute das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung aus Mannheim mit zu der durchgeführten Umfrage unter Anlegern und Analysten. Seit dem Mai diesen Jahres ist dies der beste Wert. Die Ökonomen, die von Reuters befragt worden waren, hatten durchschnittlich gerechnet mit einer Verbesserung des Ergebnisses auf minus 12 Punkte.

Wolfgang Franz, Chef des ZEW, sagte, dass zwar die Abkühlung von der Konjunktur noch weiter hineinreichen werde in das kommende Jahr, dennoch ist es wohl so, dem momentanen Stand der Dinge nach, dass Deutschland eine Rezession erspart bleiben wird. Dafür sei aber Bedingung, dass sich die Krise im Euro-Raum nicht noch einmal verstärke. Auch die Lage wurde seitens der Experten als besser bewertet als den Monat zuvor, hier stieg das Barometer an auf 5,4 Punkte von 5,7 Punkten. Hier wurden seitens der Ökonomen 5,0 Punkte vorausgesagt.

Seitens der Bundesbank wird der Wirtschaft Deutschlands für das Ende diesen Jahres ein sehr leichtes Schrumpfen vorausgesagt, und für das erste Quartal des nächsten Jahres wird hier eine Stagnation erwartet. Auch für das gesamte Jahr 2013 wird seitens der Bundesbanker nur ein Anstieg des Bruttoinlandsproduktes erwartet, das bei 0,4 Prozent liegt.

Skeptisch bleiben auch die Ökonomen vom RWI, dem Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung. Sie haben nun die eigenen Erwartungen gesenkt an die Konjunktur Deutschlands. Demnach soll das reale BIP im nächsten Jahr lediglich noch wachsen um 0,3 Prozent. Noch im September war man hier ausgegangen von einem Wachstum in Höhe von 1,0 Prozent. Für dieses Jahr rechnet man beim RWI mit einem Plus in Höhe von 0,7 Prozent.

Als Grund für diese schlechtere Entwicklung wird genannt, dass die deutschen Unternehmen in letzter Zeit einiges weniger investiert hätten, als dies erwartet worden war. Gleichzeitig legten auch die Exporte nur sehr verhalten zu, dies geht auf die wirtschaftliche Schwäche des gesamten Euro-Raums zurück. Zudem rechnet man beim RWI auch damit, dass die Arbeitslosenquote im nächsten Jahr zunehmen wird im Jahresdurchschnitt, 0,2 Prozentpunkte sollen es mehr sein, so dass die Quote dann bei 7,0 Prozent liegen wird.

Seitens der Bundesregierung wird für das nächste Jahr allerdings damit gerechnet, dass es zu einem Plus kommen wird in Höhe von einem Prozent. Der Regierung nach wird es allerdings auch so sein, dass die Wirtschaft in Deutschland erst ab dem Frühjahr des nächsten Jahres ganz langsam wieder in Fahrt kommen wird. Gewisse Stimmungsindikatoren wie beispielsweise die ZEW-Konjunkturerwartungen und der Ifo-Index deuteten momentan darauf hin, dass die Schwächephase, die das Winterhalbjahr ergriffen hat, nun langsam überwunden werde, so der Monatsbericht vom Bundeswirtschaftsministerium.

Dennoch droht für das letzte Quartal diesen Jahres eine Stagnation. Die Konjunktur hierzulande werde belastet durch das internationale Umfeld, das schwieriger wird. Dadurch werde es dazu kommen, dass sich die Wirtschaft im letzten Quartal des Jahres noch einmal abschwächen wird.

Schon im dritten Quartal diesen Jahres hatte es nur gereicht zu einem sehr kleinen Plus in Höhe von 0,2 Prozent. Seitens des Ministeriums sieht man hier vor allen Dingen die geringe Investitionsbereitschaft als Grund dafür, aber auch die schwache Entwicklung innerhalb des Bereichs der Industrieproduktion. An Schwung habe auch das Exportwachstum verloren. Dagegen wirke der private Konsum sehr stützend auf die Wirtschaft.

In einer guten Verfassung sei der Arbeitsmarkt. Zwar sei es so, dass die Bereitschaft zu neuen Einstellungen etwas zurückhaltender geworden sei, dennoch sei es auch so, dass die Zugänge von gemeldeten Arbeitsstellen noch immer auf einem hohen Niveau lägen. Es sei bisher auch bei konjunkturell bedingter Kurzarbeit noch keine Zunahmen zu verzeichnen, die außergewöhnlich sei.

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